Wildschwein blickt in die Kamera
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Wildschweine in Stresssituationen können gefährlich werden. Eigentlich sind sie aber scheue Tiere. (Symbolbild)

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Wildschwein rennt durch Schwandorf und beißt 83-Jährige

In Schwandorf hat sich ein Wildschwein ins Stadtgebiet verirrt und mehrere Menschen attackiert. Eine Frau wurde in ihrem Garten überrascht und von dem Keiler gebissen. Die 83-Jährige musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Nicht die sprichwörtliche Sau, sondern ein ausgewachsener Wildschwein-Keiler ist am Mittwochnachmittag in Schwandorf durch den Ort gejagt. Das Tier ging auf mehrere Menschen los. Eine Frau wurde von dem Wildschwein verletzt.

Wildschwein attackiert mehrere Menschen

Wie die Polizei mitteilt, waren zunächst mehrere Meldungen von Verkehrsteilnehmern und Bürgern eingegangen, wonach ein Wildschwein quer durch das Stadtgebiet rennen würde. Auf einer Baustelle sei das aggressive Wildschwein schon auf mehrere Bauarbeiter losgegangen, hieß es. Verletzt wurde dort niemand. Die Polizei schickte vier Streifenbesatzungen los.

83-Jährige bei Gartenarbeit vom Keiler angegriffen

Inzwischen war der 150 bis 200 Kilogramm schwere Keiler in einen privaten Garten gelaufen. Dort attackierte er eine 83-jährige Frau und biss ihr in den Oberschenkel. Die Frau hatte laut Polizei eine stark blutende Bisswunde und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Wildschwein lief davon.

Augenzeugen sahen den Keiler etwas später durch die Naab schwimmen. Danach sei das Wildschwein wieder im Wald verschwunden.

Womöglich von Schwammerlsuchern aufgescheucht

Wie Johann Vornlocher vom Jägerverein St. Hubertus in Schwandorf dem BR auf Anfrage erklärte, sind Wildschweine eigentlich zunächst einmal scheue Tiere. Es sei auch ungewöhnlich, dass sie - wie jetzt in Schwandorf - tagsüber durch die Straßen laufen. Wildschweine verstecken sich am helllichten Tag im Wald.

Es könnte sein, dass das Wildschwein durch einen Schwammerlsucher aufgescheucht worden war und in Panik aus dem Wald gelaufen und sich in der Stadt verirrt hat. Wenn sich so ein Tier bedroht fühlt und in Panik gerät, dann kann es gefährlich werden.

Wie verhält man sich bei einem Wildschwein-Angriff?

Sollte jemand beim Spaziergang durch den Wald einem Wildschwein begegnen, sollte er sich einfach entfernen und in die andere Richtung weggehen, rät Vornlochner. Wegrennen bringt gar nichts, so der Jäger. Schwarzwild ist viel schneller als wir Menschen. Man sollte sich stattdessen nach Möglichkeiten umschauen, auf irgendetwas hochklettern zu können, etwa auf einen Holzstapel, auf einen Jägerstand oder auf einen Baum.

Wenn das Wildschwein schon direkt vor einem steht oder auf einen zu rennt, dann gelte es möglichst Ruhe zu bewahren, sich groß machen, die Arme hochstrecken oder in die Hände klatschen, damit das Wildschwein eingeschüchtert wegläuft, meint Vornlochner. Tut es das nicht, sollte man zunächst stehen bleiben, beruhigend auf das Tier einreden und sich dabei langsam zurückziehen. Man sollte immer auf ausreichend Abstand zum Wildschwein achten und es nicht einengen.

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