Das Haus, in dem es gebrannt hat, am Tag danach
Bildrechte: BR

Das Haus, in dem es gebrannt hat, am Tag danach

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Nittenau: 35 Verletzte bei Brand in Mehrfamilienhaus

In einem Mehrfamilienhaus in Nittenau im Landkreis Schwandorf hat es am Donnerstagabend gebrannt. 35 Menschen wurden verletzt, darunter einige Kinder. Das Haus ist vorerst unbewohnbar. Die Ursache: wohl ein technischer Defekt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In Nittenau im Landkreis Schwandorf hat es am Donnerstagabend in einem Mehrfamilienhaus gebrannt. Laut einem Polizeisprecher wurden 35 Personen verletzt, darunter auch einige Kinder. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar.

Bewohner erlitten Rauchvergiftungen

Acht Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, in einem Fall per Hubschrauber. Bei den Verletzungen handelt es sich nach bisherigem Stand ausschließlich um Rauchvergiftungen. Brandverletzungen gab es offenbar nicht. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte laut Polizei 49 Menschen betreuen.

Feuerwehr holt Menschen über Leitern aus Gebäude

Das Feuer war gegen 17 Uhr in dem aus zwei Hälften bestehenden Mietkomplex ausgebrochen – nach ersten Erkenntnissen der Polizei in einem Raum im Keller, in dem Papier oder Altpapier gelagert wurden. Deshalb habe es eine sehr starke Rauchentwicklung gegeben, so ein Sprecher.

Die Feuerwehr musste sieben Bewohner mit Leitern aus ihren Wohnungen holen. Mehrere Einsatzkräfte konnten mit Atemschutzmasken in das Gebäude vordringen. Der Brand wurde noch am Abend gelöscht.

Brandursache: Wohl technischer Defekt

Inzwischen geht die Kriminalpolizei von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Wie die Kriminalpolizeiinspektion Amberg am Freitagnachmittag mitteilte, hätten speziell ausgebildete Brandfahnder den Brandort untersucht. Es ergaben sich Anhaltspunkte, dass ein defektes elektrisches Gerät den Brand ausgelöst habe. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.

Wie Nittenaus Bürgermeister Benjamin Boml (Freie Wähler) dem Bayerischen Rundfunk am Freitagmittag erklärte, seien die Bewohner von dem Brand überrascht worden. "Wir haben versucht, dass die Leute mit Banalitäten versorgt werden, wie Socken zum Beispiel. Dass sie vernünftig gekleidet sind, weil sie nichts dabei hatten", so Boml.

Gebäude ist unbewohnbar - Unterbringung in einer Halle

In dem Wohnkomplex sind insgesamt rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner gemeldet. In der Nacht fuhren manche Bewohner noch nach Passau oder Regensburg, weil sie dort jemanden kennen, bei dem sie unterkommen konnten. Wann sie wieder in ihr Wohnhaus können, ist unklar. Wer nicht bei Freunden und Verwandten unterkam, konnte die Nacht in der Regentalhalle verbringen, hieß es am Freitagmorgen aus der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

Zehn Personen haben letztendlich in der Regenhalle übernachtet: Dort hat die Gemeinde mit dem BRK in einzelnen Zimmern Betten hergerichtet. So zum Beispiel eine Familie mit sechs Kindern oder auch ein 28-Jähriger, der gerade erst nach Nittenau gezogen war. Er harrt weiter in der Regenhalle aus, denn das Haus ist bis auf Weiteres unbewohnbar. Somit brauchen rund 60 Menschen vorerst eine neue Bleibe.

Feuerwehrautos stehen vor einem Wohnkomplex in Nittenau, in dem es am Donnerstag gebrannt hat.
Bildrechte: vifogra
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Feuerwehrautos stehen vor einem Wohnkomplex in Nittenau, in dem es am Donnerstag gebrannt hat.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!