Heftige Unwetter haben am Dienstagabend auch in der Oberpfalz für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz dem BR am Mittwoch mitteilte, gingen innerhalb von zwei Stunden mehr als 200 Notrufe ein.
Davon waren allein 120 Meldungen über umgestürzte Bäume. Außerdem wurden mehrere Stromleitungen beschädigt, die Versorgungsbetriebe hatten alle Hände voll zu tun, die Schäden zu beseitigen.
Zugpassagiere mussten mit dem Bus weiter
Gegen 18.30 Uhr fiel auf Höhe der Ortschaft Sinzing im Landkreis Regensburg ein Baum auf eine Oberleitung der Bahnstrecke Regensburg-Ingolstadt. Der Zug musste anhalten, die Passagiere mussten mit dem Bus weiterfahren. Verletzt wurde niemand. Ein Notfallmanager der Bahn war vor Ort. Mittlerweile seien die Schäden an der Bahnstrecke behoben, laut Polizeisprecher komme es zu keinen Behinderungen mehr.
Aufgrund der Unwetterschäden war zwischen Parsberg und Neumarkt am Morgen die Strecke Nürnberg-Regensburg gesperrt. Mittlerweile gibt es in dem Bereich keine Beeinträchtigungen mehr. Das teilt die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage mit.
Wohnmobil drohte umzustürzen
In Deining im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz stürzte eine Stallung ein. Personen oder Tiere wurden nicht verletzt. Die Höhe des Schadens kann noch nicht beziffert werden.
In Pfreimd im Landkreis Schwandorf drohte ein Wohnmobil umzukippen und einen Hang hinunterzustürzen. Die Feuerwehr konnte das Fahrzeug sichern. Durch den starken Wind wurden im Regensburger Stadtgebiet mehrere Bauzäune umgeweht. Menschen wurden nicht verletzt. Auch in Neustadt an der Waldnaab wurden zahlreiche Bäume umgeknickt.
In Weiden in der Oberpfalz wurden mehrere Autos durch herunterfallende Äste und umgekippte Bauzäune beschädigt. Der Schaden: mehrere Hundert Euro. Ein Baum landete auf einem unbewohnten Haus. Verletzte gab es keine.
Die übrige Nacht verlief ruhig. Zu weiteren Einsätzen seien die Rettungskräfte nicht mehr gerufen worden, so der Sprecher.
Gemeinde will Schutzkonzept für gefährdete Anwohner
Thalmassing im südlichen Landkreis Regensburg ist ein Beispiel für eine Gemeinde, in der das Unwetter schwere Schäden verursacht hat. Neben vielen anderen Einsätzen war ein Schwerpunkt für die Feuerwehr das Haus von Marion Kiendl. Sie wohnt am Ortsausgang nahe zweier abschüssiger Felder. Von dort aus waren die Wassermassen in der Nacht auf Mittwoch direkt in ihr Haus gelaufen. Wände, Böden und Mobiliar sind beschädigt oder zerstört. Der Erste Bürgermeister, Raffael Parzefall (FW), hat Spezialgeräte für Kiendl organisiert, um die feuchten Wände im Haus zu trocknen. Auf BR-Anfrage sagt Parzefall, er sei im Gespräch mit dem Landratsamt, um Schutzkonzepte für besonders gefährdete Anwohner zu entwickeln.
Für die Anwohner geht die Arbeit jetzt erst richtig los. Es müssten Böden erneuert, Wände gestrichen und Gärten neu angelegt werden, sagen sie. Ohne die Hilfe der freiwilligen Feuerwehr wäre es aber schlimmer ausgegangen.
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