Die Münchner Polizei hat einen Großalarm wegen einer Übung von Spezialkräften in Kirchheim ausgelöst. Dutzende Einsatzkräfte rückten aus. Trotz des Fehlalarms konnten die Beamten dem Vorfall etwas Positives abgewinnen.
Anrufer nannten verschiedene Orte - Polizei ging auf Nummer sicher
Mehrere Anwohner hatten kurz vor halb zwölf Uhr über den Notruf Schüsse in Heimstetten, einem Ortsteil von Kirchheim gemeldet. Behördenintern war natürlich bekannt, dass dort zu dem Zeitpunkt auf einem Übungsgelände Spezialeinsatzkräfte mit Platzpatronen trainierten. Weil es aber widersprüchliche Angaben zu der Herkunft der Schüsse gab, griff das sogenannte "Konzept für lebensbedrohliche Einsatzlagen".
Konzept für lebensbedrohliche Einsatzlagen
Es wurde aus den Erfahrungen der Polizei nach dem rechtsextremistischen Anschlag 2016 in München entwickelt, bei dem am und im Olympia-Einkaufs-Zentrum neun Menschen durch Schüsse eines 18-Jährigen starben, bevor sich der Täter selbst erschoss. Wie in diesem Konzept vorgesehen, wurden heute nach der Alarmierung sofort die entsprechenden Führungsstrukturen aktiviert und über 50 Streifen entsandt. "Innerhalb weniger Minuten" konnte die bewaffnete Polizeiübung aber als Ursache für die Notrufe zugeordnet werden, heißt es in dem Polizeibericht.
"Unsere Konzepte greifen"
Der Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums München gewinnt dem selbst verursachten Fehlalarm dennoch etwas positives ab: "Die Alarmierung hat gezeigt, dass unsere für solche Szenarien vorbereiteten Konzepte greifen", so Andreas Franken.
Schüsse wurden weiter entfernt gehört als üblich
Die Beamten gingen aber auch der Frage nach, ob die Schüsse auf dem offiziellen Übungsgelände der Polizei wetter- und windbedingt weiter entfernt hörbar waren als üblich - und deswegen so viele Notrufe eingingen, sagte ein Polizeisprecher. Auf dem Areal finden demnach immer wieder Einsatzübungen von Polizisten statt.
Unter Verwendung von dpa-Material
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