Erzbischof und Ministerpräsident schütteln sich die Hände.
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Der künftige Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat einen Treueeid auf die Verfassung abgelegt. Er schwor auf die Bayerische Verfassung.

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Neuer Bamberger Erzbischof legt Treueeid auf Verfassung ab

Der künftige Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat einen Treueeid auf die Verfassung abgelegt. In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Markus Söder schwor er auf die Bayerische Verfassung und das Grundgesetz. Sein Amt tritt Gössl im März an.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Im Münchner Prinz-Carl-Palais hat der neue Erzbischof von Bamberg Herwig Gössl am Montag den Treueeid abgelegt. In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) schwor er auf die Bayerische Verfassung und das Grundgesetz. Das ist für Bischöfe im noch heute gültigen Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl von 1933 festgelegt. Der Ministerpräsident versprach, mit dem neuen Bamberger Erzbischof zusammenzuarbeiten. Bayern sei ein säkularer Staat, stehe aber der Kirche nah und bekenne sich zum Glauben.

Erzbischof: Populisten dürfen keinen Boden gewinnen

Gössl sagte bei der Zeremonie in München, er sehe es als Aufgabe von Kirche und Staat an, zusammenzuwirken, "damit sich die Hoffnung auf Heil durchsetzt in den Herzen der Menschen, damit die Menschenfänger und Populisten keinen Boden gewinnen und der Friede auf Erden wachsen kann."

Die Kirche werde immer wieder aufgefordert, sich aus der Politik herauszuhalten und sich um den Glauben zu kümmern. Es sei zwar richtig, dass es nicht zur Aufgabe der Kirche gehöre, sich detailliert in die Tagespolitik einzumischen oder sich parteipolitisch zu äußern. Es sei jedoch nicht möglich, den Bereich des Glaubens von den Lebensfragen der Menschen zu trennen. Gössl, der vor der Ernennung zum Erzbischof bereits Weihbischof von Bamberg war, tritt das Amt des Erzbischofs offiziell am 2. März an.

Gläubige sollen politisch sein und sich engagieren

"Glaubende Menschen werden sich hoffentlich auch in Zukunft politisch und gesellschaftlich engagieren und in ihren Entscheidungen für Werte einstehen, die sie nicht aus sich selbst heraus haben und die sie auch nicht der – vermeintlichen – Mehrheitsmeinung unterordnen", sagte Gössl.

Erzbischof Herwig Gössl beteuerte, dass ihn der Eid auf die Verfassung keine Überwindung gekostet hätte. Er sehe die Verantwortung für die "res publica" derzeit schwinden. Gerade auch in schwierigen Zeiten solle sich die Kirche auf den Glauben konzentrieren, aber auch die Verantwortung für das Gemeinwesen wahrnehmen.

In der Eidesformel heißt es unter anderem: "Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, Deutschland und Bayern Treue. Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen." 

Minister, Abgeordnete, Oberbürgermeister und Landrat mit anwesend

Bei der Vereidigung waren auch Innenminister Joachim Herrmann, der Staatsminister für Europaangelegenheiten Eric Beißwenger, Staatskanzleichef Florian Herrmann und die Bamberger Landtagsabgeordnete Melanie Huml (alle CSU) mit anwesend. Auch der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) sowie der Bamberger Landrat Johann Kalb (CSU) gratulierten dem nun vereidigten Erzbischof Herwig Gössl.

Erzbischof und Ministerpräsident schütteln sich die Hände.
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Der künftige Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat einen Treueeid auf die Verfassung abgelegt.

Mit Informationen von dpa

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