Eine Lehrkraft schreibt etwas an die Tafel.
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Personalmangel an Kitas und Schulen: Augsburg fordert Abhilfe

In Kitas, Schulen und Jugendhilfe fehlen Fachkräfte. Dagegen muss etwas getan werden, fordert der Augsburger Stadtrat von Bund und Freistaat. Als Verbesserungsvorschläge nennt er Quereinsteiger und eine bessere Bezahlung an Grund- und Mittelschule.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Stadt Augsburg fordert die Regierung des Bundes und des Landes auf, deutlich mehr als bislang gegen den Fachkräftemangel in Kindergärten, Schulen und Jugendhilfe zu unternehmen. Der Augsburger Stadtrat hat am Donnerstagnachmittag eine entsprechende Resolution beschlossen, die Oberbürgermeisterin Eva Weber zusammen mit Bildungsreferentin Martina Wild und Sozialreferenten Markus Schenkelberg vorgelegt hatte.

Bildungsreferentin erwartet Verschlechterung der Lage an Schulen und Kitas

Die Augsburger Bildungsreferentin Martina Wild, Mitinitiatorin der Resolution, zeichnet ein dunkles Bild der Lage. Der Fachkräftemangel in Kitas und Schulen werde sich noch weiter verschärfen, allein durch den baldigen Rechtsanspruch der Eltern auf eine Ganztagesbetreuung ihres Kindes. Die Kommunen bräuchten deshalb deutlich mehr Unterstützung von Bund und Freistaat.

Der gravierende Fachkräftemangel gefährde mittlerweile "sogar die adäquate Beschulung von Kindern und Jugendlichen", heißt es in dem Brandbrief. Öffentliche wie freie Träger hätten größte Probleme, offene Stellen zu besetzen und ihren Betrieb weiter aufrecht zu erhalten.

Anpassung der Bezahlung an Grund- und Mittelschulen

Die Resolution beinhaltet dabei gleichzeitig konkrete Vorschläge, wie dem Mangel an Erzieherinnen, Lehrkräften und Kinderpflegern rasch entgegenzuwirken wäre. Mehr wohnortnahe Fortbildungen etwa für bereits vorhandenes Personal von Kita und Jugendhilfe, mehr Möglichkeiten für Quereinsteiger und eine schnellere Anerkennung von ausländischen Abschlüssen könnten viel bewirken, so die Augsburger Bildungsreferentin Martina Wild zum BR.

Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen sollten zudem dasselbe verdienen wie Lehrer an anderen Schulformen, so lautet eine weitere Forderung. Die Länder müssten zudem mehr Ausbildungskapazitäten schaffen: An der Uni Augsburg gebe es etwa keinen Studiengang im Bereich Frühpädagogik zur Bildung und Erziehung im Kindesalter. Und die Augsburger Hochschule könnte im Fachbereich Soziale Arbeit viel mehr Studierende pro Semester ausbilden, doch bislang scheitere das an der Finanzierung durch den Freistaat, heißt es in dem Brandbrief.

Breite Unterstützung der Augsburger Resolution

Der Brandbrief wird nicht nur von der Stadtpolitik getragen: Weit über 50 Vereine, Jugendverbände und Kindereinrichtungen haben die Augsburger Resolution gegen den Fachkräfte-Notstand in Kitas und Schulen mitunterzeichnet.

Die Stadt selbst will noch in diesem Jahr auch Fachkräfte aus dem Ausland holen - Bewerbungsgespräche mit Erzieherinnen aus Spanien und Slowenien laufen bereits, wie Bildungsreferentin Wild dem BR sagte.

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