Frau stützt den Kopf auf ihre Hände
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Frau stützt den Kopf auf ihre Hände

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Weihnachten & Silvester: Was, wenn ich nicht mehr kann?

Gerade an Weihnachten oder zum Jahreswechsel können psychische Krisen auftauchen: Einsamkeit, überhöhte Erwartungen, familiäre Probleme – wer in eine seelische Notlage gerät, kann sich auch an Feiertagen telefonische oder persönliche Hilfe holen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Weihnachten soll ja eigentlich etwas Schönes sein: Zeit mit der Familie und den Liebsten. Was aber, wenn man erst kürzlich jemanden verloren hat und die Familie trauert? Wenn einem die Zukunft und die steigenden Preise Angst machen? Wenn man einsam ist, sich überfordert fühlt oder das Gefühl hat, es geht nicht mehr? Die Psychiatrischen Krisendienste in ganz Bayern sind auch an den Feiertagen rund um die Uhr erreichbar, unter 0800 / 655 3000.

Sorgentelefone oder Chats helfen - bei Gefahr: 110

Wer in eine psychische oder seelische Notlage gerät, kann jederzeit die Fachkräfte der Psychiatrischen Krisendienste in Bayern kontaktieren. Auch die bundesweite Telefonseelsorge ist rund um die Uhr erreichbar, unter 0800 / 1110111 oder 1110222. Sie bietet auch eine Onlineberatung an. Hilfetelefone, wie "Gewalt gegen Frauen" (0800 / 116 016) sind ebenfalls immer erreichbar. Bei Gefahr für sich selbst oder andere sollte man aber direkt den Polizeinotruf 110 wählen.

  • Zum Artikel: Hilfe bei Gewalt unter dem Weihnachtsbaum

Seelische Krisen häufen sich rund um Weihnachten

Die Statistik der Krisendienst zeigt, dass gerade an Weihnachten und zwischen den Jahren seelische Krisen verstärkt auftreten können: Der Bezirk Oberbayern teilt mit, dass die Leitstelle des Krisendiensts im Dezember vergangenen Jahres rund 2600 Telefonkontakte hatte – einer der höchsten Werte im Jahresverlauf. Die Gründe für die Anrufe waren vielfältig, meistens aber familiäre Konflikte, Einsamkeit, Ängste oder Erschöpfung.

Erster Schritt aus der Krise: um Hilfe bitten

In der aktuellen Situation sei es gut nachvollziehbar, wenn man das Gefühl habe, man könne es nicht mehr schaffen: Ängste, Einsamkeit, seelische und körperliche gesundheitliche Folgen sowie persönliche Verluste seien zurzeit allgegenwärtig, heißt es vonseiten des Psychiatrischen Krisendiensts Oberbayern. Die Annahme von Hilfe sei bereits der erste Schritt um Krisen zu bewältigen. Oft entlastet schon ein sortierendes Telefon-Gespräch mit jemandem, der sich auskennt. Für akute Notfälle sind aber auch die Mobilen Teams in Rufbereitschaft und können jederzeit vor Ort helfen, deeskalieren und beraten.

Diese Tipps geben der Bezirk und Krisendienst Oberbayern zur Krisenprävention:

  • Bewegen Sie sich und gehen Sie an die frische Luft. Am besten mindestens 30 Minuten spazieren gehen, fest integriert in den Tagesablauf.
  • Tun Sie sich selbst etwas Gutes: z. B. ein gutes Essen oder ein entspannendes Bad. Das hilft oft auf andere Gedanken zu kommen.
  • Treffen Sie sich mit Freundinnen und Freunden sowie mit Angehörigen oder telefonieren Sie regelmäßig mit diesen. Reden tut der Seele gut.
  • Besprechen Sie auch Themen jenseits von Ukraine oder Energiekrise und legen Sie eine Nachrichtenpause ein.
  • Und wenn es Probleme gibt: Trauen Sie sich offen darüber zu reden, vertrauen Sie sich Ihren Freunden und Ihrer Familie an.
  • Sollte es mit eigenen Mitteln nicht mehr gehen: Nehmen Sie bitte frühzeitig Kontakt zu fachkundigen Hilfeangeboten wie dem Krisendienst Psychiatrie auf.

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