Touristen auf der Marienbrücke vor dem Schloss Neuschwanstein (16.06.2023)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand

Die Marienbrücke vor dem Schloss Neuschwanstein – unweit der Brücke starb am Mittwoch (24.06.23) eine amerikanische Touristin nach einem Angriff.

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Neuschwanstein: Tathergang bestätigt – Auswertung der Obduktion

Nach der Gewalttat unweit von Schloss Neuschwanstein sitzt ein US-Tourist weiter in Untersuchungshaft. Den Ablauf der Tat konnten die Ermittler zwischenzeitlich weitgehend rekonstruieren. Obduktionsergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet.

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Die Polizei hat kaum mehr Zweifel am Ablauf der Gewalttat in der Nähe von Schloss Neuschwanstein. Zwei Tagestouristen haben als Zeugen bei der Polizei ausgesagt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Mittwoch sagte. Zur Tatzeit befanden sich die beiden in der Nähe.

Neuschwanstein: US-Tourist unter Mordverdacht

Ein 30 Jahre alter Tourist aus den USA hatte nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei am Mittwoch vergangener Woche eine 21-Jährige und deren ein Jahr ältere Freundin in Schwangau im Allgäu in eine Schlucht gestoßen, die jüngere Frau starb später im Krankenhaus. Gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Mann wird wegen des Verdachts des Mordes, des versuchten Mordes und eines Sexualdelikts ermittelt.

Zeugen stützen Aussage von 22-jährigem Opfer

Die 22-Jährige war am vergangenen Freitag aus dem Krankenhaus entlassen worden und hatte der Polizei die Tat unweit von Neuschwanstein geschildert.

"An der Schilderungen der 22-Jährigen gab es keine begründeten Zweifel, aber es gehört zur Routine, dass alle in Frage kommenden Szenarien durchgegangen und geprüft werden", so Polizeisprecher Holger Stabik gegenüber dem BR. Selbst solche Annahmen wie, dass die zwei "händchenhaltend gestolpert und abgestürzt seien", würden überprüft. Deshalb auch der Aufruf, Fotos oder Videos vom Tattag der Polizei zur Verfügung zu stellen.

Auswertung der Obduktion steht an

An aktuellen Ermittlungen stehen nun nach der erfolgten Obduktion der 21-Jährigen die Auswertungen an. Das könnte Antworten auf die Frage nach der genauen Todesursache geben, ob auch ein Sexualdelikt vorliegt und welche Spuren der Täter am Opfer hinterlassen hat. Mit Ergebnissen wird frühestens Ende der Woche oder nächste Woche gerechnet.

Die Ermittler gehen laut einem Sprecher von einer zufälligen Tat aus und davon, dass sich der Verdächtige und die beiden Frauen zuvor nicht begegnet seien. Der Verdächtige habe sich gegenüber dem Ermittlungsrichter zur Sache geäußert. Zum Inhalt seiner Aussage machte der Sprecher keine Angaben.

Mehrere Dutzend Hinweise über ein Online-Portal

Die Polizei hat zudem mehr als zwei Dutzend Hinweise zu der Tat über ein Online-Portal erhalten. Die Ermittlungen würden mindestens noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen, sagte der Sprecher. So sollen etwa die Spuren vom Tatort und an den Geschädigten ausgewertet werden.

Mit informationen von dpa

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