Hubschrauber der Luftbeobachter bei Fortbildung
Bildrechte: BR/Eva Behringer

Mit Flugzeugen und einem Hubschrauber haben die Luftbeobachter bei ihrer Fortbildung in Giebelstadt trainiert.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Waldbrandgefahr: Fortbildung für Luftbeobachter in Giebelstadt

250 Luftbeobachter sorgen in Bayern dafür, dass Waldbrände möglichst früh entdeckt und gelöscht werden. Diese Woche haben sich einige von ihnen in Giebelstadt bei Würzburg fortgebildet – und mussten während einer Übung zu einem echten Feuer fliegen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Seit Montag sind Luftbeobachter aus ganz Bayern zur Fortbildung am Flugplatz in Giebelstadt im Landkreis Würzburg. Die Würzburger Feuerwehrschule und die Luftrettungsstaffel Bayern schulen sie noch bis Freitagnachmittag gemeinsam für die kommenden Einsätze.

Fortbildung: Feuerwehrfahrzeuge lotsen

Jeder Luftbeobachter macht einen Grundlehrgang und nach frühestens fünf Jahren eine Fortbildung, wie sie gerade in Giebelstadt läuft. Neben Theorielehrgängen üben die erfahrenen Luftbeobachter wie Harry Roth aus Erding und Franzisko Hutzler aus Schweinfurt auch in Flugzeugen und einem Hubschrauber.

Sie müssen beispielsweise simulierte Brände im Gramschatzer Wald oder bei Greußenheim aufspüren und die Feuerwehrfahrzeuge am Boden dann per Funk dorthin lotsen. Mit Fotos dokumentieren sie die Vorfälle und berichten der Einsatzleitung später ausführlich.

Dieses Jahr: Waldbrandgefahr besonders früh

Luftbeobachter helfen auch bei anderen Einsätzen wie bei Hochwasser, Sturmschäden oder Schädlingsbefall. Letztes Jahr musste der lehrgang abgebrochen werden, weil die Luftbeobachter bei der Flutkatastrophe im Ahrtal gebraucht wurden. Dieses Jahr ist es die Trockenheit, die den Luftbeobachtern viele Einsätze beschert. Seit Mitte Juli sind sie täglich in der Luft, um Waldbrände möglichst früh zu erkennen.

Dieses Jahr war der erste Luftbeobachtungsflug bereits im März und damit so früh wie nie zuvor, so der Präsident der Luftrettungsstaffel Bayern Karl Herrmann zu BR24. Bisher habe es 2003 mit 1.500 Flugstunden die meisten Einsätze gegeben. Wenn es weiterhin so trocken bleibe, könnte Herrmann zufolge auch 2022 ein Rekordjahr werden. Das frühzeitige Auffinden von Waldbränden sei "bitter notwendig", um Schäden am Wald zu verhindern, so Herrmann weiter.

Während der Fortbildung: echter Einsatz

Und noch während die Luftbeobachter am Donnerstagnachmittag üben, kommt ein echter Einsatz per Funk. Sie müssen abdrehen und fliegen Richtung Hammelburg: In der Nähe der A7 ist bei Fuchsstadt im Landkreis Bad Kissingen ein größerer Flächenbrand ausgebrochen. Die Luftbeobachter helfen von oben, das Ausmaß des Brandes zu bestimmen.

An die vier Hektar Wald- und Feld haben gebrannt, so die Integrierte Leitstelle Schweinfurt am Abend auf BR-Anfrage. Rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus dem Umland waren vor Ort. Zusätzlich haben zwei Hubschrauber der bayerischen Polizei die Flammen mit Wasser aus der Luft bekämpft. Ein Feuerwehrmann habe eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten und wurde von den Rettungskräften vor Ort versorgt.

Bildrechte: BR/Eva Behringer
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Luftbeobachter aus ganz Bayern waren diese Woche zur Fortbildung am Flugplatz in Giebelstadt bei Würzburg.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!