Murnau: Wasser steht nach starken Regenfällen auf den Wiesen neben einem Bachlauf.
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Kein Frühlingswetter in Bayern in Sicht

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Es bleibt nass: Kein Frühlingswetter in Bayern in Sicht

Dauerregen bestimmt aktuell das Wetter in Bayern - in höheren Lagen gibt es sogar Neuschnee. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern. Doch immerhin: Den Dürre-geplagten Mittelmeerraum könnte das nasse Wetter etwas entlasten.

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Von Frühling ist derzeit in Bayern nichts in Sicht, stattdessen sorgt die von der Nordsee bis nach Norditalien reichende Tiefdruckzone "Zoltan-Andreas" für trübes und regnerisches Wetter im Freistaat - Wetter wie im November. Und mit Höchstwerten von 10 bis 16 Grad war es heute im Schnitt um 5 Grad zu kalt für diese Jahreszeit. Durch die Regenfälle, gebietsweise kamen schon mehr als 30 Liter pro Quadratmeter in den letzten 24 Stunden zusammen, steigen derzeit die Pegel in Bayern leicht an. Die Donau am Pegel Kelheim wird nach Berechnungen Meldestufe 1 überschreiten, im weiteren Verlauf ist Meldestufe 2 möglich. Ein überregionales Hochwasser ist aber vorerst nicht zu erwarten.

Keine guten Aussichten für die nächsten Tage

Auch am Freitag verbleiben wir im Einflussbereich von Tief "Andreas" über dem Norden Italiens und dem westlichen Mittelmeerraum, wenngleich der Einfluss im Vergleich zu heute schwächer wird. Er reicht aber dafür, dass sich das vielerorts wolkenreiche Wetter in Bayern fortsetzt – aber es wird dann nur noch vereinzelte Schauer oder ein kurzes Gewitter geben. Besonders im Norden Frankens und in Alpennähe gibt es ab und zu auch sonnige Phasen.

Am Wochenende lässt vorübergehend der Tiefdruckeinfluss noch etwas weiter nach, es bleibt aber weiterhin unbeständig mit Wolken, gelegentlich kurzen sonnigen Abschnitten und vereinzelten Schauern oder Gewittern. Sonntagnachmittag verstärkt sich das Tief wieder und bringt von Süden her neue Regenfälle nach Bayern. Und auch in der neuen Woche bis wahrscheinlich Christi Himmelfahrt geht es unter Tiefdruckeinfluss oft bewölkt und zeitweise nass weiter, mitunter regnet es auch teils länger anhaltend. Immerhin wird es dann einen Tick milder und die Höchstwerte liegen in der Nähe der Norm. Die heute begonnenen Eisheiligen fallen in diesem Jahr sprichwörtlich ins Wasser und aufgrund des oft bewölkten Himmels ist auch nicht mit Nachtfrösten zu rechnen.

Die Hochwassergefahr wird bei uns am Freitag und am Wochenende durch die nur vereinzelten Schauer wieder zurückgehen, mit den neuen Regenfällen in der kommenden Woche muss aber möglicherweise wieder mit einem Anstieg der Pegel gerechnet werden.

Regen auch im Mittelmeerraum

Tief Andreas, das eingekeilt zwischen Hochdruckgebieten ist und somit nicht wegziehen kann, verlagert sich am Freitag und am Wochenende vorübergehend in den westlichen Mittelmeerraum und zieht am Sonntagmittag wieder zurück nach Norditalien und dann langsam weiter in Richtung östliches Mitteleuropa. Somit bestimmt es nicht nur das Wetter bei uns in Bayern, sondern auch in Teilen des Mittelmeerraums und sogar bis in Regionen im Norden Afrikas. So bringt es gerade in den dürregeplagten Regionen Norditaliens teils länger anhaltende Regenfälle und so sind bis Sonntag lokal bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich.

Aber auch in anderen Regionen des Mittelmeerraums vom Balkan über den Süden Österreichs und der Schweiz, dem Süden Frankreichs bis nach Nordostspanien und den Balearen ist das Wetter unbeständig mit Regenfällen und Gewittern. Vor allem auf dem Balkan muss mit teils ergiebigen Regenfällen gerechnet werden, so sind von Kroatien bis nach Albanien von heute bis Mittwochfrüh teils mehr als 200 Liter pro Quadratmeter, örtlich sogar bis zu 300 Liter möglich. So kann es in den betroffenen Regionen im Mittelmeerraum zu Überschwemmungen und Hochwasser, sowie in den Bergen zu Murenabgängen kommen.

Zeitweise reicht der Einfluss des Tiefs über den Süden Italiens bis nach Tunesien und sorgt auch hier für teils gewittrige Regenfälle. Und von Frühlingswärme oder frühsommerlichen Temperaturen ist in weiten Teilen des Mittelmeerraums nur wenig zu spüren, meist liegen die Höchstwerte zwischen 15 und 20 Grad, örtlich auch etwas über 20 Grad.

Besseres Wetter im Norden

Zwischen trübem Regenwetter mit der Gefahr von Hochwasser sowie Murenabgängen und Dürre liegen derzeit nur einige wenige hundert Kilometer. Denn Hoch "Tina" über Nordosteuropa sorgt seit Tagen und auch noch bis voraussichtlich Sonntag im Nordosten Deutschlands für trockenes Wetter. Dazu gibt es hier viel Sonnenschein – und mit einem sehr lebhaften Ostwind steigt hier die Waldbrandgefahr an. Ab Freitag besteht hier hohe (Stufe 4 von max. 5) und am Wochenende mancherorts die höchste Waldbrandstufe (Stufe 5: sehr hohe Waldbrandgefahr).

Grafik: Aktuelle Wetterwarnungen für Bayern

Audio: Gefährliche Trockenheit in Südfrankreich

Verheerende Dürre in Frankreich
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Verheerende Dürre in Frankreich

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