Die Angeklagte Lina E. steht im Oberlandesgericht Dresden im Verhandlungssaal und hält einen Aktenordner vor ihr Gesicht (Archivbild)
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Fünf Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe lautete am Ende das Urteil des Oberlandesgerichts - die Bundesanwaltschaft hatte mehr gefordert

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Bundesanwaltschaft legt Revision im Fall Lina E. ein

Wegen mutmaßlich linksextremer Gewalttaten waren Lina E. und drei Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Nun hat die Bundesanwaltschaft Revision gegen den Richterspruch eingelegt. Und sie ist damit nicht allein.

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Fünf Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung - so lautete das Urteil gegen die Studentin Lina E. Sie soll gemeinsam mit anderen Linksextremisten Überfälle auf angebliche oder tatsächliche Neonazis in Leipzig, Wurzen und Eisenach verübt haben.

Die Bundesanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert - und hat deshalb jetzt Revision eingelegt. Das sagte eine Sprecherin in Karlsruhe. Auch im Fall der mitangeklagten Männer will die Bundesanwaltschaft eine Überprüfung. Zur Begründung der Revision wurde zunächst nichts bekannt.

Auch die Verurteilten haben Revision eingelegt

Die Rechtsanwälte von Lina E. und den Männern hatten Freisprüche gefordert. Deshalb haben auch die vier Veruteilten Revision gegen den Richterspruch eingelegt. Wie das Oberlandesgericht Dresden am Mittwoch mitgeteilt hatte, gehen die Akten nun zum Bundesgerichtshof. Wie lange das Revisionsverfahren dauern werde, sei offen.

Alle vier Verurteilten sind derzeit auf freiem Fuß. Der Haftbefehl gegen Lina E. war schon am Abend der Urteilsverkündung unter Auflagen außer Kraft gesetzt worden. Zuvor hatte sie mehr als zweieinhalb Jahre in Untersuchungshaft gesessen.

Im Video: Proteste und Ausschreitungen der linken Szene in Leipzig

Nach dem Urteil hatte es in Leipzig wiederholt Proteste und Ausschreitungen gegeben: Polizisten wurden mit Steinen und Böllern beworfen. Mehrere Beamte wurden verletzt.

Polizisten bei einem Einsatz bei Protesten von linken Gruppen gegen das Urteil im Fall Lina E.
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Nach dem Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. gab es Auseinandersetzungen zwischen Sympathisanten und der Polizei.

Mit Informationen von dpa und epd.

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