Ein Fahrzeug des Winterdienstes räumt die Bundesstraße bei Oberjoch nach Schneefällen am Freitagnachmittag
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Ein Fahrzeug des Winterdienstes räumt die Bundesstraße bei Oberjoch nach Schneefällen am Freitagnachmittag

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Schneefall am Wochenende: Bayern wird weiß und die Straßen glatt

Der Herbst hat Pause – jetzt kommt der Winter. Tief Niklas hat polare Kaltluft im Gepäck. Es schneit bis in Bayerns Flachland, die Alpentäler bekommen viel Neuschnee. Im Verkehr kommt es zu Behinderungen. Die A8 ist derzeit bei Irschenberg gesperrt.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Die Kaltfront des vom nördlichen Skandinavien in Richtung Baltikum ziehenden Tiefs Niklas hatte am Freitag den Wetterumschwung von herbstlich auf winterlich eingeläutet. Dabei gelangte auf der Rückseite der Kaltfront mit einer kräftigen Nordströmung polare Kaltluft nach Bayern. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ist in der Nacht in weiten Teilen Bayerns etwas Schnee gefallen. Auf Grünflächen und auf geparkten Fahrzeugen blieb vielerorts eine dünne, örtlich auch eine einige Zentimeter dicke, weiße Schicht liegen.

Unfälle und Behinderungen durch Straßenglätte - A8 gesperrt

Aufgrund der Schneefälle muss vor allem in den Nächten und in den Morgenstunden mit Straßenglätte, in den Alpen auch tagsüber mit winterlichen Straßenverhältnissen gerechnet werden. Auf den Straßen kommt es durch Glätte und als Folge von Unfällen teils zu Behinderungen.

So ist beispielsweise die A8 Salzburg Richtung München zwischen Bad Aibling und Irschenberg nach einem Lkw-Unfall gesperrt. In Schwaben ist an der A8 in Fahrtrichtung München die Ausfahrt Augsburg West in Richtung Donauwörth gesperrt. Auch die B2 zwischen Biberbach und Langweid-Nord ist gesperrt. Der Grund ist auch hier jeweils ein Lkw-Unfall. In Oberfranken stand am Morgen auf der A73 zwischen Coburg und Eisfeld-Süd ein Lkw quer.

Nordstauwetterlage mit viel Neuschnee im Bergland

Am Wochenende liegt Bayern weiterhin im Zustrom kalter Luft aus polaren Breiten – zwischen Tief Niklas über Osteuropa und der Hochdruckzone Christina, die von den Azoren bis nach Island reicht. Nur in den Westen Bayerns gelangt am Sonntag etwas mildere Nordseeluft.

An den Alpen entsteht eine Nordstau-Wetterlage, die ergiebige Schneefälle bringt. Bis Sonntagabend sind in den Alpentälern 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee möglich, auf der Zugspitze kann es bis zu einem Meter von der weißen Pracht geben. Auch in den bayerischen Mittelgebirgen fällt heute und Sonntag immer wieder Schnee, sodass sich auch hier bis Sonntagabend der Schnee auf 10 bis 20 Zentimeter, in Staulagen des Bayerischen Waldes bis zu 30 Zentimeter anhäufen kann.

Zudem weht besonders heute weiterhin ein lebhafter Wind. In den Kammlagen der Mittelgebirge und auf den Alpengipfeln gibt es starke Böen, sodass es hier zu Schneeverwehungen kommen kann. Mit den ergiebigen Neuschneemengen in den Alpen ist mit einem Anstieg der Lawinengefahr zu rechnen.

Schnee auch im Flachland

Auch das bayerische Flachland wird von Schnee- oder Schneeregenschauer nicht verschont. Nur in Lagen unterhalb 300 bis 200 Metern, am Sonntag im Westen Bayerns unterhalb 600 bis 400 Metern ist es meist Regen. Trotzdem wird es auch hier, vor allem heute, zumindest mancherorts vorübergehend für eine geschlossene Schneedecke von einigen wenigen Zentimetern reichen. Die Temperaturen liegen am Wochenende zwischen -1 und +6 Grad, in den Nächten gibt es teilweise leichten Frost von bis zu -5 Grad in manchen Alpentälern.

Insgesamt wird es am Wochenende an und in den Alpen sowie in den Mittelgebirgen oberhalb 500 Metern winterlich, und auch im Flachland kann es für den einen oder anderen Schneemann reichen.

Warnung vor erheblicher Lawinengefahr in den Tiroler Bergen

Der Lawinenwarndienst des Landes Tirol warnt gar vor einer erheblichen Lawinengefahr an diesem Wochenende und hat deshalb die Gefahrenstufe 3 der fünfteiligen Skala für Samstag ausgegeben. Es sei mit einem kräftigen Neuschneezuwachs und stürmischen Verhältnissen zu rechnen, so die Expertenkommission in einer Mitteilung, und zwar in großen Teilen Tirols. Aufgrund des anhaltenden starken Schneefalls könne für den Sonntag ein Anstieg der Lawinengefahrenstufe vor allem im Westen Tirols nicht ausgeschlossen werden.

Nach Wochenmitte eventuell Dauerfrost

Für die neue Woche deuten die Mehrzahl der Wettermodelle eine winterliche Witterung an. Montag und Dienstag zieht ein kleines Tief vom westlichen Mitteleuropa über den Süden Deutschlands in Richtung südöstliches Mitteleuropa. Dabei lenkt es am Montag vorübergehend etwas mildere Luft zu uns und die Schneefallgrenze steigt von Westen vorübergehend auf 400 bis 600 Meter. Doch schon in der Nacht zu Dienstag und am Dienstag strömt wieder kältere Luft nach Bayerns und die Schneefallgrenze sinkt bis ins Flachland. Dazu ist es an beiden Tagen oft bewölkt und es fällt gebietsweise – je nach Höhenlage – Regen oder Schnee; vor allem am Dienstag schneit es an den Alpen länger anhaltend und dann sind erneut bis zu zehn Zentimeter Neuschnee möglich – in Staulagen auch bis zu 20 Zentimeter.

Mittwoch und Donnerstag strömt aus dem Nordosten Europas sehr kalte und etwas trockenere Luft nach Bayern und es herrscht in weiten Teilen Bayerns Dauerfrost. Dazu ist es teils freundlich, teils bewölkt mit nur einzelnen Schneeschauern. Ob sich die kalte Witterung bis zum ersten Adventswochenende fortsetzt oder es von Westen her etwas milder wird, ist nach aktuellen Stand unsicher.

Karte: Aktuelle Wetter-Warnungen für Bayern

Im Audio: Winterdienste in Schwaben sind bereit

Der Winterdienst räumt eine Straße.
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Der Winterdienst räumt eine Straße.

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