Blick auf den künstlich angelegten See im Ingolstädter Piuspark
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Blick auf den künstlich angelegten See im Ingolstädter Piuspark

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Piuspark eröffnet: "Grünes Wohnzimmer" in Ingolstadts Norden

Der Nordwesten Ingolstadts erhält ein großzügiges "grünes Wohnzimmer": Der Piuspark öffnet für die Bürgerinnen und Bürger. Die neue Anlage geht aus der Landesgartenschau 2021 hervor - und behält einige Attraktionen von damals.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Ingolstädter Nordwesten war bisher nicht für seine Naherholungs-Qualitäten berühmt: Das Audi-Werk, Ausfallstraßen, ein großes Einkaufszentrum und ein paar Acker- und Brachflächen reihten sich aneinander. Mit der Landesgartenschau, die für 2020 geplant war und wegen Corona erst 2021 stattfinden konnte, änderte sich das - und das Gelände bleibt nun als Park dauerhaft erhalten.

Heute locken ein See, viele Spielplätze, Krautgärten und Grünflächen die Bürger ins Freie. Genau so eine Naherholungsfläche hat im industriell geprägten Nordwesten der Stadt gefehlt. Der Piuspark ist kostenlos zugänglich und bietet unter anderem barrierefreie Spielplätze, ausladende Flächen für Sport und Picknick, Gärten für Hobbygärtner, ein Pavillon für Imker und Raum für Veranstaltungen.

Neue Entdeckungsrunde im Frühjahr

Trotz der Pandemie zählte die Landesgartenschau bis zu ihrem Ende am 3. Oktober 2021 über 380.000 Besucher. Dennoch ist Jutta Materna vom Freundeskreis der Landesgartenschau davon überzeugt, dass viele Bewohner des Piusviertels das Geschenk vor ihrer Haustür noch gar nicht richtig wahrgenommen haben.

"Viele Menschen im Piusviertel werden sich wohl keine Eintrittskarte gekauft haben und nur so mal über den Zaun geschaut haben. Sie werden den neuen Park erst jetzt im Frühjahr für sich entdecken." Jutta Materna vom Freundeskreis der Landesgartenschau.

Mehr Lebensqualität für alle Bewohner

Gerade die Bewohnerinnen und Bewohner des Piusviertels und die Menschen im Stadtteil Friedrichshofen profitieren von dem neuen Park. Er erstreckt sich über 23 Hektar. Das entspricht 23 großen Fußballfeldern, die die Wohn- und Lebensqualität erhöhen für Familien, Senioren, Behinderte und Pärchen.

Jeder kann hier seinen Lieblingsort finden: den Landschaftssee, die Parkterrasse mit ihren Sitz- und Liegeflächen oder den Wasserspielplatz, der mit Seilgängen, Netzbrücken, Trampolinen, Düsen und Wasserkanonen die Freude an der Bewegung weckt. Diese Erbstücke der Landesgartenschau finden sich in einer interaktiven Übersicht.

Kürzere Wege durch autofreien Piussteg

Ein dauerhafter Gewinn ist der autofreie Piussteg. Diese Fußgänger- und Radbrücke verbindet den Landschaftspark über eine viel befahrene Straße hinweg mit dem östlichen Piusviertel. Als Teil des Ingolstädter Radschnellwegnetzes verbessert er die städtische Infrastruktur.

Den höchsten Punkt der Parkanlage markiert der Spielhügel im Norden. Er besteht aus zwei Hügeln, über die sich ein Fußgängersteg spannt. Unter dem Steg lässt sich mit und ohne Handicap ausgelassen toben. Dafür sorgen unter anderem ein mit Rollstuhl befahrbares Trampolin, Seile zum Hangeln und ein Spielbereich mit federndem Bodenbelag.

Gärten der Partnerstädte bleiben

Auch die Gärten der sechs Partnerstädte bleiben. Sie erinnern an die serbische Stadt Kragujevac, Russlands Hauptstadt Moskau, das schottische Kirkcaldy, das chinesische Foshan, das polnische Opole und das slowenische Murska Sobota. Auch der Nachhaltigkeitsparcours behält seinen Platz im Piuspark und informiert an elf Stationen über Nachhaltigkeit, Mobilität und Energie.

Bürgergärten kommen, Imker-Pavillon bleibt

Neu entstehen die so genannten Krautgärten. Sie sind ein Projekt des Freundeskreises der Landesgartenschau. Dafür will der Verein am südlichen Ende des Geländes Gärten pachten und einzelne Parzellen an Bürgerinnen und Bürger weitergeben. Interessenten gibt es genug, weiß die Vorsitzende des Freundeskreises, Jutta Materna: "Das haben sich ja viele Bürger gewünscht. Hier im Piuspark kann künftig auch Umweltbildung gelebt werden", betont die politisch engagierte Lehrerin. Für das Projekt der Krautgärten kommen aus Berlin einige Tausend Euro Zuschuss.

Freuen können sich auch die Imker: Der Pavillon und der offene Unterstand des Umweltministeriums werden dem Imkerverein Ingolstadt im Erbbaurecht überlassen. Dort wollen die Bienenfreunde Kurse geben und Vorträge halten.

"Freundeskreis Piuspark" will den Park mit Leben füllen

Dass es auch nach der Landesgartenschau im neuen Piuspark lebendig bleibt, dafür sorgt der Freundeskreis Piuspark Ingolstadt. Das erste Jahresprogramm steht schon. Der Arbeitskreis (AK) Gärtnern und Umweltbildung plant einen Frühjahrsputz und im Mai eine Aktion "Was blüht denn da?". Der AK Spiel und Sport will im Sommer ein Familien- und Sportfest organisieren. Der AK Kunst und Kultur trifft seine Auswahl erst noch: Angedacht sind Serenaden mit klassischer Musik, Sterne beobachten mit der Sternwarte, Kulturabende oder ein Fotowettbewerb.

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