Der Münchner Infektiologe Wendtner hält die Abschaffung weiterer Corona-Schutzmaßnahmen im Winter für überhastet. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hatte das Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr zum 2. Februar angekündigt.
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Infektiologe Wendtner kritisiert die seiner Ansicht nach zu frühe Abschaffung der Maskenpflicht im Fernverkehr ab 2. Januar.

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Corona: Die Ereignisse vom 16. bis 22. Januar im Rückblick

Nachrichten und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 16. bis 22. Monat im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Sonntag, 22. Januar 2023

13.30 Uhr: Lauterbach für Corona-Tests bei Karnevalssitzungen

Der Karneval kommt, Corona ist aber nicht weg:  Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat an Veranstalter von Karnevalssitzungen appelliert, Tests für ihre Gäste anzubieten. "Im vierten Karneval mit Corona sollten die Menschen das Risiko mittlerweile kennen", erklärte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post". Insbesondere älteren Leuten empfehle er, vorsichtig zu sein, um Infektionen zu vermeiden.In Richtung der Veranstalter formulierte Lauterbach den Wunsch nach Test-Angeboten, "so dass alle Menschen getestet in die Veranstaltung gehen" könnten.

11.10 Uhr: Lauterbach plant Hotline für Long-Covid-Betroffene

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Situation von Long-Covid-Patienten verbessern. So werde das Gesundheitsministerium zeitnah eine Hotline als Anlaufstelle einrichten, sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Über die Hotline sollen sich Betroffene auch über neue Therapieansätze informieren können.

Außerdem sollen 100 Millionen Euro in die Erforschung von Long-Covid fließen. "Eine bedeutsame Frage ist beispielsweise, welche Form der Reha wirkt. Die falsche Reha kann eine zusätzliche Schwächung zur Folge haben." Man gehe davon aus, dass "ein relevanter Anteil derjenigen, die nach einer Corona-Infektion erkrankt sind, mit Long-Covid-Symptomen zu kämpfen haben", so Lauterbach. Schätzungen gingen von fünf bis zehn Prozent aus.

09.53 Uhr: China rechnet nicht mit neuer Infektionswelle

Obwohl zahlreiche Menschen zur Feier des chinesischen Neujahrs unterwegs sind und es teilweise auch zu großen Menschenansammlungen im Rahmen der Feierlichkeiten kommt, schätzt China die Gefahr einer neuen großen Infektionswelle in den nächsten zwei bis drei Monaten als gering ein. Das teilte die Regierung in Peking mit. Der Grund: Rund 80 Prozent der Bevölkerung hätten sich ohnehin bereits einmal mit dem Virus infiziert. Zwar könnten die vielen Reisen, die Menschen anlässlich des Neujahrsfests unternehmen, vereinzelt neue Ausbrüche befördern, wie der führende Epidemiologe Wu Zunyou einräumt, doch massenhafte Neuinfektionen seien unwahrscheinlich.

06.12 Uhr: Holetschek warnt - Besser für Pandemien rüsten

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht den Freistaat kaum besser vorbereitet auf mögliche künftige Pandemien. Zwar habe die Corona-Krise dafür gesorgt, dass Institutionen wie das Pandemiezentrallager oder das Abwasser-Monitoring geschaffen wurden, "trotzdem bin ich der Meinung, dass es noch offene Punkte gibt", so Holetschek. "Zentrales Problem" sei der Personalmangel und die Arbeitssituation in der Pflege, beides habe "sich nicht wirklich verbessert".

Immerhin habe man die Forschung in der Pandemiezeit ausgebaut, so Holetschek und: "wir haben versucht, das Thema Medikamente ein Stück weit zu forcieren." Das Zentrallager sei eine der Lehren aus dieser Pandemie. "Wir bevorraten uns hier mit Schutzausrüstung und anderen nützlichen Dingen, um künftig für Pandemien schneller gerüstet zu sein."

Samstag, 21. Januar 2023

14.45 Uhr: Nach Corona - Kampagne soll Mitglieder in Sportvereine zurückholen

Der Deutsche Olympische Sportbund und das Bundesinnenministerium wollen mit einer Kampagne wieder für mehr Mitglieder und Übungsleiter in Vereinen sorgen. "Wir haben in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie viele Mitglieder verloren und wollen sie zurückgewinnen", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert am Samstag beim DOSB-Neujahrsempfang in Frankfurt. Die Kampagne "Dein Verein: Sport, nur besser" soll kommende Woche starten und wird vom Bund mit 25 Millionen Euro finanziert. Mit dem Geld werden unter anderen 150.000 Schecks im Wert von jeweils 40 Euro vergeben, sodass Menschen in die Sportvereine zurückkehren können, die sie in der Corona-Zeit verlassen haben.

"Das Wichtigste ist, dass wir die 90 000 Sportvereine, die wertvolle Arbeit leisten, damit unterstützen können. Sie haben durch die Corona-Zeit viele Mitglieder verloren und brauchen Übungsleiter", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). "Der zweite wichtige Punkt ist, dass Deutschland wieder in Bewegung kommt. Viele Menschen haben Bewegungsdefizite. Sport leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Zusammenhalt."

12.15 Uhr: China rechnet nicht mit neuer Infektionswelle

China schätzt die Gefahr einer neuen großen Infektionswelle in den nächsten zwei bis drei Monaten als gering ein. Rund 80 Prozent der Bevölkerung habe sich bereits einmal angesteckt, begründet die Regierung in Peking die Prognose. Zwar könnten die vielen Reisen während des derzeitigen chinesischen Neujahrfestes stellenweise zu neuen Ausbrüchen führen, sagt der führende Epidemiologe Wu Zunyou. Aber ein massenhaftes Auftreten neuer Infektionen sei unwahrscheinlich.

06.50 Uhr: Früherer Corona-Minister wird neuer Regierungschef in Neuseeland

Der frühere neuseeländische Minister für den Kampf gegen die Corona-Pandemie wird neuer Regierungschef des Landes. Die regierende Labour-Partei nominierte den 44-jährigen Chris Hipkins am Samstag als einzigen Kandidaten für die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Jacinda Ardern an der Parteispitze. Seine Bestätigung bei einem Treffen der Parteiführung am Sonntag gilt als Formalie. Der Labour-Chef wird automatisch auch Premierminister. Ardern hatte am Donnerstag überraschend ihren Rücktritt angekündigt.

In einer ersten Reaktion auf seine Nominierung sagte Hipkins, er halte sich selbst für "ziemlich entscheidungsfreudig" und könne "Dinge erledigen". Die Aussicht auf seinen neuen Posten mache ihn "energiegeladen und enthusiastisch". Auch mit Blick auf die Parlamentswahl im Oktober zeigte er sich optimistisch. In Umfragen liegt die Labour-Partei allerdings angesichts steigender Lebenshaltungskosten, Armut und hoher Kriminalitätsraten zurück.

Hipkins hatte für seinen fast zweijährigen Einsatz als Corona-Minister Lob geerntet. Das Land öffnete seine Grenzen erst im August vergangenen Jahres wieder vollständig. Derzeit ist Hipkins im Kabinett für die Ressorts Bildung und Polizei zuständig. Insgesamt sitzt er seit 14 Jahren im Parlament in Wellington.

06.40 Uhr: Lauterbach kündigt große Initiative gegen Long Covid an

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine große Initiative für Menschen mit Long Covid angekündigt. "Beispielsweise wird zeitnah eine Hotline in meinem Ministerium eingerichtet. Sie soll als Anlaufstelle dienen für Menschen, die auf der Suche nach Informationen zu Long Covid sind", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post" am Samstag vorab. Er wolle auch die sogenannte Versorgungsforschung künftig mit 100 Millionen Euro fördern, um die Lage von Erkrankten mit Long Covid zu verbessern.

Dabei gehe es darum, herauszufinden, was das optimale Versorgungskonzept für die Betroffenen sei. "Wir gehen davon aus, dass ein relevanter Anteil derjenigen, die nach einer Corona-Infektion erkrankt sind, mit Long-Covid-Symptomen zu kämpfen haben. Schätzungen gehen von fünf bis zehn Prozent aus. Das bedeutet für den Einzelnen häufig einen harten Schicksalsschlag und kann sogar für den Arbeitsmarkt relevant werden, wenn die Anzahl der Erkrankten weiter steigt", erklärte der Minister.

Zusätzlich warnte Lauterbach davor, dass mehrere Corona-Infektionen bei einer Person schwerwiegende Folgen für das Immunsystem haben könnte: "Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer nicht mehr zu heilenden Immunschwäche zu tun haben." Dies könne ein Risikofaktor für die Entstehung von chronischen Erkrankungen sein.

  • Zum Artikel: Long Covid: Lauterbach kündigt große Initiative an

06.10 Uhr: RKI registriert 8.866 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 71,7

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland auf 8.866 gefallen. Die Gesamtzahl der bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus steigt auf über 37,66 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 71,7 von 72,6 am Vortag. Laut RKI sind 118 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt demnach bei 164.703.

Freitag, 20. Januar 2023

18.35 Uhr: Gericht: Ministerium muss Dokumente zur Maskenbeschaffung rausgeben

Das Verwaltungsgericht Köln hat das Bundesgesundheitsministerium zur Herausgabe von Unterlagen im Zusammenhang mit der Beschaffung von Corona-Masken verpflichtet. Das teilte das Gericht am Freitag mit und verwies auf zwei Urteile, die am Vortag ergangen seien. Unter anderem gehe es um Gutachten und um E-Mail-Korrespondenz zwischen dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und einer Unternehmerin. Die Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig. Hintergrund ist das "Open House"-Verfahren, das das Bundesgesundheitsministerium nach Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 durchgeführt hatte. Jeder, der wollte, konnte dem Bund für 4,50 Euro netto pro Stück FFP2-Masken verkaufen. Ob bei den Masken-Deals vertragliche Pflichten verletzt wurden, ist mittlerweile Gegenstand zahlreicher Zivilklagen am Landgericht Bonn.

17.30 Uhr: Berliner Behörden stellen Ermittlungen zu toter österreichischer Ärztin ein

Den Behörden in der Hauptstadt ist es nicht gelungen, die beiden Berliner zu identifizieren, die Hassmails an die österreichische Impfärztin Lisa-Marie Kellermayr sandten. "Trotz mehrere Monate dauernder, intensiver Ermittlungen" habe das Verfahren in der vergangenen Woche eingestellt werden müssen, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit. Von der Staatsanwalt im österreichischen Wels waren demnach Anfang August 2022 die Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte übernommen worden. Dabei ging es um den Verdacht der Bedrohung. Bei beiden stimmten jedoch laut Staatsanwaltschaft die Personalien von Beginn an nicht: Ein Beschuldigter war nicht in Berlin gemeldet, bei dem anderen schien zunächst eine Verwechslung mit einem anderen Berliner gleichen Namens vorgelegen haben.

16.45 Uhr: In den USA breitet sich neue Omikron-Untervariante rasch aus

In den USA geht fast die Hälfte aller Coronavirus-Infektionen auf die Omikron-Untervariante XBB.1.5 zurück. Sie mache 49 Prozent aller Fälle aus, teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Vor einer Woche seien es noch 37 Prozent gewesen. XBB.1.5 ist die bislang ansteckendste Form des Virus. Nach Angaben von Experten schützen die derzeit erhältlichen Impfungen vor schweren Krankheitsverläufen bei XBB.1.5.

08.03 Uhr: ifo Institut: 180.000 Tote mehr in Deutschland in Corona-Jahren

In den Corona-Jahren 2020 bis 2022 sind nach Daten des ifo Instituts in Deutschland rund 180.000 Menschen mehr gestorben als zu erwarten gewesen wäre. Den am Freitag veröffentlichten Berechnungen zur Übersterblichkeit zufolge waren es allein in der Altersgruppe der Menschen ab 80 rund 116.000. "Besonders schlecht geschützt waren die alten Menschen", erklärte Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden. In der Altersgruppe 60 bis 79 seien es 51.000 Tote mehr gewesen, heißt es in der Veröffentlichung. In der großen Altersgruppe 30 bis 59 Jahre habe es dagegen nur 12.000 zusätzliche Todesfälle gegeben, bei den Null- bis 29-Jährigen rund 900.

07.34 Uhr: Reisewelle in China - Virus verbreitet sich noch rasanter

Hunderte Millionen Chinesen reisen in diesem Jahr zum chinesischen Neujahrsfest erstmals wieder in ihre Heimatorte. Es ist traditionell die größte jährliche Völkerwanderung. Wegen der Lockdowns und anderer Einschränkungen durch die Null-Covid-Strategie hatte dieser familiäre Höhepunkt des Jahres für viele Chinesen seit 2020 ausfallen müssen. Nach der abrupten Kehrtwende von Null-Toleranz zur völligen Lockerung Anfang Dezember sind jetzt alle Beschränkungen weggefallen, so dass die Chinesen wieder frei reisen können. Der Nachholbedarf ist groß: Zwei Milliarden einzelne Passagierreisen werden über die 40-tägige Hauptreisezeit vorhergesagt - das sind rund 70 Prozent des Reisevolumens im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie. Von den bisher betroffenen Metropolen wie Peking, Shanghai und Guangzhou wird das Virus in kleine und mittelgroße Städte und ländliche Gebiete in den inländischen Regionen getragen. Die Reisewelle ist einer der Gründe, warum sich das Virus im bevölkerungsreichsten Land der Welt gerade noch viel schneller als ursprünglich erwartet ausbreitet.

Seit Anfang Dezember soll es nach Berechnungen des Londoner Datenverarbeiters Airfinity sogar schon mehr als 600.000 Tote gegeben haben. In dieser oder der nächsten Woche könnte nach den Modellrechnungen der Höhepunkt der Infektionswelle mit 4,8 Millionen Neuinfektionen pro Tag erreicht sein. Die Zahl der Toten dürfte demnach noch während der Neujahrsfeiertage nächste Woche auf den höchsten Stand von 36.000 am Tag steigen - deutlich mehr als bisher mit 25.000 vorhergesagt.

05.15 Uhr: Gesundheitsministerium: 1.855 Corona-Gerichtsverfahren

Im Zuge der Corona-Pandemie sind nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums bislang 1855 Verfahren vor Verwaltungs- oder Verfassungsgerichten eingeleitet worden, an denen das Ministerium beteiligt war (Stand 16. Januar 2023). In 42 dieser Verfahren unterlag das Ministerium in dem Rechtsstreit, wie eine Sprecherin in München mitteilte. Das seien meist sogenannte Normenkontroll-Eilverfahren gewesen, bei denen die Gültigkeit von Rechtsnormen gerichtlich überprüft wird. Die Hauptsacheverfahren stehen da nach Ministeriumsangaben aber teilweise noch aus. Bei diesen Verfahren sei es um Einzelaspekte der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmen gegangen.

04.10 Uhr: 9.710 Neuinfektion - Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 72,6

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland auf 9.710 gefallen. Die Gesamtzahl der bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus steigt auf über 37,65 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 72,6 von 74,8 am Vortag. Laut RKI sind 194 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt demnach bei 164.585.

04.15 Uhr: Wesentlich mehr Fehltage von Arbeitnehmern in 2022

Die Corona-Pandemie und dazu noch Wellen mit Erkältungsinfekten: In vielen Unternehmen blieben im vergangenen Jahr Plätze leer, weil Kollegen nicht gesund waren. Krankheitsausfälle im Job sind nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit im vergangenen Jahr stark in die Höhe gegangen. Im Schnitt fehlten Beschäftigte deswegen fast 20 Tage bei der Arbeit - gut fünf Tage mehr als 2021, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten ermittelte. Der Krankenstand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Punkte auf 5,5 Prozent. Es waren also an jedem Tag des Jahres im Schnitt 55 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben. Dies war demnach der höchste Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren.

Kassenchef Andreas Storm sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Dieser Rekordkrankenstand ist alarmierend und sollte ein Weckruf für die Wirtschaft sein." Zwar habe die Corona-Pandemie ihren großen Schrecken verloren, weil die Zahl schwerer Verläufe deutlich abgenommen habe. Der Krankenstand zeige aber massive Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Es sei wichtig, dass sich Menschen weiter schützten und am Arbeitsplatz geschützt würden. Dies gelte gerade mit Blick auf einen zunehmenden Personal- und Fachkräftemangel in der Wirtschaft.

Donnerstag, 19. Januar 2023

21.13 Uhr: RKI: Deutliches Absinken von Corona-Fallzahlen zeichnet sich ab

Bei mehreren Corona-Kennzahlen in Deutschland berichtet das Robert Koch-Institut (RKI) von weiter rückläufigen Entwicklungen. Es zeichne sich ein "weiteres deutliches Absinken der Fallzahlen" ab, heißt es im Covid-19-Wochenbericht vom Donnerstagabend. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der im Labor bestätigten Fälle von Sars-CoV-2 sank demnach in der vergangenen Woche im Vergleich zur ersten Januarwoche um fast ein Drittel.

Auch die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen sei deutlich niedriger gewesen als in der Woche zuvor, hieß es. Laut Divi-Intensivregister waren es mit Stand Donnerstag 827 Betroffene bundesweit. Dem RKI-Bericht zufolge wird bei der Zahl der Fälle, die mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und Covid-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt werden, seit der Woche bis 25. Dezember ein Rückgang beobachtet.

Zu Virusvarianten berichtet das RKI von einer weiteren Zunahme des Anteils der Sublinie XBB.1.5 in Deutschland. Es gehe um ein bisher niedriges Niveau von gut zwei Prozent. "Ihr Anteil in den Vorwochen lag unter einem Prozent" hieß es.

13.23 Uhr: Betten vor Reichstag - Mehr Hilfe bei Corona-Langzeitfolgen gefordert

Mit etwa 400 Feldbetten vor dem Berliner Reichstag haben Menschen mit Langzeitfolgen nach Corona-Infektion und -Impfung auf ihre Probleme aufmerksam gemacht und Lösungen gefordert. Die Betten symbolisieren laut Initiatorin Ricarda Piepenhagen Betroffene, die selbst nicht mehr aufstehen und dabei sein können. Die Initiative fordert Forschung, Anerkennung und Versorgung für Erkrankungen wie Long Covid, ME/CFS und Post Vac.

ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom. Laut Charité-Expertin Carmen Scheibenbogen handelt es sich um eine komplexe und stark behindernde Erkrankung, "an der auch schon vor der Pandemie geschätzt 250.000 Menschen erkrankt waren, oft infolge einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus oder einem Influenzaerreger".

Unter "Post-Vac-Syndrom" werden teils ähnliche Beschwerden wie bei Long Covid gefasst - davon berichten Patienten jedoch nach der Covid-19-Impfung. Dies komme "in seltenen Fällen" vor, schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Internet.

12.50 Uhr: Bayern hebt landeseigene Maskenpflichten Ende Januar auf

Bayern hebt die landeseigenen Maskenpflichten Ende Januar auf. Beschäftigte in Arztpraxen, weiteren ambulanten medizinischen Einrichtungen und für Personen in Gemeinschaftsunterkünften müssten ab dem 1. Februar keine Masken mehr tragen, teilte das Gesundheitsministerium in München mit. "Wir haben uns dazu im Vorfeld mit den Ärzten intensiv abgestimmt", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Das Tragen von Masken werde in bestimmten Situationen weiterhin empfohlen. "Aber die Zeiten, in denen der Staat die Maßnahmen anordnen musste, werden nach jetzigem Stand bald überwunden sein." Die FFP2-Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie für Patienten und Besucher von Arztpraxen gelte aufgrund bundesweiter Regelungen weiter. Die entsprechende Verordnung läuft derzeit bis zum 7. April. Holetschek warb für ein schnelleres Ende der Vorschriften.

  • Zum Artikel: Corona-Regeln: Bayern hebt seine Maskenpflichten Ende Januar auf

12.20 Uhr: Pflegereport zeigt drastische Folgen von Corona in Pflegeheimen

Bewohner von Pflegeheimen haben sich im Laufe der Pandemie besonders häufig mit Corona infiziert - und sind mit weitem Abstand häufiger daran gestorben als der Durchschnitt der bayerischen Bevölkerung. Während auf dem Höhepunkt der zweiten Welle im Januar 2021 fast jeder zehnte Pflegeheimbewohner eine Covid-19-Diagnose hatte, betraf Corona nur rund ein Prozent der Gesamtbevölkerung und 3,4 Prozent aller Pflegebedürftigen. Dies sei besonders gravierend, als im Heim auch die Todesfälle bei Covid-Erkrankten teils "immense Spitzen" erreicht hätten. "So sind im April 2020 13,3 Prozent der Pflegebedürftigen, die im Pflegeheim an Covid-19 erkrankt sind, verstorben. Im Dezember 2020 waren es sogar 18,6 Prozent."

11.10 Uhr: Präsident Xi befürchtet wegen Reiseansturms zum Neujahr Covid-Welle auf dem Land

Nach dem Ende der Null-Covid-Strategie sind in China Dutzende Millionen Menschen zum Neujahrsfest in ihre Heimatorte aufgebrochen. In den Bahnhöfen von Peking und Shanghai herrschte am Donnerstag großer Andrang von Reisenden, die zu ihren Familien aufs Land fahren wollten. Experten befürchten, dass sich das Coronavirus nun noch rascher in den unterversorgten ländlichen Gebieten ausbreiten wird. Auch Präsident Xi Jinping äußerte sich besorgt. China feiert in der Nacht zum Sonntag das neue Jahr des Hasen. Hunderte Millionen Menschen reisen traditionell zum Neujahrsfest in ihre Heimatorte. Es ist die größte Völkerwanderung weltweit.

10.44 Uhr: Corona-Warn-App nimmt nun auch eigene Selbsttest-Ergebnisse auf

Die Macher der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes (CWA) haben eine neue Version der Anwendung veröffentlicht. Mit der Version 3.0 können künftig auch die Ergebnisse von selbst vorgenommenen Schnelltests ohne eine offizielle Bestätigung erfasst werden. Ein Anruf bei der Verifikations-Hotline ist damit nicht mehr nötig. Daher wird der Betrieb der Verifikations-Hotline Ende Januar eingestellt, teilte das Projektteam aus Robert Koch-Institut (RKI), Deutscher Telekom und SAP in einem Blogeintrag mit. Bisher war für eine Warnung über die Corona-Warn-App ein offizieller positiver Schnell- oder PCR-Test in der Anwendung erforderlich. Mit der Version 3.0 sind nun auch Warnungen nach einem positiven Selbsttest möglich.

09.38 Uhr: China attackiert westliche Medien wegen Corona-Berichterstattung

China hat die Berichterstattung "einiger westlicher Medien" über das abrupte Ende seiner strikten Anti-Corona-Auflagen scharf kritisiert. Die Berichte setzten auf "total voreingenommenen Hype, Verleumdung und politische Manipulation mit Hintergedanken", hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Leitartikel in der Zeitung "Renmin Ribao", dem Sprachrohr der Kommunistischen Partei. Welche Medien gemeint waren, wurde nicht gesagt. Chinas Ansatz im Umgang mit Covid-19 sei von "Optimierung und Kontrollmaßnahmen" geprägt gewesen, hieß es weiter.

09.07 Uhr: Krankenhausgesellschaft für Ende der Maskenpflicht im Frühjahr

Die Krankenhausgesellschaft fordert ein Ende der Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen zum 1. März. „Konsequent wäre es, am 1. März kostenlose Tests, Testpflicht und Maskenpflicht in Gesundheitseinrichtungen gemeinsam zu beenden“, sagte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DGG), Gerald Gaß, der "Rheinischen Post". Die Pandemie sei fast überstanden.

Für ein Ende der Maskenpflicht ab Frühjahr sprach sich auch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) aus. "Ich finde eine Abschaffung der Maskenpflicht auch in medizinischen Einrichtungen grundsätzlich geboten - allerdings eher perspektivisch", sagte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, der Zeitung. "Masken schützen nicht nur vor einer Coronainfektion, sondern auch vor anderen schweren Infekten." Daher sei er für eine Abschaffung im Laufe des Frühjahrs.

05.31 Uhr: Chinas Pharmaindustrie will Medikamentenproduktion verdreifachen

Chinesische Arzneimittelhersteller wollen ihre Produktion wichtiger Fieber-und Hustenmedikamete verdreifachen. Dies berichtet die staatliche Zeitung China Daily. Präsident Xi Jinping hatte sich anlässlich der riesigen Reisewelle zum Neujahrsfest über den Zustrom von Urlaubsreisenden in ländliche Gebiete besorgt gezeigt, die schlecht auf plötzliche Corona-Ausbrüche vorbereitet sind. Antivirale Medikamente, wie das Corona-Medikament Paxlovid von Pfizer und Molnupiravir von Merck & Co sind zwar in China zugelassen, aber schwer erhältlich. Ältere Menschen in China sind besonders anfällig für das Virus, da viele nicht vollständig geimpft sind.

05.01 Uhr: 12.001 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 74,8

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 74,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 80,1 gelegen (Vorwoche: 115,7; Vormonat: 236,6). Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt 12.001 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 19.379 und 238 Todesfälle (Vorwoche: 181). Diese Angaben liefern jedoch nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Es zählen aber nur positive PCR-Tests in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle schwankt generell deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht an das RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

05.00 Uhr: Heil beendet Corona-Sonderregeln am Arbeitsplatz

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Sonderregeln am Arbeitsplatz zum Schutz vor einer Corona-Ansteckung zwei Monate früher als geplant beenden. "Ich werde per Ministerverordnung die Corona-Arbeitsschutzverordnung zum 2. Februar 2023 aufheben", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die besonderen Hygiene-Vorkehrungen hätten vor allem in den Hochphasen der Pandemie wichtige Dienste geleistet. "Dank der umfangreichen Schutzmaßnahmen konnten Ansteckungen im Betrieb verhindert und Arbeits- und Produktionsausfälle vermieden werden", sagte Heil. Durch die zunehmende Immunität in der Bevölkerung gehe die Zahl der Neuerkrankungen nun stark zurück. "Daher sind bundesweit einheitliche Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz nicht mehr nötig", sagte der Arbeitsminister.

Mittwoch, 18. Januar 2023

16.45 Uhr: Fed-Chef positiv auf Corona getestet - "Nur milde Symptome"

US-Notenbankchef Jerome Powell ist positiv auf Corona getestet worden. Wie die Zentralbank mitteilt, verspürt er nur milde Symptome und ist ausreichend gegen Covid geimpft. Der 69-Jährige arbeitet demnach von Zuhause aus, wo er sich in Quarantäne begeben hat.

12.39 Uhr: "Licht am Ende des Tunnels" in China

Die Lage rund um die Eindämmung des Corona-Virus in China ist nach Darstellung von Präsident Xi Jinping noch immer angespannt. Es gebe aber Licht am Ende des Tunnels. Es sei notwendig, die medizinischen Ressourcen zu erweitern, zitieren staatliche Medien den Präsidenten. Das Angebot an medizinischen Dienstleistungen und die Verfügbarkeit von Medikamenten müssten erhöht werden. Xi äußert sich während einer Schaltkonferenz mit medizinischem Personal eines Krankenhauses in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang.

14.33 Uhr: Nur 2 von 1.086 Coronatests positiv bei Handball-WM

Fast alle Mannschaften sind bei der Handball-WM ohne Corona-Probleme durch die Vorrunde gekommen. Von den obligatorischen Schnelltests, die im Anschluss an die erste Turnierphase durchgeführt wurden, seien lediglich 2 von 1086 positiv gewesen. Das teilte der Weltverband IHF am Mittwoch mit. Betroffen sind zwei namentlich nicht genannte Spieler aus Belgien und Ägypten. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft hatte es Diskussionen über das strenge IHF-Hygienekonzept gegeben, die Corona-Maßnahmen in den Gastgeberländern Polen und Schweden sind weitestgehend aufgehoben. "Niemand hat Angst vor Corona, nur vor einem fehlgeschlagenen Test", hatte etwa der schwedische Co-Trainer Michael Apelgren gesagt.

14.25 Uhr: BGH - Versicherungen müssen häufiger für Lockdown-Einbußen zahlen

Der Bundesgerichtshof (BGH) verschafft weiteren Betriebsinhabern Klarheit, die im Corona-Lockdown schließen mussten und sich deshalb noch mit ihrer Versicherung streiten. Die Karlsruher Richterinnen und Richter urteilten am Mittwoch erstmals zu Versicherungsbedingungen, bei denen die versicherten Krankheiten nicht einzeln aufgezählt sind, sondern auf eine Liste im Infektionsschutzgesetz verwiesen wird. Dabei sei nicht eindeutig ersichtlich, ob die Fassung bei Vertragsschluss oder bei Eintritt des Schadens gemeint sei. Deshalb gelte die für den Versicherten günstigere Variante - das ist hier der spätere Stichtag. Damit kann Betroffenen für behördlich angeordnete Schließungen nach dem 23. Mai 2020 Geld zustehen. An diesem Tag wurde Covid-19 als neue Erkrankung ins Gesetz mit aufgenommen.

Nach Auskunft des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft war diese Form der Klauseln allerdings eher selten. In den allermeisten Fällen seien die Krankheiten direkt in den Versicherungsbedingungen aufgelistet gewesen. Dazu gibt es schon ein Grundsatz-Urteil des BGH aus dem Januar 2022. Danach bekommen Betroffene kein Geld, weil Covid-19 nicht mitversichert war.

13.29 Uhr: Studie: 840.000 Coronafälle durch Fußball-EM

Die 2021 ausgetragene Fußball-Europameisterschaft soll laut einer Studie verantwortlich für etwa 840.000 Coronafälle in zwölf der teilnehmenden Länder gewesen sein. Grund für die Infektionen seien jedoch nicht nur die teils vollen Stadien in den elf Gastgeber-Ländern, sondern vor allem Zusammenkünfte bei Public Viewings oder in Kneipen und Pubs gewesen. In England, das bei dem Turnier bis ins Endspiel kam, soll die Anzahl der Ansteckungen besonders stark gestiegen sein.

In Deutschland blieb ein drastischer Anstieg der Coronazahlen im Zusammenhang mit der EM aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank in der Zeit des Turniers bis Mitte Juli auf 7,1. Das bedeute laut Priesemann aber nicht, «dass bei der EM in Deutschland keine Infektionsketten losgetreten wurden». Die paneuropäische Fußball-EM war 2020 aufgrund der Corona-Pandemie verlegt worden. Nachdem durch den Einsatz von Schnelltests und Impfstoffen erhebliche Fortschritte in der Pandemiebekämpfung gemacht wurden, wurde das Turnier 2021 nachgeholt.

12.54 Uhr: Europas Tourismusbranche erholt sich von der Pandemie

Die europäische Tourismusbranche hat sich im vergangenen Jahr kräftig von der Pandemie erholt. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte die Zahl der Übernachtungen in der Europäischen Union um 48 Prozent auf 2,72 Milliarden gestiegen sein, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch auf Basis einer Schätzung mitteilte. Damit lag die Zahl der Übernachtungen nur noch knapp sechs Prozent unter dem Niveau von 2019.

Die Erholung der Branche nahm demnach im Jahresverlauf zu. Während die Zahl der Übernachtungen in der ersten Jahreshälfte noch elf Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau lag, war der Unterschied in den Monaten Juli bis Dezember nur noch marginal. In Dänemark, den Niederlanden und Belgien buchten Gäste im vergangenen Jahr bereits mehr Nächte als noch 2019. In Deutschland erholte sich die Zahl der Übernachtungen hingegen etwas langsamer als im EU-Schnitt.

12.18 Uhr: Weniger Geld für Biologie-Technologie nach Corona

Nach einem Boom während der Corona-Pandemie erlebt die deutsche Biotechnologie-Branche wieder schwierigere Zeiten. Nach zwei Jahren mit Finanzierungsrekorden floss 2022 weniger Geld in die Unternehmen, während sich die Stimmung in der Branche eingetrübt hat. Das teilte der Branchenverband BIO Deutschland am Mittwoch in Berlin mit. Biotech-Firmen tüfteln an komplexen Wirkstoffen und Therapien und bringen auch Technologien in Chemie und Landwirtschaft ein. Das ist teuer und langwierig, weshalb Biotechfirmen auf viel Geld von Investoren angewiesen sind, die meist in den USA sitzen. Die Branche kämpft mit denselben Problemen, wie alle anderen Bereiche: "Neben Krieg, Energiekrise und Inflation bremsen Fachkräftemangel und fehlende Finanzierungsoptionen unsere Unternehmen aus", sagte Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von BIO Deutschland. In der Pandemie hatte die Biotech-Branche mit Leuchttürmen wie dem Mainzer Impfstoffhersteller Biontech einen Schub erlebt. 2020 warb die Branche mit knapp 45.000 Beschäftigten in Deutschland rund 3,1 Milliarden Euro ein, 2021 rund 2,4 Milliarden Euro.

11.08 Uhr: BGH vor Urteil zum Versicherungsschutz im Corona-Lockdown

Der Bundesgerichtshof (BGH) steht vor einem weiteren Urteil zu der Frage, in welchen Fällen Betriebe, die im Corona-Lockdown schließen mussten, Geld von ihrer Versicherung bekommen. Die Entscheidung soll voraussichtlich um 14.00 Uhr verkündet werden, wie die obersten Zivilrichterinnen und -richter in Karlsruhe zum Abschluss der Verhandlung am Mittwoch ankündigten.

08.58 Uhr: China: Reisewelle wegen Neujahrsfest nach Ende der Corona-Verbote

Nach der Aufhebung von Corona-Maßnahmen in China sind erstmals seit drei Jahren wieder Millionen Menschen unterwegs zu ihren Heimatorten, um mit ihren Familien das Neujahrsfest zu feiern. Die Regierung in Peking schätzt, dass in den nächsten 40 Tagen mehr als 2,1 Milliarden Reisen gemacht werden. Angesichts von Massenprotesten in Shanghai und anderen Großstädten hatte die chinesische Führung im Dezember Vorschriften zu fast täglichen Coronatests und Überwachungsmaßnahmen von Einwohnerinnen und Einwohnern aufgehoben. In diesem Monat fielen weitere Restriktionen, darunter auch für Reisende. Während in Metropolen wie Shanghai die Corona-Welle nach offiziellen Angaben ihren Höhepunkt erreicht hat, wächst damit die Sorge vor einer Ausbreitung des Virus auf dem Land. Dort sind viele, vor allem ältere Menschen ungeimpft, und das Gesundheitssystem ist schlechter ausgestattet.

08.20 Uhr: Verleihung der Golden Globes war "Superspreader Event"

Die diesjährige Verleihung des Filmpreises Golden Globes in den USA vergangene Woche hat sich zu einem "Superspreader Event" entwickelt. Laut BBC wurden viele Teilnehmer positiv auf Covid-19 getestet, darunter Stars wie Collin Farrell, Brendan Gleeson, Jamie Lee Curtis and Michelle Pfeiffer. Sie alle haben erklärt, dass sie nach der Filmpreisverleihung am Coronavirus erkrankt sind.

05.30 Uhr: 5.450 Neuinfektionen - Inzidenz fällt auf 80,1

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 15.450 Neuinfektionen in Deutschland. Damit steigt die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus auf über 37,6 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 80,1. Laut RKI sind 188 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt demnach bei 164.153.

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Dienstag, 17. Januar 2023

17.30 Uhr: BGH klärt: Zahlt die Versicherung für Schließungen im Lockdown?

Der Bundesgerichtshof klärt morgen für weitere Fälle, in denen Betriebsinhaber, die im Corona-Lockdown schließen mussten und eine sogenannte Betriebsschließungsversicherung abgeschlossen hatten, wenisgstens teilweise Geld von ihrer Versicherung bekommen. Im konkreten Fall geht es um ein Hotel in Hameln.

In sehr vielen Verträgen wurden Krankheiten aufgezählt, die zu einer behördlich angeordneten Schließung führen können - und Covid-19 war nicht dabei. Betroffene bekommen deshalb kein Geld.

In der Variante, um die es jetzt geht, wurde in den Versicherungsbedingungen nur auf die im Infektionsschutzgesetz genannten Krankheiten verwiesen. Dort wurde Covid-19 zum 23. Mai 2020 aufgenommen. Das Oberlandesgericht Celle hatte deshalb entschieden, dass dem Hotel zwar nicht für eine Schließung ab März 2020, aber für eine zweite Schließung ab November 2020 Geld von der Versicherung zusteht. Das letzte Wort hat jetzt der BGH.

16.29 Uhr: Lauterbach gegen Ende der Maskenpflicht auch im Gesundheitswesen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lehnt ein rasches Ende der Corona-Maskenpflicht auch im Gesundheitswesen ab. Der SPD-Politiker verwies am Dienstag im TV-Sender "Welt" zum Beispiel auf ältere Menschen, die in einem Wartezimmer sitzen und sich infizieren könnten, weil dort Aerosole seien. Es gelte, besonders vulnerable Menschen gut zu schützen. Daher bleibe es bei der Maskenpflicht in Praxen und Kliniken, auch wenn sie in Fernzügen zum 2. Februar ausgesetzt werde, machte Lauterbach deutlich.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hatte der «Welt» gesagt: «Wir brauchen in medizinischen Einrichtungen keine generelle, gesetzliche Maskenpflicht mehr. Nicht jede Einrichtung hat mit Hochrisikopatienten zu tun.» Über das Tragen einer Maske sollten deshalb die Praxen unter Berücksichtigung von Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) selbst entscheiden können.

  • Zum Artikel: Bayern verlängert Corona-Maßnahmen um vier Wochen

13.15 Uhr: China - Höhepunkt der Corona-Infektionen überschritten, Lage stabil

Die Corona-Lage in China ist laut Vize-Ministerpräsident Liu He stabil. "China hat den Höhepunkt der Infektionen überschritten", sagt Liu auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Vom Höhepunkt der Infektionen zur "Rückkehr zur Normalität" sei es nur eine kurze Zeitspanne. Dies habe auch die Führung in Peking in gewisser Weise überrascht. Die kommunistische Führungsriege hat im Dezember unter dem Druck der lahmenden Wirtschaft und nach regierungskritischen Protesten eine abrupte Abkehr von ihrer strikten Null-Covid-Politik verkündet.

05.00 Uhr: 17.222 Neuinfektionen - Inzidenz bei 87,9

Das Robert Koch Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 87,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 98,4 gelegen (Vorwoche: 136,6; Vormonat: 251,7). Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt 17.222 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 30 533) und 190 Todesfälle (Vorwoche: 287).

Diese Angaben liefern jedoch nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle schwankt generell deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht an das RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 37.622.357 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Montag, 16. Januar 2023

15.04 Uhr: Chinesen zahlen Mondpreise für Corona-Mittel Paxlovid

In China wird das Covid-Medikament Paxlovid von Pfizer wegen steigender Infektionszahlen und einer erhöhten Nachfrage zunehmend zu exorbitanten Preisen auf dem Graumarkt angeboten. Medien- und Erfahrungsberichten zufolge gibt es Schwierigkeiten, Paxlovid in China über offizielle Kanäle zu erhalten. Zahlreiche Menschen versuchen deshalb, das Mittel auf dem Schwarzmarkt zu erwerben - die einen für kranke Verwandte, andere nur für den Fall der Fälle. Ein Einwohner der südchinesischen Provinz Hainan sagte gegenüber Reuters, dass er 20.000 Yuan (rund 2750 Euro) für zwei Packungen für seine Eltern bezahlt habe.

10.13 Uhr: Holetschek: Maskenpflicht in Kliniken könnte Ende Februar enden

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält ein Ende der Maskenpflicht in Krankenhäusern Ende Februar für möglich. Er finde einen entsprechenden Vorschlag des Intensivmediziners Christian Karagiannidis "mit Ende Fasching durchaus bedenkenswert", sagte Holetschek der "Augsburger Allgemeinen".Man beobachte die Entwicklung auch im Hinblick auf Krankenhäuser, Seniorenheime und vulnerable Gruppen in Bayern genau. "Wir passen die Regeln an, sobald es die Lage zulässt", sagte Holetschek.

07.47 Uhr: Oxfam: Corona-Pandemie hat Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet

Die Corona-Pandemie hat die Unterschiede zwischen Arm und Reich nach Erkenntnissen der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam verstärkt. Seit Pandemie-Beginn 2020 seien rund zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses auf das reichste Prozent der Weltbevölkerung entfallen. Gleichzeitig lebten dem am Montag in Berlin veröffentlichten Bericht zufolge 1,7 Milliarden Arbeitnehmer in Ländern, in denen die Lohnentwicklung die Inflation nicht ausgleicht. Erstmals seit 25 Jahren hätten extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig zugenommen. Das geht aus dem Bericht "Survival of the Richest” (Überleben der Reichsten) hervor, die Oxfam anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vorlegte.

  • Zum Artikel: Oxfam: Reiche immer reicher – gleichzeitig weltweit mehr Armut

07.33 Uhr: Keine kostenlosen Corona-Schnelltests mehr nach Infektion

Das Angebot an kostenlosen Corona-Bürgertests wird ab diesem Montag weiter beschränkt. Wer sich nach einer Infektion "freitesten" möchte, bekommt dafür künftig keinen kostenlosen Schnelltest mehr, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Hintergrund sind demnach Lockerungen bei den Regeln für Isolation und Quarantäne in mehreren Bundesländern. Für medizinisches Personal, das sich vor einer Wiederaufnahme der Tätigkeit testen lassen muss, besteht aber weiter Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest, wie das Ministerium erläuterte. Generell gratis bleiben "Bürgertests" von Teststellen bis 28. Februar unter anderem auch für alle vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen.

05.55 Uhr: China bereitet sich auf eine neue Corona-Welle vor

China bereitet sich auf eine neue Welle von Corona-Infektionen vor. Millionen Menschen verlassen zurzeit die Großstädte, um zum Neujahrsfest ab dem 22. Januar ihre Familien auf dem Land zu besuchen. Das chinesische Verkehrsministerium rechnet in den Wochen um die Feiertage mit mehr als zwei Milliarden Fahrten. Die staatlichen Medien berichten über die Aufstockung von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung in Krankenhäusern und Kliniken auf dem Land.

04.15 Uhr: Infektiologe: Corona-Lockerungen kommen zu schnell

Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner kritisiert laut einem Medienbericht die Geschwindigkeit der angekündigten Corona-Lockerungen als vorschnell. "In einer Saison, in der Viruserkrankungen ihren Höhepunkt haben, ist es sehr fragwürdig, Dinge zu schnell zu lockern", sagt der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing laut einem Vorabbericht der "Augsburger Allgemeinen". Die Lockerungen erfolgten eher aus psychologischen als medizinischen Gründen. Deutschland und die Welt seien coronamüde. Daher würden aus seiner Sicht teils irrationale und vorschnelle Entscheidungen getroffen.

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