Das Parkwohnstift in Bad Kissingen
Bildrechte: BR/Michael Hermann

Noch steht nicht fest, ob die Senioreneinrichtung wirklich schließen muss. Trotzdem machen sich viele Bewohner schon jetzt große Sorgen.

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Parkwohnstift Bad Kissingen: Einigung beim Brandschutz

Bei den Kosten für den Brandschutz im Parkwohnstift Bad Kissingen waren sich Vermieter und Betreiber lange uneinig, zeitweise drohte sogar die Schließung des Seniorenheims. Jetzt scheint eine Lösung gefunden – zumindest beginnen die Baumaßnahmen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Im Februar hatte die AWO für die Betreibergesellschaft des Seniorenheims, die Parkwohnstift gGmbH, Insolvenz angemeldet. 270 Bewohner könnten damit ihren Pflegeplatz verlieren. Es geht um die strittige Frage, wer für Sanierungskosten in Millionenhöhe aufkommt – die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Mieter, oder die AXA-Versicherung als Eigentümer der Immobilie.

AWO bezahlt Brandschutz-Investitionen

Jetzt teilt die AWO Unterfranken mit, dass 21 pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren verlegt werden – wegen anstehender Brandschutzmaßnahmen. Die Kosten für die anstehenden Instandhaltungs- und Brandschutzmaßnahmen in Höhe von rund 500.000 Euro werde die Unternehmens-Tochter, die Parkwohnstift gGmbH, übernehmen. 21 demenzerkrankte Seniorinnen und Senioren aus der dritten Etage sollen bis Mitte April in andere AWO-Einrichtungen gebracht werden. Die AWO Unterfranken betreibt Seniorenpflegeeinrichtungen unter anderem in Bad Brückenau, Niederwerrn, Schonungen oder Marktbreit.

Erste Umzüge kommende Woche

"Vermutlich ab der kommenden Woche kann mit den ersten Umzügen begonnen werden", teilt die AWO-Unterfranken mit. 13 pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren aus der zweiten Etage sollen darüber hinaus bis Ende April innerhalb des Parkwohnstifts umziehen. Erdgeschoss und 1. Stock bleiben also weiterhin im Betrieb, heißt es von der AWO. Im Parkwohnstift Bad Kissingen leben gut 270 Seniorinnen und Senioren. 67 Seniorinnen und Senioren werden im stationären Bereich betreut.

Auseinandersetzungen um nötige Investitionen

Wie berichtet, hatte die Parkwohnstift gGmbH mit 159 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Mitte Februar Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Grund dafür sind Auseinandersetzungen zwischen der Eigentümerin des Hauses, der AXA-Versicherung, und der Parkwohnstift gGmbH als Betreiberin. Es geht um die Frage, wer finanziell welche Anteile für anstehende Investitionen in Brandschutz und Gebäudesanierung trägt.

Versicherung und Verband waren sich uneinig

Die AXA-Versicherung ist der Ansicht, dass die AWO als Betreiber laut Mietvertrag die nötigen Investitionen in Brandschutz, Instandhaltung, Reparaturen und Ersatzbeschaffungen selbst bezahlen und umsetzen muss. Die AWO beschrieb die Frage der Kostenübernahme bisher als "strittig". Der Mietvertrag gilt laut AWO bis Ende 2026. Kommt es zu keiner Einigung, hat die AWO angekündigt, Ende Juni 2024 den Betrieb des Seniorenheims einzustellen. Ob die jetzt angekündigten Investitionen ein Bekenntnis zum Weiterbetrieb des Heimes über den Juni hinaus sind, ist unklar.

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