Containerschiff der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd
Bildrechte: Hapag-Lloyd-Containerschiff

Ein Containerfrachter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist im Roten Meer beschossen worden.

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Deutscher Hapag-Lloyd-Frachter im Roten Meer beschossen

Ein Containerfrachter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist im Roten Meer beschossen worden. Aus dem US-Verteidigungsministerium heißt es, der Frachter sei von einem Geschoss aus einem von der Huthi-Miliz kontrollierten Gebiet getroffen worden.

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Ein Containerfrachter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist im Roten Meer beschossen worden. Die "Al Jasrah" sei bei dem Angriff in der Meerenge zwischen dem Jemen und Dschibutti beschädigt worden, Verletzte habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Hamburger Reederei der Deutschen Presse-Agentur. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte, der Frachter sei von einem Geschoss aus einer Region getroffen worden, die von der Huthi-Miliz kontrolliert werde. Die Huthi-Rebellen im Jemen werden vom Iran unterstützt, der Israel als seinen Erzfeind betrachtet.

Der Hapag-Lloyd-Frachter war den Angaben zufolge aus dem griechischen Piräus durch den Suezkanal gefahren und befand sich auf Kurs Richtung Singapur, als es von einem Geschoss getroffen wurde. An Deck sei ein Feuer ausgebrochen, ein Container sei von Bord gefallen. "Es gibt Sachschäden an Bord, die Crew ist unversehrt", so der Hapag-Lloyd-Sprecher. Einzelheiten zu den Schäden konnte er zunächst nicht mitteilen. Das Schiff könne seine Fahrt aber fortsetzen. Es würden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Crews zu gewährleisten, hieß es.

Reeder fordern mehr Schutz

Zum Ursprung des Beschusses konnte der Hapag-Lloyd-Sprecher zunächst keine Angaben machen. Zu dem Vorfall bekannte sich bisher niemand. Zuletzt hatten jemenitische Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer angegriffen. Erst am Donnerstag hatten die deutschen Reeder deshalb von der Bundesregierung und der EU Schutzmaßnahmen gefordert. Die deutsche Handelsflotte ist mit ihren gut 1.800 Schiffen die siebtgrößte unter den großen Handelsflotten der Welt.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zudem drohen sie, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Alle anderen würden zum "legitimen Zielen unserer Streitkräfte", hieß es von den Rebellen.

Mehrere Frachter von Huthi-Rebellen angegriffen

Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer hatten sich zuletzt gehäuft. Erst am Dienstag wurde der norwegische Chemikalien-Tanker "Strinda" von den Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Bereits in der ersten Dezemberwoche wurden drei Handelsschiffe in internationalen Gewässern attackiert. Im vergangenen Monat hatten die Huthis zudem einen britischen Frachter mit Verbindung zu einem israelischen Unternehmen gekapert. Die Huthis haben seit Beginn des Gaza-Kriegs auch wiederholt Drohnen und Raketen Richtung Israel abgefeuert, die allerdings abgefangen wurden.

Das britische Amt für Seeschifffahrt (UKMTO) hatte am Freitag ebenfalls Vorfälle in den Gewässern vor der Küste des Jemens gemeldet. Es habe einen Bericht erhalten, dass ein Schiff von einem unbekannten Objekt getroffen worden sei und dabei ein Feuer ausbrach. Ob es sich dabei um die "Al Jasrah" handelte, war zunächst unklar.

Am späten Donnerstagabend erklärten die Huthis, sie hätten einen Frachter der dänischen Reederei Maersk auf dem Weg nach Israel mit Drohnen angegriffen. Maersk dementierte. "Das Schiff wurde nicht getroffen", hatte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP

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