Die Agentur für Arbeit registriert auch Flüchtlinge in Arbeit
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#Faktenfuchs: Mehr Geflüchtete in Bayern in Arbeit

#Faktenfuchs: Mehr Geflüchtete in Bayern in Arbeit

Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer findet: Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt geht schnell. Ein #Faktenfuchs mit Blick auf die bayerischen Zahlen.

Wie viele Flüchtlinge, die seit 2015 nach Deutschland und Bayern gekommen sind, arbeiten inzwischen? Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer hatte Mitte Dezember in einem Interview in der "Augsburger Allgemeinen Zeitung" davon gesprochen, dass er selbst überrascht sei, "dass das [die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt, Anm. d. Red.] so schnell geht."

Dem #Faktenfuchs liegt eine interne Aufstellung der Arbeitsagentur vor. Darin befindet sich auch die Aufschlüsselung der Behörde nach Bundesländern.

Exklusive Zahlen für Bayern - immer mehr Flüchtlinge in Arbeit

In Bayern waren nach einer Hochrechnung der Arbeitsagentur im September dieses Jahres 59.300 Flüchtlinge in Arbeit - fast ein Drittel (32,7 Prozent) mehr als im Jahr zuvor. Davor war die Zahl zwischen den September-Monaten 2016 und 2017 um fast 40 Prozent gestiegen.

In diesem September hatten 51.900 (von den 59.300) eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, der Rest waren geringfügig Beschäftigte (450-Euro-Job).

Als Flüchtlinge gelten bei der Arbeitsagentur Personen, die aus den acht Ländern kommen, aus denen die meisten Asylbewerber stammen (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien).

In Bayern empfingen zuletzt 102.534 Menschen aus diesen Ländern Hartz IV. Diese Zahl stammt allerdings aus dem August dieses Jahres, die September-Zahlen werden erst im neuen Jahr zugänglich.

Quoten - also der jeweilige Anteil der Flüchtlinge in Arbeit oder Hartz-IV-Bezug an allen Flüchtlingen aus besagten Staaten in Bayern - lassen sich derzeit nicht auf den Monat genau angeben. Denn das Ausländerzentralregister (AZR) veröffentlicht unterjährig keine bayernspezifischen Zahlen.

Bundesweite Zahlen

Kürzlich hatten mehrere Tageszeitungen darüber berichtet, dass bundesweit rund zwei Drittel aller Flüchtlinge Hartz IV beziehen.

Wie die Bundesagentur für Arbeit gegenüber BR24 bestätigte, leben 1,6 Millionen Menschen aus den acht Hauptherkunfts-Staaten in Deutschland. Davon beziehen der Arbeitsagentur zufolge 63,7 Prozent Zuwendungen nach dem SGB II – landläufig Hartz IV genannt. Also ungefähr eine Million Menschen.

Aus den Zahlen der Arbeitsagentur geht jedoch auch hervor, dass in dieser Gruppe rund 400.000 Menschen sogenannte Unterbeschäftigte sind (also Menschen in Integrations- und Sprachkursen, also in Vorbereitungsmaßnahmen auf den Arbeitsmarkt). Die Zahl von einer Million umfasst darüber hinaus noch rund 335.000 nicht erwerbsfähige Personen, also vorwiegend Kinder und in geringem Maße Menschen, die älter sind als 65 Jahre. Hierzu recherchierten auch die Faktenfinder der Tagesschau.

"Wir schaffen das“ – Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer

Arbeitgeber-Präsident Kramer hatte in dem Interview Mitte Dezember von 400.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Geflüchteten in ganz Deutschland gesprochen, die Arbeitsagentur jedoch gibt die Zahl mit rund 310.000 an (Stand März).

Tatsächlich bezieht sich Ingo Kramer auf eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Dieses veröffentlichte die Zahl von 360.877 Menschen in sozialversicherungspflichtiger Arbeit mit Stand September 2018. Diese Zahl nimmt auch die Bild-Zeitung auf. Das Büro des Arbeitgeber Präsidenten teilte auf Rückfrage mit, dass man die Zahl aufgerundet habe, um "ein gutes Zeichen zu setzen".

Fazit

In Bayern ist die Zahl der arbeitenden Flüchtlinge in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Nach aktuellsten Zahlen haben fast 40.000 von Ihnen eine Beschäftigung.