Windungen der Altmühl aus der Luft.
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Die Deutsche Umwelthilfe hat das Wasserwirtschaftsamt Ansbach für die Renaturierung der Altmühl als "Flussretter" geehrt.

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Preis für "befreite" Altmühl an Wasserwirtschaftsamt Ansbach

Die Renaturierung der Mittleren Altmühl in Mittelfranken ist aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe eine Erfolgsgeschichte. Die Naturschützer haben das zuständige Wasserwirtschaftsamt Ansbach deshalb ausgezeichnet – als "Flussbefreier".

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Seit ein paar Jahren darf sich die Mittlere Altmühl im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wieder in Kurven und Schleifen winden und in Nebenarmen ausbreiten. Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist die naturnahe Gestaltung der Altmühl mehr als gelungen. Deshalb hat die DUH das für das Projekt zuständige Wasserwirtschaftsamt Ansbach als "Flussbefreier" ausgezeichnet.

Mittlere Altmühl hat wieder "Raum und Dynamik"

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ansbacher Wasserwirtschaftsamtes hätten den einst schnurgeraden Fluss wiederbelebt, indem sie ihm "Raum und Dynamik" zurückgegeben hätten, teilte die DUH mit. Die Behörde erhält damit die dritte von insgesamt fünf von der Umwelthilfe deutschlandweit vergebenen Auszeichnungen für Best-Practice-Beispiele befreiter Flüsse. Vertreter der Umwelthilfe übergaben entsprechende Urkunden bei Ortsterminen an der Mandlesmühle und am Fischerhaus in Trommetsheim.

Seltene Tiere und Pflanzen fühlen sich an der Altmühl wohl

Den für die Renaturierung Verantwortlichen sei es durch eine "ökologische Umgestaltung gelungen, der Altmühl wieder mehr Platz zu geben", hieß es weiter. Die Rinnen seien dabei nur grob modelliert worden, die Feinarbeit habe der Fluss aus eigener Kraft geleistet. Die positiven Effekte für das Öko-System überträfen dabei sogar die Erwartungen der "Flussbefreier". Seltene Tiere und Pflanzen siedelten sich an oder vermehrten sich. Die Auen der Mittleren Altmühl seien dadurch für den nachhaltigen Tourismus und die Naherholung wieder attraktiv geworden.

Mögliche Kehrseite: Mehr Stechmücken an der Altmühl

Allerdings hat die Renaturierung auch eine mögliche Kehrseite: Stechmücken fühlen sich an dem naturnahen Fluss wohler als früher. Einwohner von Windsfeld bei Gunzenhausen etwa klagen darüber, dass die Stechmücken-Population seit ein paar Jahren enorm zunimmt und sie sich kaum noch im Freien aufhalten könnten.

  • Zum Artikel: Mückenplage an der Altmühl – Renaturierung als Ursache?

Der Bürgermeister von Dittenheim, Günter Ströbel (CSU), hatte deshalb bei einer Bürgerversammlung Ende September das Umweltministerium dazu aufgefordert, sich bald des Themas Mückenplage an der Altmühl anzunehmen.

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