Der Lauinger Songwriter Klaus Hanslbauer am Keyboard
Bildrechte: BR

Der Lauinger Songwriter Klaus Hanslbauer am Keyboard

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ballermann-Songwriter: "Layla-Diskussion bringt vor allem Quote"

Sexistisch oder nicht - darum geht die Diskussion beim Song "Layla". Beim Würzburger Volksfest darf der Nummer-1 Hit jetzt nicht gespielt werden. Ein Verbot, das vor allem eins bringe: Publicity, meint der Lauinger Songwriter Klaus Hanslbauer.

Was ein guter Song wird, entscheidet das Publikum: "Wenn die sofort mitsingen - dann läuft der Song", sagt der Lauinger Songwriter Klaus Hanslbauer. Die Diskussion um den Text des Songs "Layla" löse eigentlich nur einen "absoluten Hype" aus, er ist sich sicher, dass der Song jetzt noch weitere Wochen auf Platz eins bleiben werde.

"Wenn alle gleich mitsingen - das macht einen guten Song aus"

Er selbst singe das Lied bei seinen Auftritten immer wieder und erlebe, wie begeistert das Publikum darauf reagiere. "Da singen alle mit, gleich beim ersten Satz. Da musst du dann nichts mehr tun – und das macht einen Mega-Song aus", sagt der Lauinger. Auch er wird "Layla" am Abend wieder singen, in seiner Kneipe in Lauingen, "weil das einfach ein unglaublicher Ohrwurm ist", sagt der Lauinger, setzt sich ans Keyboard und legt los: "Ich hab' 'nen Puff ..." singt er, seinen Hut auf, sein Markenzeichen - und fügt hinzu: "Es gibt Lieder mit weit schlimmeren Texten, die sind auch nicht verboten".

  • Zum Artikel: Wie "schlimm" ist "Layla"? Skandalgeschichte der Party-Songs

Beim Text von "Joana" gab es auch kein Verbot

Seine Songs - darunter der "König von Mallorca" oder "Joana" grölen Tausende von Touristen auf dem Ballermann - sie singen und feiern. Bei dem von ihm für Peter Wackel gecoverten Hit "Joana" habe es keinerlei Diskussion gegeben, so Hanslbauer, dabei kämen da auch die Worte "Du geile Sau" vor. Wenn es zu weit unter die Gürtellinie gehe, dann finde er das allerdings auch nicht gut.

Jährlich würden in der Branche Tausende von Songs produziert, einer schaffe es dann auf die Nummer eins, und welcher, das entscheide das Publikum: "Wenn die den Song mitsingen, dann ist es ein Hit", und das sei bei Layla der Fall. Andere Lieder hätten weit problematischere Texte und würden auch nicht verboten.

Ähnliche Diskussion um "Donaulied"

Als es eine ähnliche Diskussion vor zwei Jahren um das "Donaulied" gab, war Hanslbauer bereits einen Schritt weiter: Er hatte den umstrittenen Text bereits zuvor "entschärft" und als Partyversion für Mickie Krause herausgebracht. In dem Lied geht es um die Vergewaltigung einer jungen Frau. Damals startete eine Studentin eine Petition wegen des Liedtextes.

Layla von der Stadt Würzburg auf dem Volksfest verboten

Der Song "Layla" steht wegen seiner Textzeilen in der Kritik. Dabei sind DJ Robin & Schürze mit ihrem Sommersong derzeit auf Platz 1 der deutschen Singlecharts. Unter anderem die Stadt Würzburg hat den Song allerdings auf ihrem Volksfest verboten, was die Diskussion über den umstrittenen Text in Gang brachte. Der Text sei sexistisch: In dem Lied geht es um eine Prostituierte. Sie wird als "schöner, jünger, geiler" und als "Luder" besungen. Anfang der Woche gab die Stadt Würzburg bekannt, dass das Lied auf ihrem Kiliani-Volksfest nicht mehr laufen soll.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!