Joe Biden, Präsident von den USA, verneigt sich in einer Schweigeminute für die drei amerikanischen Soldaten, die am Sonntag, 28. Januar 2024, bei einem Drohnenangriff im Nordosten Jordaniens getötet wurden.
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Biden verneigt sich in einer Schweigeminute für die amerikanischen Soldaten, die am Sonntag bei einem Drohnenangriff in Jordanien getötet wurden.

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Angriff in Jordanien: Tote US-Soldaten - Vergeltung angekündigt

"Wir werden reagieren": Nach einem Drohnenangriff auf US-Truppen in Jordanien mit drei Toten und mindestens 34 Verletzten hat US-Präsident Biden den Verantwortlichen mit Vergeltung gedroht. Der Iran bestreitet derweil eine Verbindung zu dem Angriff.

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Nach der Tötung von drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien hat US-Präsident Joe Biden Vergeltung angekündigt. "Wir werden reagieren", sagte Biden am Sonntag (Ortszeit) bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina. Er machte pro-iranische Gruppen für den Vorfall verantwortlich. Die iranische Regierung wies unterdessen jegliche Verantwortung an dem Angriff von sich.

Bei dem Beschuss eines Militärstützpunkts im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien waren laut dem US-Zentralkommando für den Nahen Osten (Centcom) in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und mindestens 34 weitere verletzt worden. Acht der Verletzten mussten demnach evakuiert werden. "Während wir noch die Fakten zu diesem Angriff zusammentragen, wissen wir bereits, dass er von einer radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppe ausgeführt wurde, die in Syrien und im Irak operiert", erklärte Biden in Washington.

Biden will Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen

Zugleich kündigte der US-Präsident Vergeltung an. "Habt keinen Zweifel: Wir werden alle Verantwortlichen zu einem Zeitpunkt und auf eine Weise unserer Wahl zur Rechenschaft ziehen", so Biden.

Der Iran wies jegliche Verbindung zu dem Angriff von sich. Die Anschuldigungen würden mit dem politischen Ziel erhoben, "die Realitäten in der Region umzukehren", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna Außenamtssprecher Nasser Kanaani. Die Widerstandsgruppen in der Region erhielten keine Anweisungen aus dem Iran, betonte er. "Sie entscheiden über ihre Aktionen auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien."

Während die jordanische Regierung zunächst erklärte, dass der Angriff gegen einen Militärstützpunkt in Syrien gerichtet gewesen sei, sagte Regierungssprecher Muhannad Mubaidin später, das Land verurteile "den Terroranschlag auf einen Außenposten an der Grenze zu Syrien". Die US-Streitkräfte hätten mit Jordanien "bei der Bekämpfung des Terrorismus und der Sicherung der Grenze" zusammengearbeitet.

Drohne wohl nahe Schlafräume eingeschlagen

Einem US-Regierungsbeamten zufolge stieg die Zahl der bei dem Angriff durch eine Einweg-Angriffsdrohne verwundeten Soldaten von zunächst genannten 25 auf mindestens 34. Der Beamte, der nicht genannt werden wollte, sagte, eine große Drohne habe den Stützpunkt getroffen. Drei Regierungsbeamte sagten, die Drohne sei in der Nähe der Schlafräume der Soldaten eingeschlagen, was die hohe Zahl der Opfer erkläre.

Auch Bahrain, Ägypten und Großbritannien verurteilten den Angriff. Der britische Außenminister David Cameron rief den Iran zur "Deeskalation" in der Region auf. Laut Centcom sind auf dem Stützpunkt rund 350 Angehörige der US-Armee und der Luftwaffe stationiert, die "eine Reihe von wichtigen Unterstützungsaufgaben" wahrnehmen, unter anderem für die internationale Koalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat.

Ausweitung des Konflikts durch Angriff?

Es war das erste Mal seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, dass US-Soldaten durch feindlichen Beschuss starben. Insbesondere US-Stützpunkte im Irak und in Syrien waren zuletzt Ziel Dutzender Drohnen- und Raketenangriffe. Der tödliche Angriff nährt nun die Furcht vor einer weiteren Ausweitung des Konflikts. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri erklärte, der Tod der US-Soldaten sei "eine Botschaft an die US-Regierung, dass sie, solange das Morden unschuldiger Menschen im Gazastreifen nicht aufhört, es mit der gesamten (muslimischen) Nation zu tun bekommt".

Die Hamas erhält Unterstützung von einer selbsternannten "Achse des Widerstands" gegen Israel, zu der auch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen und die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon gehören.

Die USA griffen in den vergangenen Monaten als Reaktion auf Angriffe auf US-Truppen Ziele im Irak und Syrien an. US-Angriffe auf Ziele im Jemen dienten dem Zweck, die Huthi-Miliz von einer weiteren Bedrohung der Schifffahrt im Roten Meer abzuhalten.

Mit Informationen von AFP und AP

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