Das stillgelegte Kernkraftwerk in Gundremmingen
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Aus Sicht des Atomkraftwerksbetreiber RWE ist es kaum möglich, das AKW in Gundremmingen zu reaktivieren.

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Wiederinbetriebnahme des AKW Gundremmingen technisch möglich

Experten des TÜV Süd halten eine Wiederinbetriebnahme des Blocks C im schwäbischen Gundremmingen "aus technischer Sicht möglich". Das besagt ein Gutachten des TÜV von Mitte April, das das bayerische Umweltministerium in Auftrag gegebenen hatte.

Trotz des längst beschlossenen Ausstiegs aus der Kernenergie kommt die Debatte um die Weiternutzung des Atommeilers Isar 2 bei Landshut nicht zur Ruhe. Auch eine Wiederinbetriebnahme des Blocks C in Gundremmingen sei "aus technischer Sicht möglich", heißt es in einem vom Bayerischen Umweltministerium in Auftrag gegebenen TÜV-Gutachten vom 14. April.

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TÜV Süd: Reaktivierung des AKW technisch möglich

Es sei "plausibel", mit vorhandenen Brennelementen einen Reaktorkern zusammenzustellen, der für etwa sechs Monate laufen und 4.900 Gigawattstunden Strom erzeugen könnte. Zum Vergleich: Zusammen wären das etwa 2,4 Prozent des vergangenes Jahr in ganz Deutschland ausgelieferten Stroms.

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Söder will kurzfristigen Atomstrom, Ampel uneins

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) liebäugelt angesichts der hohen Energiepreise mit einer kurzfristigen Laufzeitverlängerung. Von anderer Seite wird sie abgelehnt.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lehnen längere Laufzeiten für Kernkraftwerke ab, dagegen zeigte sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) jüngst wieder offen für eine Debatte darüber.

Grüne: "AKW heizen keine Wohnungen"

Grünen-Landtagsfraktionschef Ludwig Hartmann erklärte, dass es keine Stromlücke, sondern eine Gasknappheit in Deutschland gebe. "Gaskraftwerke erzeugen vor allem Wärme oder befeuern industrielle Prozesse. AKW heizen keine Wohnungen und ersetzen Gas auch nicht als Rohstoff in der Industrie", so Hartmann.

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