Die "Allianz pro Schiene" hat deutschlandweit drei Bahnhöfe im ländlichen Raum als besonders vorbildliche und belebende Orte ausgezeichnet: einer davon ist der Bahnhof im niederbayerischen Viechtach. Die beiden anderen sind in Sachsen und Thüringen.
Alle haben nach Auffassung des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses besonderes Potenzial. Das bedeutet: Sie sind dank attraktiver Angebote beliebte Treffpunkte für die Menschen vor Ort. Die drei Vorzeige-Bahnhöfe sollen Vorbild für andere Städte und Gemeinden sein.
Der früher leer stehende Bahnhof in Viechtach hat sich zu einem Treffpunkt für die Einwohner von Viechtach entwickelt, so die Jury. Die Kundenzentrale der Länderbahn ist dort eingezogen und es gibt im Bahnhofsgebäude ein gemütliches Café und sogar eine Musikschule.
"Herzensprojekt" im Bayerwald
Nach Reaktivierung der Bahnstrecke Viechtach-Gotteszell im Jahr 2016 rückte auch der Bahnhof wieder in den Fokus des Stadtlebens. Den Bahnhof wiederzubeleben, war ein gemeinsames Herzensprojekt der städtischen Gemeinschaft und der Länderbahn GmbH als Eigentümerin des Gebäudes. Daraus sei ein im deutschlandweiten Vergleich beachtenswertes Projekt mit Vorbildfunktion geworden, so der Verkehrsclub Deutschland (VCD).
Im Bahnhofsgebäude gibt es eine Musikschule.
Gerd Weibelzahl, Bahnexperte des VCD Bayern, hob vor allem die Vernetzung hervor: "Ziel war immer, nicht nur einen Zug fahren zu lassen, sondern dies als Chance zu einer ganzheitlichen Regionalentwicklung zu nutzen. So wurde ein Stadtbus eingerichtet und zum Jahresbeginn 2024 wurde eine neue Expressbuslinie nach Bogen realisiert."
Oberfranken auch im Rennen
Unter den zahlreichen Einsendungen hatte eine unabhängige Jury zuvor bundesweit elf Bahnhöfe im ländlichen Raum in die engere Auswahl genommen. Neben den drei prämierten war auch der Bahnhof im oberfränkischen Naila in der engeren Auswahl.
Zu dem Wettbewerb "Bahnhof belebt!" hatte die "Allianz pro Schiene" im Herbst 2023 in Kooperation mit der DB InfraGO AG und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund aufgerufen. Er wurde vom Umweltbundesamt und vom Bundesumweltministerium gefördert.
Auch ein Café ist im Bahnhof untergebracht.
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