„Mit Kindern über den Krieg reden. Was Kinder brauchen und was Eltern wissen sollten“. So lautet der Titel einer Handreichung der ZFG
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„Mit Kindern über den Krieg reden. Was Kinder brauchen und was Eltern wissen sollten“. So lautet der Titel einer Handreichung der ZFG

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Mit Kindern über Krieg reden: Uni Eichstätt bietet Tipps

Die Uni Eichstätt bietet eine Handreichung, wie Eltern mit ihren Kindern über den Krieg reden können. Das kompakte Heft gibt Eltern in verständlicher Sprache Hinweise, wie sich die Ereignisse in der Ukraine in der Familie verarbeiten lassen.

Die Nachrichten von Familien auf der Flucht, von zerstörten Städten, Panzern, Soldaten und Sirenengeheul erreichen auch die Kleinsten. Wie Kinder darauf reagieren und wie ihre Eltern damit umgehen können, das weiß das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Seit vielen Jahren arbeitet es mit der Katholischen Militärseelsorge zusammen.

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Erfahrungen aus der Katholischen Militärseelsorge

Die Tipps und Informationen hat das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) in eine Handreichung gepackt. Diese lässt sich kostenlos downloaden unter www.ku.de/zfg.

Die Schrift trägt den Titel: „Mit Kindern über den Krieg reden. Was Kinder brauchen und was Eltern wissen sollten“. Die Expertise des ZFG speist sich aus einer seit vielen Jahren bestehenden Kooperation mit der Katholischen Militärseelsorge. Dabei steht im Mittelpunkt, wie sich im Umfeld von Soldaten kritische Lebensereignisse, Fernbeziehungen und Isolation auf Partnerschaft, Familie und Erziehung auswirken. Ein besonderer Fokus bei bislang Hunderten von Intensivveranstaltungen lag auch auf Ängsten von Kindern. Die Handreichung erscheint daher auch in Kooperation mit dem Katholischen Militärbischofsamt.

Krieg erreicht auch Kitas und Schulen

Autorinnen und Autor der Publikation sind als wissenschaftlicher Projektleiter Dr. Peter Wendl sowie die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Peggy Puhl-Regler und Alexandra Ressel. Wendl leitet seit 2002 die Kooperation mit dem Katholischen Militärbischofsamt. „Der Versuch, die belastenden und ängstigenden Themen wie Krieg, Flucht, militärischer Aufrüstung und wechselnde Bedrohungslagen von Kindern fernzuhalten, um sie vermeintlich zu schützen, wird nicht immer funktionieren. Denn im Freundeskreis, im Kindergarten, in der Schule und in den Medien wird vieles bereits thematisiert“, schreiben die Autoren.

Da Kinder oftmals nur rudimentäres Wissen zu einem Thema hätten, solle zu Beginn eines Gesprächs geklärt werden, was sie bereits dazu wissen. Weiterführende Erklärungen zu den Schreckensmeldungen aus den Nachrichten sollten auf das Wichtigste beschränkt werden.

Nur die notwendigsten Informationen neutral darlegen

Um Kindern etwas zu erklären und begreiflich zu machen, brauche es keinesfalls die ganze „ungeschönte“ Wahrheit. Denn je nach Alter könnten Kinder Sachverhalte und Gegebenheiten noch gar nicht vollumfänglich erfassen. Vielmehr sei es wichtig, ihnen die für sie notwendigsten Informationen knapp und möglichst neutral darzustellen. Sie bräuchten nur diejenigen, die sie wirklich wissen müssen, um einen Sachverhalt besser verstehen und einschätzen zu können.

Sorgen und Gefühle der Kinder ernst nehmen

Zur Orientierung bietet die Handreichung einen generellen Einblick, wie sich die Wahrnehmung und der Umgang mit belastenden Eindrücken abhängig vom Lebensalter der Kinder gestalten. Das Autorenteam der Handreichung rät dazu, die Sorgen und Gefühle der Kinder ernst zu nehmen, Alltagsroutinen beizubehalten und eine unnötige Konfrontation mit dramatischen Eindrücken zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund bietet die Publikation zudem Tipps für den altersgerechten Umgang mit der medialen Berichterstattung zum Krieg.

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