Luftaufnahme des Moorbads Oberstdorf
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Moorbad Oberstdorf

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Moorbad Oberstdorf - Baden im Denkmal

Denkmalgeschützt, aber keineswegs altmodisch: Das Moorbad südlich von Oberstdorf existiert schon seit mehr als 100 Jahren, ist aber bis heute ein Freibad für die ganze Familie. Was das Baden im Denkmal so besonders macht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Schon das historische Gebäude ist ein echter Hingucker: Das zweistöckige, geschindelte Holzhaus wurde 1929 errichtet und beherbergt bis heute Kassenraum und Gastronomie. Außerdem sind auf zwei Ebenen insgesamt 137 Wechselkabinen untergebracht: Die Geschlechtertrennung - links geht es zu den Herren, rechts zu den Damen – wird heutzutage allerdings nicht mehr ganz so strikt gehandhabt wie früher. Die meisten Kabinen sind an einheimische Stammgäste vermietet.

Herausforderung Denkmalschutz

So schön das Eintauchen in die Geschichte von vor fast 100 Jahren ist, Moorbad-Pächter Stefan Herzog steht oft vor der Herausforderung, den Denkmalschutz und die modernen Hygienevorschriften für das Bad zu vereinbaren. Bislang konnte er aber gemeinsam mit dem Eigentümer, dem Markt Oberstdorf, immer eine Lösung finden.

Beliebt bei Jung und alt

Zentrum der weitläufigen Anlage mit schattiger Liegewiese ist das 35 mal 50 Meter große Schwimmbecken. Es ist unterteilt in Schwimmer-, Nichtschwimmer und Kinderbereich. Während es vormittags noch recht ruhig zugeht, tummeln sich hier im Laufe des Tages auch immer mehr Kinder. Es macht ihnen nichts aus, dass das Wasser grün-bräunlich ist. Ihnen macht es trotzdem viel Spaß, vom Beckenrand zu springen. Außerdem gibt es für sie noch ein kleines Planschbecken, ein Klettergerüst und einen Sandkasten.

Moorwasser fördert die Gesundheit

Die älteren Badegäste schätzen den gesundheitsfördernden Aspekt des Moorwassers. Es soll sich positiv auf das körperliche Wohlbefinden auswirken und vor allem die Haut schön weich machen. Das liegt vor allem daran, dass keine chemischen Zusätze ins Wasser eingebracht werden, auch kein Chlor.

Leichte Algenbildung nicht zu vermeiden

Das Schwimmbecken speist sich aus einem Moorweiher, der etwas weiter südlich liegt. Damit das Wasser nicht zu warm – über 26 Grad - und damit zum Problem für das Ökosystem wird, vermischt man es mit frischem Flusswasser aus der Trettach. Trotzdem lässt sich eine leichte Algenbildung nicht vermeiden: Das Schwimmbecken muss deshalb regelmäßig geleert und gereinigt werden.

Bad nur zu Fuß zu erreichen

Die meisten Gäste, die ins Moorbad kommen, sind Stammgäste. Das Bad ist nämlich nur zu Fuß zu erreichen. Von der Talstation der Nebelhornbahn aus dauert der Fußmarsch etwa eine Viertelstunde. Urlauber und Touristen "verlaufen" sich nur selten hierher, sagt Moorbad-Pächter Stefan Herzog. Dabei kann der Badeausflug mit einer wunderbaren Wanderung verbunden werden. Es gibt neben den anspruchsvollen Wegen hinauf in die südlichen Allgäuer Alpen auch recht flache Strecken, unter anderem einen Rundweg um Moorweiher und Badeanstalt herum.

Moorbad bis Oktober geöffnet

Das Oberstdorfer Moorbad hat bis voraussichtlich 31. Oktober bei schönem Wetter zwischen 10 und 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet sechs Euro (für Einheimische und mit Gästekarte fünf Euro). Kinder zahlen ab sechs Jahren drei Euro. Es gibt auch einen Kiosk.

Die Stationen unserer Sommerserie "Einfach erfrischend - An Schwabens Flüssen, Seen und Quellen" finden Sie hier:

    • Auch bei Hitze: Golfen am und ins Wasser
    • Erfrischende Wanderung: Entlang den Bächen im Augsburger Stadtwald
    • Naturtalent beim Wakeboarden in Thannhausen
    • Westallgäuer Wasserwege: Scheue Vögel, imposante Wasserfäller
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