Die Ordensschwester und Frauenrechtlerin Lea Ackermann ist im Alter von 86 Jahren gestorben.
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Die Ordensschwester und Frauenrechtlerin Lea Ackermann ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

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Frauenrechtlerin und Ordensfrau Lea Ackermann gestorben

Die katholische Ordensfrau und Frauenrechtlerin Lea Ackermann ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Ackermann gründete den Verein Solwodi, der in Not geratene Frauen unterstützt, sie aus der Prostitution holt und ihnen beim Neuanfang hilft.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die Frauenrechtlerin und katholische Ordensfrau Lea Ackermann ist tot. Die 86-Jährige sei am Mittwoch in einem Krankenhaus in Trier gestorben, teilte der von ihr gegründete Verein Solwodi mit. Ackermann hatte sich seit den 1980er-Jahren gegen Zwangsprostitution und sexuelle Gewalt gegen Frauen eingesetzt.

1985 Gründung "Solidarity with Women in Distress"

Sie gründete Solwodi "Solidarity with Women in Distress" (engl. für Solidarität mit Frauen in Not) im Jahr 1985, als sie Ordensfrau in Kenia war. Der Verein mit Sitz im rheinland-pfälzischen Boppard half kenianischen Frauen, aus der Elendsprostitution herauszukommen. Heute ist er auch in anderen Ländern aktiv, betreut in Not geratene Frauen psychisch, gesundheitlich und juristisch und verhilft ihnen zu einem Neuanfang. "Wenn Schwester Lea von einer Sache überzeugt war, ist sie drangeblieben und hat sich nicht unterkriegen lassen, an ihr war kein Vorbeikommen – und das war gut so", schreibt Solwodi auf Facebook.

Solwodi hat Schutzhäuser und Beratungsstellen

In Deutschland hat Solwodi mehrere Schutzhäuser und Beratungsstellen. Lea Ackermann war laut Solwodi schon länger gesundheitlich angeschlagen und daher vor wenigen Wochen in ein Seniorenzentrum nach Trier gezogen. Nach einer Operation in einem Krankenhaus sei sie aus der Narkose nicht mehr aufgewacht. Ackermann werde in Trier beigesetzt.

Viele Auszeichnungen für Lea Ackermann

Die am 2. Februar 1937 im saarländischen Völklingen geborene Ackermann hatte zunächst eine Banklehre begonnen. Sieben Jahre lang arbeitete sie bei der saarländischen Landesbank. Anfang der 1960er-Jahre trat sie den "Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika" bei. Als Ordensfrau studierte sie Theologie, Psychologie und Pädagogik und promovierte in München in Erziehungswissenschaften. Für ihr Engagement bekam Ackermann viele Auszeichnungen, unter anderem 2012 das Große Bundesverdienstkreuz und 2014 den Augsburger Friedenspreis. 2005 war Ackermann mit 999 weiteren Frauen für den Friedensnobelpreis nominiert.

Mit Informationen von KNA

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