Schild am Eingang des Gäubodenmuseums in Straubing
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Schild am Eingang des Gäubodenmuseums in Straubing (Symbolbild)

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Museen in Niederbayern nach Goldschatz-Diebstahl schockiert

Museen in Niederbayern nach Goldschatz-Diebstahl schockiert

Entsetzt haben verschiedene Museumsleiter in Niederbayern auf den Goldschatz-Diebstahl im oberbayerischen Manching reagiert. Es gehe kultureller Wert verloren. In einem Museum soll deshalb jetzt das Sicherheitskonzept überarbeitet werden.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Aus dem Kelten-Museum in Manching im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen ist ein einzigartiger Goldschatz im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen worden. Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) spricht von einer "Katastrophe". Auch in Niederbayern zeigt man sich betroffen – einige Museen befürchten Konsequenzen.

  • Zum Artikel: "Goldschatz-Diebe in Manching haben wohl noch mehr Beute gemacht"

Schätze nur noch im Tresor aufbewahren?

Die Leiter des Gäubodenmuseums in Straubing und des Quintana-Museums in Künzing im Landkreis Deggendorf haben Sorge, dass derartige Museums-Einbruchdiebstähle dazu führen könnten, dass Original-Schätze in Tresoren verschwinden. In Vitrinen könnten dann nur noch Replikate gezeigt werden. "Das ist aber nicht der Sinn: Unsere Kultur soll den Menschen ja nahegebracht werden", betont Günther Moosbauer vom Quintana-Museum.

"Es gibt keine 100-prozentige Sicherheit"

In Künzing soll jetzt das Sicherheitskonzept überarbeitet werden: "Wir schauen uns das jetzt an und prüfen, was wir machen können. Wir können bestimmt etwas verbessern", sagte Museumsleiter Roman Weindl dem BR. Details will der Chef des Römermuseums nicht nennen. Nur so viel: "Man kann sich vor Einbrüchen nur sehr schwer schützen – 100 Prozent sicher sein kann man nicht." Im Museum Quintana werden Funde, wie zum Beispiel Waffen, aus der Römerzeit gezeigt.

Auch der Leiter des Gäubodenmuseums in Straubing, Günther Moosbauer, teilt die Einschätzung, dass es eine 100-prozentige Sicherheit nicht geben könne: "Man geht nach dem Raub in Manching mit keinem guten Gefühl abends aus dem Museum raus." Werden Kommunikationskabel der Sicherheitstechnik gekappt, hätte damit jedes Museum ein Problem. "Ich kann mich im Museum gut rüsten, aber was bei Leitungsbetreibern läuft – das liegt nicht in der Macht der Museumsleute."

Erneuerte Sicherheitsanlagen in Straubing

Helme, Speere, aber auch Gold werden in Straubing ausgestellt. Bisher habe die Alarmanlage immer funktioniert, sagt Moosbauer. In zwei bis drei Minuten sei die Polizei vor Ort. "Wir sind doppelt abgesichert, die Einbruchmeldeanlagen wurden bereits in den letzten Jahren komplett erneuert, weil wir uns mit den alten Anlagen aus den 70er Jahren nicht mehr geschützt gefühlt haben", so Moosbauer weiter.

"Kulturgut geht verloren"

Sowohl Moosbauer als auch Weindl gehen davon aus, dass die gestohlenen Goldmünzen aus Manching eingeschmolzen werden könnten. Damit gehe Kulturgut verloren, so Moosbauer. "Den Leuten geht es dabei nur um den materiellen Wert, uns geht es um den kulturellen Wert", betont auch Weindl.

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