29.02.2024, USA, Brownsville: Joe Biden, Präsident der USA, hält eine Rede während eines Besuchs an der südlichen US-Grenze zu Mexiko in Texas. Foto: Evan Vucci/AP +++ dpa-Bildfunk +++
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US-Präsident Biden

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Hilfslieferungen nach Gaza: Bidens Hafen-Plan

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist dramatisch. Seine Rede zur Lage der Nation will US-Präsident Biden dazu nutzen, eine Initiative zu präsentieren, durch die mehr Hilfe zur notleidenden Bevölkerung kommen soll.

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Wie Hilfslieferungen nach Gaza bringen, um die notleidende Bevölkerung zu versorgen? Deutschland arbeitet gemeinsam mit Verbündeten an einem Hilfskorridor über den Seeweg. Zugleich unterstütze man Jordanien und das Welternährungsprogramm dabei, Hilfslieferungen über Gaza abzuwerfen, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstag.

Pläne für temporären Hafen

Später am Tag äußerten sich die USA. Das US-Militär will gemeinsam mit internationalen Partnern einen temporären Hafen an der Küste des Gazastreifens einrichten. So soll die notleidende Zivilbevölkerung zusätzliche Hilfe auf dem Seeweg bekommen, wie ein hochrangiger US-Regierungsvertreter mitteilte. Präsident Joe Biden werde das Vorhaben am Donnerstagabend (Nacht zum Freitag deutscher Zeit) in seiner Rede zur Lage der Nation bekannt geben, erfuhr die Nachrichtenagentur AP vorab aus Regierungskreisen.

Hauptteil des Hafens ist demnach ein temporärer Pier, an dem große Schiffe andocken können, um Nahrungsmittel, Wasser, Medizin und Notunterkünfte zu liefern. Dieser böte "die Kapazität für Hunderte zusätzlicher Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern pro Tag", erklärte ein weiterer hochrangiger US-Regierungsvertreter. 

Die Lieferungen würden zunächst über Zypern erfolgen, ermöglicht durch das US-Militär und eine Koalition aus Partnern und Verbündeten. Die Umsetzung des Vorhabens werde einige Wochen dauern. Hilfe von US-Soldaten vor Ort sei allerdings nicht notwendig. 

USA: Hilfslieferungen nach Gaza nicht schnell genug

Weitere Details zu den Plänen nannten die Regierungsvertreter zunächst nicht. Sie betonten jedoch, die derzeitigen Hilfslieferungen an die Menschen im Gazastreifen seien "bei Weitem nicht genug und bei Weitem nicht schnell genug". 

Am Mittwoch hatte die israelische Zeitung "Haaretz" berichtet, Israel wolle erstmals seit Kriegsbeginn vor fünf Monaten die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Seeweg erlauben. Israel habe eine entsprechende Vereinbarung mit nicht näher benannten internationalen Institutionen getroffen, hieß es in dem Bericht. 

Baerbock: "So darf es nicht weitergehen"

"Die israelische Regierung muss endlich mehr Grenzübergänge für humanitäre Lieferungen öffnen und sicherstellen, dass diese Hilfe dann auch ankommt", forderte Bundesaußenministerin Baerbock am Donnerstag. "Das ist ihre Verantwortung, gerade weil jedes einzelne Hilfspaket zählt." Das Leid in Gaza werde mit jedem Tag furchtbarer und sei kaum mehr in Worte zu fassen, sagte Baerbock. "So kann es und darf es nicht weitergehen", sagte die Grünen-Politikerin. 

Nach dem Großangriff der terroristischen Hamas vor fünf Monaten setzt die israelische Armee im Gaza-Streifen ihre massiven Vergeltungsschläge fort. Nach Angaben beider Seiten wurden bislang knapp 1.200 Israelis sowie rund 31.000 Palästinenser getötet.

Mit Informationen von dpa und AP.

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