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Sonntag, 28. Januar: Das war der Tag

Ikea-Gründer Kamprad im Alter von 91 Jahren verstorben +++ Koalitionsgespräche stocken beim Thema Migration +++ Putin-Kritiker Nawalny ist wieder festgenommen worden +++ Zahl der Abschiebungen geht zurück +++ Spanien ist Handball-Europameister

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Schwedens Regierungschef Löfven hat den verstorbenen Ikea-Gründer Ingvar Kamprad als "einzigartigen Unternehmer" gewürdigt. Kamprad hatte im Alter von 17 Jahren damit begonnen, den Möbelkonzern aufzubauen - mit umgerechnet 30 Euro Startkapital. 1943 lieferte er zunächst per Fahrrad billige Kugelschreiber und Bilderrahmen aus. Heute sind weltweit 190.000 Menschen bei Ikea beschäftigt. Kamprad galt als einer der reichsten Männer weltweit. Wegen seiner Sympathien für den Nationalsozialismus und seiner Sparsamkeit, die in Steuerflucht mündete, war er in Schweden auch umstritten. Er starb mit 91 Jahren in seiner Heimat, im schwedischen Smoland.

Der Streit über die Migrationspolitik belastet die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD - am Abend gab es offenbar einen heftigen Schlagabtausch. Doch auch in der CSU wird debattiert. Während Bayerns Innenminister Herrmann Kompromissbereitschaft andeutet, wehrt sich Heimatminister Söder gegen Zugeständnisse. Herrmann sagte der "Passauer Neuen Presse", die SPD müsse jetzt einen Vorschlag machen, wie sie sich die konkrete Ausgestaltung vorstellt und deutete damit ein Entgegenkommen in Sachen Härtefallregelung an. Söder dagegen schloss weitere Zugeständnisse aus: „Wo erkennbar ist, dass jemand wieder in sein Land auch zurückkehren wird, wenn der Krieg zu Ende ist - dass dann die ganze Verwandtschaft nachkommt, sind wir sehr, sehr skeptisch“, sagte er im „Bericht aus Berlin“. Die Parteien hatten sich im Sondierungspapier auf einen Kompromiss geeinigt: 1.000 Angehörigen pro Monat soll der Nachzug ermöglicht werden. Die SPD fordert nun aber eine zusätzliche Härtefallregelung.

Der führende Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist festgenommen worden. Polizisten hätten ihn auf dem Weg zu einer Kundgebung im Zentrum von Moskau abgefangen, teilte der 41-Jährige auf Twitter mit. Seine Anhänger veröffentlichten ein Video, das zeigt, wie Nawalny abgeführt wird. Derweil versammelten sich an zwei Plätzen in Moskau über tausend meist junge Menschen und forderten unter anderem die Freilassung Nawalnys. Auch in anderen Städten Russlands gingen heute hunderte Menschen auf die Straße. Sie protestierten gegen die Präsidentenwahl am 18. März. Etwa 90 Teilnehmer wurden dabei vorläufig festgenommen. Nawalny hatte zuvor zu einem Boykott der Wahl aufgerufen. Er war wegen einer umstrittenen Bewährungsstrafe nicht als Kandidat zugelassen worden.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte, dass 2017 insgesamt 5,6 Prozent weniger Flüchtlinge abgeschoben worden sind als 2016 - und zwar insgesamt 23.966 Menschen. Vor zwei Wochen hatte das Bundesinnenministerium noch von etwa 26.000 Abschiebungen für das Jahr 2017 gesprochen. Dies sei eine vorläufige Zahl gewesen, sagte der Sprecher. Der Ministeriumssprecher begründete den Rückgang mit einem Sondereffekt: 2016 seien noch viele Flüchtlinge in Balkan-Staaten zurückgebracht worden. Abschiebungen nach Afghanistan sind, wegen der Sicherheitslage dort, deutlich schwieriger. Daher sei es ein "beachtlicher Erfolg", dass 2017 eine ähnlich hohe Zahl von Abschiebungen erreicht worden sei.

Bei der Handball-EM in Kroatien hat Spanien das Finale gegen Schweden mit 29:23 gewonnen. Dabei sahen die Zuschauer in der Arena in Zagreb zwei vollkommen unterschiedliche Hälften. In der ersten Halbzeit zeigte der Underdog aus Schweden eine starke Partie und konnte auch dank einer beeindruckenden Torhüter-Leistung eine 14:12-Führung in die Pause nehmen. Im zweiten Durchgang dominierten jedoch die Iberer nach Belieben und zogen immer weiter davon. Spanien beendet damit seinen Final-Fluch und holt zum ersten Mal Gold bei einer Europameisterschaft. Bei der EM 2016 waren sie im Endspiel noch an deutschen Handballern gescheitert, die sie dieses Mal in der Hauptgruppe besiegen und damit aus dem Turnier werfen konnten.