Anstoßen mit Maßkrügen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Matthias Balk

Der Preis für eine Maß Bier auf der Wiesn wird auch 2023 steigen.

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Oktoberfest 2023: Preise für Maß Bier klettern über 14 Euro

Die Maß Bier auf der Münchner Wiesn wird mal wieder teurer: Heuer liegt die Preisspanne zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro. Auch das Essen kostet mehr - und der Wasserpreis liegt erstmals über zehn Euro.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Heuer steigt der Durchschnittspreis für eine Maß Oktoberfestbier um gut sechs Prozent. In der Spitze kostet die Maß laut Stadt München 14,90 Euro. Dafür gebe es gute Gründe, argumentieren die Wirte. Letztes Jahr lag der Höchstpreis bei 13,80 Euro.

Wirte argumentieren mit Inflation

Die Wirte begründen den Anstieg mit den hohen Energiekosten und der Inflation. Bierbrauen sei sehr energieintensiv. Im vergangenen Jahr hätten noch Verträge zu alten Konditionen gegolten. Doch auch die gestiegenen Personal- und Materialkosten schlügen kräftig zu Buche, erläuterte Wirtesprecher Peter Inselkammer. Personal in Service, Küche, Sicherheitsdienst und Handwerk müssten mehr verdienen, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bewältigen.

Durch höhere Tarifabschlüsse in der Baubranche und teures Baumaterial werde auch der Aufbau der Wiesnzelte deutlich teurer, ergänzte Co-Sprecher Christian Schottenhamel. Auf die Preise für Essen und Getränke wirkten sich auch die stark gestiegenen Einkaufspreise aus.

Ein Liter Tafelwasser: 10,04 Euro

Relativ günstiger als Bier sind alkoholfreie Alternativen - wenn auch nur relativ: Die Durchschnittspreise liegen pro Liter für Tafelwasser nun bei 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro), für Spezi 11,65 Euro (2022: 10,85 Euro).

Die Landeshauptstadt als Veranstalter der Wiesn überprüft die von den Gastronomen genannten Preise jedes Jahr auf ihre Angemessenheit. Dazu wird ein Vergleich mit den Preisen der gastronomischen Großbetriebe im Stadtgebiet München vorgenommen. Diese Preise liegen beim Bier aktuell zwischen 7,10 Euro und 12,20 Euro pro Liter Export.

Paulaner setzt auf Bio-Hendl

Beim Essen hat der Preisanstieg teilweise zumindest einen positiven Grund - Stichwort Bio. Das Paulaner-Festzelt will die Wiesn in diesem Jahr hühnerfreundlicher gestalten. "Das ist ein Versuch, wenn unsere Gäste ihn nicht akzeptieren, müssen wir im nächsten Jahr eventuell umdenken", erläuterte Wirtin Arabella Schörghuber. Andere Speisen sollen aber weiter aus konventioneller Landwirtschaft kommen.

Die Debatte um mehr Tierwohl, mehr biologische Lebensmittel und mehr Nachhaltigkeit auf dem Oktoberfest ist nicht neu. Im Frühjahr hatte es in der Stadt einen hitzigen Disput darum gegeben, ob es möglich sein könnte, auf der Wiesn nur Bio-Lebensmittel anzubieten - oder wenigstens eine Bio-Quote einzuführen. Kritiker warnten, ein Besuch könne dann unbezahlbar werden. Im Paulaner-Festzelt soll das halbe Bio-Hendl nun 20,50 Euro kosten - ein konventionelles in einem der anderen Festzelte wird voraussichtlich bei 14 bis 15 Euro liegen.

Drei Zelte sind klimaneutral

Die Wirte kündigten zudem an, dass die großen Festzelte binnen fünf Jahren - wenn möglich sogar schon 2026 - klimaneutral werden sollen. Das wäre deutlich schneller als die Stadt München, die das Ziel bis 2035 erreichen möchte. Der Freistaat Bayern will das bis 2040 schaffen. Bislang gelten nach Angaben der Vereinigung der Wiesnwirte erst 3 der 15 großen Stamm-Zelte als klimaneutral, 4 machen bei Kompensationsprojekten mit. Das Oktoberfest findet heuer vom 16. September bis 3. Oktober statt.

Mit Informationen von dpa.

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