Im neuen Franken-Thüringen-Express ist auch ein Aufzug für Rollstuhlfahrer zum Einstieg vorhanden.
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Insgesamt 26 neue Züge von Siemens sollen bald auf den Strecken des "Franken-Thüringen-Express" fahren - öfters, mit mehr Plätzen und schneller.

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So sieht der neue "Franken-Thüringen-Express" aus

Mehr Platz, mehr Komfort und mehr Sitzplätze – der regionale Bahnverkehr in Franken und Südthüringen soll attraktiver werden. Die neuen Doppelstockzüge des "Franken-Thüringen-Express" fahren ab Dezember öfters - und nächstes Jahr auch schneller.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Insgesamt 26 neue Züge von Siemens sollen bald auf den Strecken des "Franken-Thüringen-Express" fahren. Die ersten 18 Züge kommen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember zum Einsatz. Sie sind bis zu 160 km/h schnell und haben 380 Sitzplätze. Besonders Fahrgäste auf der hochfrequentierten Strecke zwischen Nürnberg und Bamberg können sich freuen, denn hier sollen die neuen Züge werktags zwischen 5 Uhr und 22 Uhr im Halbstundentakt unterwegs sein. Damit erhöht sich die Kapazität auf dieser Strecke laut Bahn täglich um mehr als 10.000 Sitzplätze.

Höhere Taktung, mehr Komfort

Nicht nur auf der Strecke Bamberg-Nürnberg, sondern auch auf weiteren Strecken in Oberfranken verkehren bald mehr Züge. Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, freut das besonders. Zwischen Bamberg und Kronach fahren zum Beispiel bald zwei Züge pro Stunde. Die neuen Züge vom Typ "Desiro HC Baureihe 1462" sind Doppelstockzüge und sollen für die Fahrgäste mehr Komfort bieten. So wurde vor allem das Platzangebot für Fahrräder erweitert, 36 Stellplätze gibt es, sagt Hansrüdiger Fritz von der DB Regio Bayern.

Besserer Handyempfang

Außerdem verfügen die Züge über WLAN und Steckdosen an den Sitzplätzen. Hinzukommen 27 Monitore, die die Fahrgastinformationen liefern. Eine Besonderheit sind laut Fritz auch die neugestalteten Fenster. Aufgrund der besonderen Wabenform sollen die Fahrgäste einen besseren Handynetzempfang haben, verspricht Fritz.

Ab nächstem Jahr mit 190 km/h nach Erfurt

Zu den 18 neuen Zügen kommen ab Juni 2024 nochmals acht weitere hinzu. Diese Züge können dann bis zu 190 km/h schnell fahren, verfügen über 634 Sitzplätze und sind damit eine gute Alternative zum Intercity Express (ICE) nach Erfurt. Laut DB Regio Bayern gehören sie zu den schnellsten Regionalzügen in Deutschland. Außerdem bieten sie damit eine schnelle Verbindung zwischen Nürnberg und den oberfränkischen Städten – wie zum Beispiel Coburg in knapp über einer Stunde. Dort in der Region sollen die Verbindungen ebenfalls ausgebaut werden. Von Nürnberg aus soll Coburg ab dem kommenden Sommer dann im Stundentakt angefahren werden.

Züge mit Franken-Know-how

Auch wenn die Fertigung der Züge in Krefeld erfolgt, wurden sie geplant und entwickelt bei Siemens in Erlangen beziehungsweise Nürnberg. Die vierteiligen Züge des "Desiro HC", die zum Fahrplanwechsel zum Einsatz kommen, kosten etwa zehn Millionen Euro, so Elmar Zeiler, Leiter des Nahverkehrs-und Regionalzüge-Bereichs bei Siemens Mobility. Die längeren, sechsteiligen Triebzüge, die ab Juni 2024 anrollen, kosten etwa 15 Millionen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die neuen Züge auf 320 Millionen Euro. Der Freistaat Thüringen und der Freistaat Bayern teilen sich die Kosten.

Wartung der Züge in Nürnberg

Etwa 150 Züge dieses Typs sind in Deutschland schon unterwegs. Auch in Bayern sollen sie vermehrt zum Einsatz kommen, so Hansrüdiger Fritz von der DB Regio Bayern. Gewartet werden sie in Zukunft in Nürnberg. Dazu muss die Wartungshalle ausgebaut werden, da die neuen Züge länger sind. Etwa 200 Lokführer werden und wurden inzwischen umgeschult, um die neuen Züge fahren zu dürfen.

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