BRK-Präsident Theo Zellner im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk
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BRK-Präsident Theo Zellner forderte im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk das "Aufwuchssystem der Ehrenamtlichen" gesetzlich zu verankern.

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Nach Zugunglück: BRK-Präsident - "Ehrenamt gesetzlich verankern"

Das schwere Zugunglück in Tschechien habe wieder einmal gezeigt, ohne Ehrenamtliche geht es nicht. Der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes, Theo Zellner, fordert deshalb das "Aufwuchssystem" der Ehrenamtlichen gesetzlich zu verankern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Nach dem schweren Zugunglück in der tschechischen Grenzregion zur Oberpfalz fordert BRK-Präsident Theo Zellner aus Bad Kötzting eine Ergänzung im Bayerischen Rettungsdienstgesetz. Er will die so genannte "Aufwuchsfähigkeit“ im Gesetz haben. Damit würde laut Zellner die Fähigkeit freiwilliger Hilfsorganisationen verankert, im Ernstfall "auf Hunderte gut ausgebildete und hochkompetente ehrenamtliche Einsatzkräfte zurückzugreifen und sie kurzfristig in den Einsatz zu entsenden". Wie Zellner dem BR sagte, habe das Zugunglück wieder einmal aufgezeigt, wie wichtig ein ehrenamtlich unterstützter Rettungsdienst sei.

Ehrenamt ermöglicht Bewältigung von Katastrophen

Das BRK aus dem Landkreis Cham hatte bei dem Zugunglück 40 Einsatzkräfte an der Unfallstelle bei Domažlice, mit insgesamt 15 Einsatzfahrzeugen. Zellners Meinung nach ist der Einsatz deshalb so "optimal gelaufen", da man innerhalb weniger Minuten bis zu 100 Leute aktivieren konnte. "Dieses ehrenamtliche Engagement macht die Bewältigung so einer Katastrophe erst möglich", so der BRK-Präsident weiter. Dies gesetzlich zu verankern würde laut Zellner die notwendigen Grundlagen einer schnellen und professionellen Hilfe sicherstellen.

Zellner lobt funktionierende grenzübergreifende Zusammenarbeit

Auch lobte Zellner die bayerisch-tschechische Zusammenarbeit bei dem Einsatz am Mittwoch. Er habe erlebt, dass grenzenloses Helfen möglich ist. "Das ging bei der Alarmierung los, das schnelle Ausrücken war da, es war eine eingespielte Sache, die auch mit einer Übung über viele Jahre zusammenhängt. Das ist eine ganz besondere Erfahrung, dass die Grenze - anderes als früher - nicht mehr spürbar ist", so Zellner.

Früher wurden Verletzte an der Grenze umgeladen

Er komme aus einer Zeit, in der bei Krankentransporten an der Grenze noch umgeladen wurde, von einem "bayerischen in einen tschechischen Wagen". Dank des grenzüberschreitenden Rettungszentrums in Furth im Wald gehöre dies der Vergangenheit an. "Da wird geprobt, geübt, da spielt die Sprache eine Rolle(…) Da sind tschechische Mitarbeiter, da sind bayrische Mitarbeiter, das ist ohne Grenze. Und das ist eine ganz besonders wichtige Einrichtung, die hier geschaffen wurde. Und es zeigt sich jetzt, wie wichtig das war“.

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