Polizisten stehen am S-Bahnhof Trudering an einem Güterzug. Davor zwei Schilder, die vor der Gefahr eines Stromschlags warnen. hr
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Von den neun Menschen, die beim Sprung vom einem Güterzug einen Stromschlag erlitten, mussten jetzt zwei ins künstliche Koma versetzt werden.

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Stromschlag beim Sprung vom Zug: Zwei Verletzte im Koma

Sie kamen als Migranten auf einem Güterzug über die Grenze: Zwei von ihnen, die beim Sprung von dem Zug einen Stromschlag erlitten, mussten jetzt ins künstliche Koma versetzt werden. Ihr Zustand sei kritisch, aber stabil, sagen die Ärzte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Mehrere Geflüchtete waren am Dienstag am S-Bahnhof München-Trudering vom einem Güterzug gesprungen und hatten dabei einen Stromschlag erlitten. Neun von ihnen wurden dabei verletzt. Die Brandverletzungen eines 24-Jährigen und einer 15-jährigen Jugendliche sind so schwer, dass die Ärzte sie in eine künstliches Koma versetzt haben. Ihren Zustand beschreiben die Ärzte als kritisch, aber stabil. Schwer verletzt wurde auch der 12-jährige Bruder der Jugendlichen.

An den Händen haltend vom Zug gesprungen

Die drei waren am Dienstagnachmittag offenbar gemeinsam von dem Auflieger des Güterzugs gesprungen. Die Ermittler der Bundespolizei vermuten, dass der Mann die Geschwisterkinder an den Händen hielt, als er von dem Stromüberschlag auf dem Dach des Aufliegers getroffen wurde. Der 24-Jährige musste von den Rettungskräften vor Ort wiederbelebt werden.

Gefährliche illegale Einreise

Insgesamt waren nach jetzigen Ermittlungsstand zwölf Personen in dem Sattelauflieger. Die aus der Türkei stammende Gruppe war in Italien in den Güterzug gestiegen und wollte ihn in Trudering verlassen, als es zu dem Unglück kam. Neben den drei Schwerverletzten, kamen drei junge Männer, zwei Frauen und ein 7-jähriges Mädchen mit leichteren Blessuren davon. Drei Menschen sind geflohen.

Großeinsatz an Rettungskräften

Der Unfall hatte einen Großeinsatz von Rettungsdiensten, Notärzten, Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Vor Ort waren auch zwei Hubschrauber des ADAC und der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim.

Migranten nutzen häufiger Güterzüge

Güterzüge werden immer wieder als Transportmittel bei der Flucht über den Brenner benutzt. Die Menschen steigen in Italien durch aufgeschlitzte Planen über das Dach zu und flüchten aus dem Güterzug, wenn sie in Deutschland angekommen sind. Erst Anfang Mai hatte die Bundespolizei am selben Bahnhof sechs Personen aus der Türkei aufgegriffen. Auch damals konnten drei Personen unerkannt flüchten.

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