Mainfränkischer Asterix im bayerischen Abitur
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"Asterix uff Meefränggisch" von Gunther Schunk und Kai Fraas war heuer Teil der bayerischen Deutsch-Abi-Prüfung.

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"Mir sin Abi": Mainfränkischer Asterix im bayerischen Abitur

"Asterix uff Meefränggisch" von Gunther Schunk und Kai Fraass war heuer Teil der bayerischen Deutsch-Abi-Prüfung. In einer der Aufgaben ging es um Dialektgebrauch in Bayern. Für die unterfränkischen Übersetzer ein "Ritterschlag".

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

"Dunnerkeil, mir sin Abi!", haben die mainfränkischen Autoren Gunther Schunk und Kai Fraass gejubelt. Die beiden fühlen sich glücklich und sind mächtig stolz, denn: Ihre erste Asterix-Übersetzung auf Mainfränkisch war diesmal Teil der bayerischen Abiturprüfung.

Abitur-Aufgabe: Vortrag zum Dialektgebrauch in Bayern

Am Mittwoch haben die Abiturprüfungen in Bayern begonnen, mit dem Fach Deutsch. Die bayerischen Gymnasiasten hatten als eine von mehreren Aufgaben, die zur Wahl standen, einen Ausschnitt aus dem 2003 erschienenen ersten Dialektband "Dour de Frangn" erhalten, der im Original natürlich "Tour de France" heißt. Dabei ging es weniger um eine Textanalyse. Vielmehr sollten die Prüflinge einen Vortrag zum Thema "Dialektgebrauch in Bayern" verfassen und sich dabei auf die "Informationen bzw. Kerngedanken" des Buches stützen.

"Glücksgefühl" für Schunk und Fraass

Dass statt eines Gedichts von Rilke oder Hölderlin jetzt ihre Dialektübersetzung in den Abi-Rang aufgestiegen ist, empfinden Schunk und Fraass sozusagen als Ritterschlag. Es sei ein "Glücksgefühl" gewesen.

Spontan hat er sich aber auch gedacht: "Mein Deutschlehrer würde sich im Grabe rumdrehen", sagte Fraass dem Bayerischen Rundfunk. Damals zu ihren Schulzeiten wäre das undenkbar gewesen, glauben die beiden Autoren. Offenbar habe sich das aber gewandelt und der Dialekt werde jetzt als Teil der Kultur und wertvolles Kulturgut gesehen. "Ich freue mich, weil so bleibt der Dialekt in den Köpfen, denn Dialekt muss gepflegt werden und darf sich auch weiterentwickeln", sagt Gunter Schunk.

Mainfränkisches Lebensgefühl im Asterix-Band

Für den ersten Band gebe es tatsächlich auch ein universitäres Gutachten, dass es echter und richtiger mainfränkischer Dialekt ist. Manche Mainfranken sähen sich ohnehin als Gallier Bayerns. Wichtig war den beiden Dialektübersetzern, dass sie den Asterix-Band auch inhaltlich regional verorten und das mainfränkische Lebensgefühl einbinden. So tauchen etwa regionale Persönlichkeiten und Regionalpolitiker sowie Örtlichkeiten wie "Wörzburch" und seine Umgebung auf. Eine Masterarbeit im Fach Übersetzung habe ihre Arbeit als "Transkreation" bezeichnet. Zuletzt war 2021 der sechste Band ihrer Asterix-Dialektausgaben erschienen, Titel: "Asterix un di Schbessart-Räuber".

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