Ein beschädigtes Feuerwehrauto.
Bildrechte: Kreisfeuerwehrverband Bayreuth

In der Nacht zum Freitag hat ein Unwetter in Oberfranken unter anderem Schäden an einem Feuerwehrauto und einem Rettungsfahrzeug verursacht.

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Unwetter: Schlammlawine, Geröll und kaputte Rettungsfahrzeuge

Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller sind nicht die einzigen Folgen des Unwetters in der Nacht zum Freitag in Oberfranken gewesen. Bei Bad Berneck schoss eine Schlammlawine auf die A9, eine Wasserwelle spülte einen Notarztwagen von der Straße.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Rund zehn Mal so viele Alarmierungen wie üblich meldet die Integrierte Leitstelle in Bayreuth für die Nacht zum Freitag. Wie ein Sprecher auf Nachfrage von BR24 mitteilt, rückten die Einsatzkräfte wegen des starken Unwetters insgesamt 106 Mal aus.

Wasserwelle spült Notarztwagen von der Straße

Der überwiegende Teil der Einsätze spielte sich demnach in Bindlach, Bad Berneck und Gefrees im Landkreis Bayreuth ab. Starkregen setzte dort mehrere Straßen und Keller unter Wasser, starke Windböen ließen zahlreiche Bäume umstürzen. Zwischen Bad Berneck und Himmelkron im Landkreis Kulmbach wurde das Einsatzfahrzeug eines Notarztes auf der Straße von einer Wasserwelle erfasst und mehrere Meter weit von der Straße gespült.

Das Wasser war nach Angaben eines Sprechers der Leitstelle bis zu 50 Zentimeter hoch aus einem Abwasserkanal gedrückt worden und habe das sich nähernde Einsatzfahrzeug erfasst. Der Wagen sei nicht mehr kontrollierbar gewesen, davon getragen worden und erst an einem Randstein wieder zum Stehen gekommen. Der Wagen sei daraufhin fahruntauglich gewesen und musste abgeschleppt werden.

Wie der Sprecher weiter sagte, war der Notarzt auf dem Weg zu einem Verkehrsunfall im Bad Bernecker Ortsteil Blumenau, bei dem ein Auto von herabstürzenden Ästen erfasst wurde und zwei Personen eingeklemmt waren. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt und konnten sich aus eigener Kraft aus dem Wagen befreien. Einsatzkräfte der Feuerwehr bargen das Auto und brachten die Menschen in Sicherheit.

Feuerwehr von Baum getroffen

Ein weiterer Einsatzwagen der Feuerwehr wurde von einem umstürzenden Baum getroffen und beschädigt. Besonders schwer traf das Unwetter nach Angaben der Feuerwehr die Anlieger entlang der Staatsstraße BT48 zwischen Bad Berneck und Gefrees. Die Straße habe bis auf Höhe der Leitplanke unter Wasser gestanden und bleibe wegen Straßenschäden bis auf Weiteres gesperrt. In Bad Berneck habe das Wasser auf einigen Straßen bis zum Fahrzeugdach gestanden. Auf die Bundesstraße 303 in Höhe Rimlasgrund gingen rund 100 Tonnen Geröll von umliegenden Hängen ab.

40 Anwohner von Bad Berneck waren ohne Strom, nachdem ein Stromversorger einen unter Wasser stehenden Stromkasten abschalten musste. Die Feuerwehr zählte alleine 130 Einsatzstellen in den drei Orten Bad Berneck, Bindlach und Gefrees. Insgesamt waren in der Region 210 Einsatzkräfte der Feuerwehr rund acht Stunden lang im Einsatz.

Schlammlawine: Autobahn musste gesperrt werden

Auch die Autobahn A9 bei Bad Berneck im Landkreis Bayreuth musste in Folge des Unwetters in Fahrtrichtung Berlin für den Verkehr gesperrt worden. Wie die Polizei mitteilt, war ein Geröllrutsch der Grund dafür. Demnach gingen gegen 22.30 Uhr große Mengen Steine und Schlamm im Bereich der sogenannten Schiefen Ebene ab und begruben alle drei Fahrspuren unter sich.

Die Fahrbahn sei über eine Länge von mehreren Hundert Metern rund zehn Zentimeter hoch mit Schlamm und Schotter bedeckt gewesen, heißt es. Die A9 in Richtung Berlin musste daher zur Reinigung bis etwa 1 Uhr voll gesperrt werden. Es kam zu einem kilometerlangen Stau und mehreren Auffahrunfällen.

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