Eine Frau macht einen Corona-Selbsttest.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Der Kombitest kann nicht mehr nur Corona-, sondern auch Influenza- und RV-Viren nachweisen.

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Selbsttest zuhause: Vierfach-Test für Corona, Grippe und RSV

Deutschland ächzt weiter unter der Krankheitswelle durch Corona-, Grippe- und RSV-Infektionen – die Symptome der Atemwegsinfektionen ähneln sich. Woher wissen Infizierte, woran sie erkrankt sind? Ein Kombitest will vier Erreger gleichzeitig erkennen.

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Seit Dezember gibt es einen Vierfach-Test für Zuhause, der Corona, Influenza und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) erkennen soll. Vertrieben wird er von einem Hamburger Unternehmen, das schon in der ersten Corona-Welle einen PCR-Test zum Gurgeln angeboten hatte. Der Kombitest soll vier Erreger gleichzeitig erkennen können – und das als Selbsttest für Zuhause. Dafür braucht es nur ein Stäbchen in beide Nasenlöcher, dieses ein paar Mal in der Testflüssigkeit rühren, dann ein paar Tropfen auf die Kassette, 15 Minuten warten, fertig – wie man es von einem herkömmlichen Corona-Selbsttest kennt.

Welche Erreger erkennt der Kombitest für Zuhause?

Auf einer Testkassette werden mit einem Abstrich gleichzeitig Coronaviren, Influenza A und B und RS-Viren nachgewiesen. Der Vorteil ist, dass Erkrankte schnell herausfinden können, an welcher Atemwegsinfektion sie leiden. Infektionsketten können so frühzeitig unterbrochen und Infizierte entsprechend behandelt werden.

Laut Angaben des Herstellers seien Sensitivität und Genauigkeit des Tests "sehr hoch" – allerdings beruhen sie auf einer selbst durchgeführten Studie, die mit unter hundert Teilnehmenden recht überschaubar war. Der Test wurde bisher nicht unabhängig vom Paul-Ehrlich-Institut untersucht, wie das bei vielen anderen Corona-Schnelltests der Fall ist.

Die Gesamtkoinzidenzrate (sie gibt an, wie hoch die Übereinstimmung von Sensitivität und Spezifität gegenüber einem PCR-Tests ist) laut eigenen Hersteller-Angaben beträgt für die einzelnen Erreger:

  • Influenza A: 99,43 Prozent
  • Influenza B: 99,15 Prozent
  • RSV: 99,14 Prozent
  • Covid-19: 97,86 Prozent

Was müssen Erkrankte beim Vierfachtest beachten?

Kombinationstests sind in der Medizin durchaus gängig und nichts Ungewöhnliches. Wie gut dieser Vierfach-Test aber anschlägt, ist schwer einzuschätzen, da die Datenlage relativ dünn ist. Vorrangig wird er wohl derzeit in Testzentren eingesetzt oder ist über die Hersteller-Website zu beziehen.

Und wie schon bei Corona-Selbsttests auch, stellt dieser Kombitest nur eine Momentaufnahme dar. Nicht zu vergessen, dass Schnelltests auch falsch-negativ sein können, d.h. Infizierte wähnen sich in Sicherheit, denken, sie wären nicht krank, obwohl sie es sind.

Oder schlimmer: Denken, sie wären nicht ansteckend. Denn letztlich gilt: Wer hustet und niest, ist sehr wahrscheinlich auch ansteckend - ob mit oder ohne Test - und sollte auf sich und die Mitmenschen in seiner Umgebung achten. Das heißt, lieber zuhause bleiben und in Ruhe auskurieren oder bei schlimmen Symptomen einen Arzt oder Ärztin aufsuchen und sich dort testen und beraten lassen.

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