Aus einer Industriehalle steigt Qualm auf.
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Das Werk des Fahrzeug-Spiegelherstellers Mekra Lang in Mexiko ist komplett niedergebrannt.

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Weltmarktführer aus Franken verliert Werk in Mexiko durch Brand

Eine Werkshalle des Spiegelherstellers Mekra Lang in Mexiko ist bei einem Brand völlig zerstört worden. Sie soll nun wiederaufgebaut werden – und auch die Belegschaft daheim im mittelfränkischen Ergersheim zeigt sich solidarisch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

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Das Werk des Fahrzeug-Spiegelherstellers Mekra Lang in Mexiko ist komplett niedergebrannt.

Ein Team des Spiegelherstellers Mekra Lang aus Ergersheim im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim ist sofort nach dem Brand nach Mexiko aufgebrochen. Die Halle sei bis auf die Grundmauern niedergebrannt, berichtet Geschäftsführerin Susanne Lang. Heißer starker Wind habe die Flammen zusätzlich angefacht, so dass der Fertigungsbereich komplett zerstört wurde – trotz des schnellen Einsatzes eigener Feuerwehrleute, der örtlichen Feuerwehr und benachbarter Firmen.

Werkzeuge gerettet

Immerhin: Menschen kamen nicht zu Schaden, ist Susanne Lang erleichtert. Das Werk konnte rechtzeitig evakuiert werden und auch die Beschäftigten, die wegen leichter Rauchvergiftungen behandelt werden mussten, konnten ihren Worten zufolge inzwischen das Krankenhaus verlassen. Außerdem konnten die meisten Werkzeuge für die Kunststofftechnik geborgen werden. An der Stelle des Lagers habe ein Kran das zusammenstürzende Dach gehalten, so dass die Werkzeuge wohl unbeschadet blieben.

"Phoenix aus der Asche"

Mekra Lang gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Außenspiegeln und Kamera-Systemen für Nutzfahrzeuge. Zusammen mit dem Stammsitz im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windheim unterhält das Unternehmen sieben Werke in sieben Ländern, auf drei Kontinenten. In Mexiko beschäftigt das Unternehmen knapp 500 Mitarbeiter, die Rückspiegel für den nordamerikanischen Markt herstellen. Zu Schadenshöhe und Ursache für das Feuer konnte das Unternehmen noch keine Angaben machen. Man sei bereits auf der Suche nach Ausweichmöglichkeiten für die Produktion. Das gesamte Team in Mexiko helfe zusammen, um das Werk "wie Phoenix aus der Asche" wieder auferstehen zu lassen, berichtet die Geschäftsführerin bewegt. Dazu gehören unter anderem provisorische Produktionslinien in Ausweich-Werkshallen – und die Planungen für den Wiederaufbau.

Solidaritätsaktion mit Chili-Essen in der Kantine

Die Produktion in Mexiko soll so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden. Zugleich werde aber auch geprüft, inwieweit einzelne Produktreihen vorübergehend in Deutschland hergestellt werden können. Daheim in Ergersheim zeigen sich die Kollegen solidarisch – durch Chili-Essen. Bei der Aktion in der werkseigenen Kantine wurde am Donnerstag (18.04.24) Geld für die mexikanische Belegschaft gesammelt. Nicht als Lohnersatz – denn die Arbeitsplätze sollen nach dem Willen der Geschäftsleitung auch in der aktuellen Situation erhalten bleiben – sondern als Zeichen der Unterstützung und um den Beschäftigten Mut zu spenden: "Was wir heute einnehmen, werden wir noch verdoppelt. Und es geht rüber, mit einer schönen Schleife", sagt Susanne Lang. Ob für ein Feierabendbier, einen Ausflug mit den Kindern oder persönliche Ausstattung für die neuen Produktionsstätten: Die Belegschaft, die der Brand in Angst und Schrecken versetzt habe, solle spüren, dass das Unternehmen für sie da sei. "Uns geht’s einfach drum zu zeigen: wir unterstützen Euch dabei. Ihr wollt es schaffen und Ihr werdet es schaffen. Ihr seid ein absolut geiles Team."

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