Vollbepackt mit Arznei und Verbandmaterial aus Münsing und Umgebung: medizinisches Notprogramm für die Flüchtlingslager bei Kiew.
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Vollbepackt mit Arznei und Verbandmaterial aus Münsing und Umgebung: medizinisches Notprogramm für die Flüchtlingslager bei Kiew.

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Mobile Klinik für die Ukraine aus Oberbayern

Rund um Kiew leben über 300.000 Menschen in ukrainischen Flüchtlingslagern. Eine Gruppe von Ärzten aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hilft jetzt vor Ort mit einer "mobilen Klinik" - bestückt von Apotheken, BRK und Bergwacht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Wegen des Kriegs in der Ukraine suchen viele Bewohner der umkämpften Gebiete nicht nur im Ausland, sondern auch in anderen Teilen ihres Landes Schutz. Allein im Umfeld von Kiew leben mehr als 300.000 Menschen in Flüchtlingslagern. Der ukrainische Staat ist hier mit der medizinischen Versorgung oft überfordert. Seit dem Frühjahr kommt deswegen auch Unterstützung aus Oberbayern – seit Kurzem auch mit einer "mobilen Klinik". Diese ist mit einem zehnköpfigen Team an Ärzten und Therapeuten aus der Ukraine an fünf Orten im Umland von Kiew im Einsatz, um medizinische Soforthilfe zu leisten.

Apotheken und Bergwacht helfen mit

Bereits seit dem Frühjahr hilft der Verein "Medizinische Nothilfe Oberland" mit medizinischem Gerät, Medikamenten und Verbandsmaterial einem kirchlichen Krankenhaus in Lwiw (zu deutsch: Lemberg), das die Versorgung der Flüchtlingslager koordiniert.

Dort ist ein Team entstanden, das in den Vororten von Kiew, unter anderem in Butscha und in Irpin, mit Hilfe aus dem Landkreis Bad Tölz–Wolfratshausen ein medizinisches Notprogramm anbietet. Unterstützt wird es von oberbayerischen Apotheken, die Arzneimittel zur Verfügung stellen, und Hilfsdiensten wie dem Roten Kreuz oder der Bergwacht, die Verbandmaterial aus ihren Beständen beisteuern. Der Allgemeinmediziner Jörg Lohse aus Münsing hatte die Aktion gemeinsam mit der Bayerischen Osthilfe ins Leben gerufen. Auch Ärzte aus dem Landkreis helfen vor Ort.

30.000 Euro an Sach- und Geldspenden fehlen noch

Für die "mobile Klinik" hat der Verein bisher 60.000 Euro an Sach- und Geldspenden sammeln können. Für den Zeitraum November bis Januar fehlen noch 30.000 Euro, um die mobile Klinik zu finanzieren.

  • Zum Artikel: Ukrainische Verwundete in Bayern: Den Krieg vor Augen

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