Eine Frau mit Maske sitzt draußen, sie hat einen betrübten Gesichtsausdruck.
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Eine bedrückte Frau mit Maske (Symbolbild).

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Was Corona mit der Psyche macht - vor allem Berufstätige leiden

Was Corona mit der Psyche macht - vor allem Berufstätige leiden

Die psychische Belastung durch die Pandemie zeigt sich vor allem bei Menschen zwischen 20 und 50, das ergab die "NAKO-Gesundheitsstudie". Warum gerade diese Altersgruppe so betroffen ist, erklärt Studienleiterin Prof. Annette Peters im Interview.

Frau Prof. Annette Peters, was haben Sie in der aktuellen NAKO-Gesundheitsstudie herausgefunden?

Die Daten der Studie haben uns gezeigt, dass das Stresslevel bei den über 100.000 StudienteilnehmerInnen angestiegen ist und dass sich, je nach Altersgruppe, auch die psychische Belastung deutlich verändert hatte.

Insbesondere Menschen im Alter zwischen 20 und Ende 40 waren besonders belastet. Die haben häufiger depressive Symptome angegeben als noch zur Basisbefragung, die wir zwischen 2014 und 2019 durchgeführt haben.

  • Klicktipp: Was Corona mit der Psyche macht - und wie wir uns helfen können

Warum ist besonders diese Altersgruppe so belastet?

Wir gehen davon aus, dass die Menschen dieser Altersgruppen besonders belastet waren, da sich viele im Homeoffice befanden. Die Kinder waren nicht in der Schule und in den Kindertagesstätten. Da hat sich natürlich das ganze Leben verändert. Und zu dem Zeitpunkt wussten wir ja auch noch nicht so viel über die Pandemie und hatten auch noch nicht die Schutzmaßnahmen, die wir heute haben.

Und warum sind Menschen über 60 weniger betroffen?

Zum einen könnte man argumentieren, dass Personen über 60 Jahre mehr Lebenserfahrung haben und deswegen auch mit dieser außergewöhnlichen Situation besser umgehen können. Und zum anderen haben sich die Lebensumstände dieser Altersgruppe vielleicht nicht in allzu hohem Maße verändert.

Sie verfügen gewöhnlich über viel soziale Sicherheit und sind in diesem Sinne dann auch nicht ganz so belastet wie die jungen Familien oder die Personen, die möglicherweise um ihre Arbeitsplätze bangen müssen.

  • Klicktipp: Mehr zur aktuellen NAKO-Gesundheitsstudie

Haben Sie in der Studie auch regionale Unterschiede festgestellt?

Einen Anstieg in den Symptomen haben wir grundsätzlich bei allen Studienteilnehmern gesehen. Allerdings war es so, dass die stärker von der Pandemie betroffenen Regionen auch einen stärkeren Anstieg verzeichneten. Der Unterschied war vor allen Dingen an niedrig belasteten Regionen im Nordosten im Vergleich zum Rest der Republik sichtbar. Das heißt, in Bayern haben wir auch diese Veränderungen gesehen.

Was ist Ihnen bei Personen aufgefallen, die psychisch vorbelastet sind?

Man sieht, dass Personen, die vor den Corona-Maßnahmen mit depressiven Symptomen zu kämpfen hatten, in besonderem Maße belastet sind.

Und wer kommt mit den Corona-Maßnahmen besser zurecht?

Menschen die resilient sind. Also diejenigen, die viel Vertrauen in sich selbst haben und die das Gefühl haben, dass sie auch mit unvorhergesehenen Situationen gut umgehen können. Das sind oft Menschen mit hohem Bildungsniveau und einem guten Netzwerk, das sie unterstützt.

Nimmt die Tatsache, dass jetzt Herbst ist, einen zusätzlichen Einfluss auf unsere Psyche?

Ja, unter anderem durch fehlendes Sonnenlicht. Auch das wirkt sich auf die Psyche aus. Daher ist es wichtig, dass man sich wappnet. In diesen Monaten, in denen man weniger Licht bekommt, sollte man sein Leben auch so anpassen, dass man dem möglichst entgegenwirkt.

Was kann derzeit zusätzlich helfen?

Zum Beispiel Sport treiben, eine gesunde Ernährung, Yoga, Meditation oder kognitive Trainings, die positive Gefühle verstärken können.

Wie schützen Sie sich vor einer Infektion?

Ich persönlich schütze mich vor der Infektion, indem ich mein Leben in der Tat verändert habe. Außerdem habe ich mir in meinem Arbeitsleben wie auch in meinem privaten Leben Gedanken gemacht, wie etwa: Was kann ich für mich verbessern? Was muss ich tun, damit es mir gut geht? Was muss ich machen, damit das meinen Mitarbeitern und Kollegen gut geht? Und was mache ich, damit es meiner Familie gut geht? Und wie kann ich den gesellschaftlichen Diskurs stärken, damit die Hilfsmaßnahmen, die es gibt, auch bei denen ankommt, die sie brauchen?

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