Unterfränkischer Landwirte berichten in Martinsheim über die Erntesituation in Unterfranken in diesem Jahr.
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Ernte-Pressegespräch in Martinsheim: Informationen zur Erntesituation in Unterfranken in diesem Jahr.

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Trockenheit in Unterfranken: Wieder unterdurchschnittliche Ernte

Laut dem Bayerischen Bauernverband sieht die unterfränkische Ernte-Prognose für heuer insgesamt schlecht aus. Bezirkspräsident Stefan Köhler zufolge gab es aufgrund der anhaltenden Trockenheit bereits 2022 Ernteausfälle von 20 bis 30 Prozent.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die unterfränkische Ernte-Prognose für dieses Jahr sieht insgesamt schlecht aus. Das teilte der Bezirkspräsidenten des Bayerischen Bauernverbands (BBV) Stefan Köhler, beim Ernte-Pressegespräch in Martinsheim mit. Bereits im vergangenen Jahr wurden laut Köhler aufgrund der anhaltenden Trockenheit Ernteausfälle von 20 bis 30 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt verzeichnet. Demnach waren auch in diesem Jahr die Niederschläge in Unterfranken während der Vegetationsphasen zu gering, um ein normales Wachstum der Pflanzen gewähren zu können.

Böden zu trocken für Futter-Mais

Bereits im Mai und Juni trockneten die Oberböden vielerorts aus, heißt es in einem schriftlichen Statement Köhlers zum Erntepressegespräch. "Der Mais ist eigentlich eine Katastrophe", sagte Köhler im Interview mit dem BR, Grund dafür sei eine zu späte Aussaat und die bis heute anhaltende Trockenheit. Für die Zuckerrüben, die sich bisher "tapfer gehalten" hätten, sieht er allerdings noch eine Chance, wenn es bald Niederschläge in ausreichenden Mengen gibt.

Für die Verbraucher werde sich preislich durch die schlechte Ernte vorerst nichts ändern. Die zweite schlechte Maisernte hintereinander werde jedoch zur Folge haben, dass Tierbestände abgebaut werden, so der Bezirkspräsident.

  • Zum Artikel: Zuckerrüben-Ernte in Franken: "Uns fehlt einfach das Wasser"

BBV: Restriktivere Regelungen bei der Wasserentnahme schaden Landwirten

Zudem beklagte Köhler, dass neben ausbleibenden Niederschlägen die Genehmigung von Wasserentnahmen restriktiver geworden sei, was viele Landwirte vor Probleme stelle. Hier forderte er, auch in der Industrie und in privaten Haushalten den Wasserverbrauch an die neuen Bedingungen anzupassen. "Wir als Landwirte tragen gerne unseren Teil zum Wassersparen bei, aber wir fordern auch, dass der Rest der Gesellschaft seinen Beitrag leistet", so Köhler. Der Geschäftsführer des BBV Unterfranken, Eugen Köhler, stellte beim Pressegespräch in Martinsheim im Landkreis Kitzingen zudem heraus, dass eine langfristige Verlässlichkeit der politischen Rahmenbedingungen und der Märkte wichtig für die Landwirtschaft sei.

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