Wärmepumpen in einem Heizungsraum (Archivbild)
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EU will Ausstoß schädlicher F-Gase bis 2050 auf Null senken

Sie gelten als besonders schädlich, ihr Treibhauseffekt ist bis zu 25.000 Mal stärker als der von Kohlendioxid: sogenannte F-Gase. Die EU will den Ausstoß deshalb bis 2050 auf null senken. Die Gase stecken unter anderem auch in Wärmepumpen.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 extra am .

In der EU soll der Ausstoß sogenannter F-Gase, die besonders klimaschädlich sind, bis 2050 auf null sinken. Produkte, die solche Treibhausgase verwenden, sollen in den kommenden Jahren schrittweise verboten werden. Darauf haben sich das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten geeinigt.

Treibhauseffekt von F-Gasen besonders stark

Bei F-Gasen handelt es sich um fluorierte Treibhausgase, die etwa 2,5 Prozent der Emissionen in Europa ausmachen. Ihr Treibhauseffekt ist jedoch bis zu 25.000 Mal stärker als der von Kohlendioxid. Sie gelten zudem als besonders schädlich für die Ozonschicht und setzen sogenannte ewige Chemikalien in der Atmosphäre frei. Solche per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) sind in der Natur extrem langlebig und könnten gesundheitliche Auswirkungen haben.

Auch in Wärmepumpen stecken F-Gase

F-Gase stecken als nicht-natürliche Kältemittel unter anderem in Kühlschränken, Klimaanlagen und Wärmepumpen. Die Einigung des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten sieht vor, dass neue Haushaltskühlschränke bereits ab 2026 keine F-Gase mehr verwenden dürfen. Klimaanlagen und einige Wärmepumpen mit F-Gasen dürfen ab 2027 nicht mehr verkauft werden. Um die europäische Energiewende nicht zu gefährden, sind für Wärmepumpen demnach aber Ausnahmen möglich.

Die Branche sieht die Pläne der EU dennoch mit Unbehagen. Derzeit arbeiten die Unternehmen daran, ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen. Wenn Parlament und Mitgliedstaaten dem Vorhaben formal zustimmen, muss die Produktion komplett umgestellt werden. Das könnte auch dazu führen, dass es für die Hersteller zeitweise schwerer wird, Wärmepumpen in nachgefragter Stückzahl herzustellen.

Europäisches Umweltbüro spricht von Paradigmenwechsel

Die Organisation "Europäisches Umweltbüro" sprach von einem Paradigmenwechsel in der Klimapolitik der EU. Das schrittweise Verbot sei ein Sieg für das Klima, die Gesundheit und für die europäische Industrie, die grüne Alternativen zu F-Gasen entwickle. Der parlamentarische Berichterstatter für das neue Gesetz, der niederländische Grüne Bas Eickhout, äußerte sich zuversichtlich, dass die Produktionsumstellungen in allen Branchen gelingen werden: "Europäische Unternehmen sind bereits Vorreiter in der Entwicklung sauberer Alternativen für F-Gase".

Mit Material von AFP

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