Bayerns SPD-Chefin Natascha Kohnen

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SPD-Landeschefin Kohnen geht von Mitglieder-Ja zu GroKo aus

Von heute bis 2. März können die SPD-Mitglieder per Brief darüber abstimmen, ob sie eine Neuauflage der Großen Koalition wollen. Das Ergebnis soll am 4. März vorliegen. GroKo-Befürworterin und SPD-Landeschefin Natascha Kohnen ist optimistisch.

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Zum Start des SPD-Mitgliederentscheids über einer Wiederauflage der Großen Koalition, zeigt sich SPD-Landeschefin Kohnen gelassen. Sie geht davon aus, dass die SPD-Mitglieder mehrheitlich für eine erneute Große Koalition stimmen werden. Die Ergebnisse des Koalitionsvertrags seien für viele überraschend positiv gewesen, das habe sie bei Gesprächen mit Mitgliedern an der Parteibasis immer wieder erfahren, berichtet die SPD-Landeschefin.

"Die sagen: Ihr habt ja echt 'ne Menge reinverhandelt. Auch die Ressortzuschnitte, also die Ministerien, beeindrucken die Leute. Daher gehe ich davon aus, dass es ein positives Votum geben wird." Natascha Kohnen, SPD

Kohnen wirbt für Groko

Kohnen, die als SPD-Vize selbst in Berlin am Verhandlungstisch saß, wirbt klar für eine erneute Groko. Vor allem beim Thema Wohnungspolitik habe die SPD viel erreicht, so Kohnen. Ein Ja der Genossen könne das Leben vieler Menschen besser machen, motiviert die Bayern-SPD-Chefin die Parteimitglieder. Doch egal, wie der Mitgliederentscheid ausgeht: Kohnen warnt vor einer innerparteilichen Spaltung und ruft die Genossen zu gegenseitigem Respekt auf.

"Dieses Mitgliedervotum ist eine demokratische Abstimmung. Und in einer Demokratie gibt es immer Mehrheiten und da gibt es eine Mehrheit, die gewinnt und das hat man zu akzeptieren. Egal in welche Richtung." Natascha Kohnen, SPD

Wahlkampf in Bayern nicht gegen Berlin

Die ständigen Debatten, ob GroKo Ja oder Nein und die No-Groko-Kampagne der Jusos schaden der SPD nach Ansicht Kohnens aber nicht. Im Gegenteil: "Sie zeigen wie lebendig die Partei ist", so die Landeschefin. Für die Bayern-SPD ist der Ausgang des Mitgliederentscheids von besonderer Bedeutung. Schließlich ist Landtagswahljahr in Bayern. Landeschefin und Mitverhandlerin Kohnen, die am SPD-Landesparteitag am 10. März zur Spitzenkandidatin für den Landtagswahlkampf nominiert werden soll, würde bei einem Nein zur Groko wohl mit einem massiven Imageschaden in den Wahlkampf ziehen. Schon jetzt setzt sie auf eine Zusammenarbeit von Bund, Land, Bezirken und Kommunen. Aus Bayern heraus Berlin angreifen möchte sie auch im Wahlkampf nicht, kündigt sie an.

"Die Leute wollen Sachpolitik und Lösungen und keine Ego-Shows." Natascha Kohnen, SPD

Allerdings gäbe es auch Themen, die die Union missbrauche. Da werde es härter zur Sache gehen, warnt Kohnen in Richtung CSU. Als Beispiel nennt sie die Themen Integration und Flucht.