Ein Schüler der 12. Klasse am Gymnasium Herzogenaurach zeigt sein negatives Testergebnis.
Bildrechte: BR/Florian Weber
Videobeitrag

Ab heute wieder mit Maske im Unterricht: Ein Schüler der 12. Klasse am Gymnasium Herzogenaurach zeigt sein negatives Testergebnis.

Videobeitrag
>

Maskenpflicht im Unterricht: Schüler in Herzogenaurach dafür

Maskenpflicht im Unterricht: Schüler in Herzogenaurach dafür

Seit heute müssen Schülerinnen und Schüler an Bayerns Schulen wieder Masken tragen – auch am Gymnasium in Herzogenaurach. Die Schülerinnen und Schüler dort ertragen die Maskenpflicht meist klaglos. In den Distanzunterricht will keiner mehr.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Heute früh in der 12. Jahrgangsstufe am Gymnasium Herzogenaurach: Routiniert absolvieren die Schülerinnen und Schüler ihren Schnelltest. Neu ist, dass sie dabei eine Maske tragen. Seit heute ist der medizinische Mund-Nasen-Schutz im Unterricht in Bayern Pflicht, zumindest für die kommenden zwei Wochen.

Die 17-jährige Lara Krimmer ist genervt. "Ich mochte es auch lieber, als ich die Maske während des Unterrichts abnehmen konnte. Aber ich akzeptiere schon, dass es sinnvoller ist, weil man sitzt ja doch sehr eng mit Leuten zusammen ", sagt sie. Ihre gleichaltrige Klassenkameradin Hanna Persin hat ihre Maske ohnehin freiwillig während des Unterrichts getragen, auch als das keine Pflicht war: "Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und finde es nicht mehr so störend", meint sie.

Mit Maske müssen Schüler lauter sprechen

Lehrerin Annika Lasermann will die Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich auf das Abitur vorbereiten. Dass diese jetzt wieder mit Masken an ihren Tischen sitzen, habe auch für die Lehrerinnen und Lehrer Nachteile: "Die Gestik und Mimik bleibt natürlich auf der Strecke. Man hört weniger und muss auch lauter sprechen als gewöhnlich", so Lasermann. Doch wenn man das große Ganze betrachte, sei die Maske im Unterricht das kleinere Übel. So sei es wenigstens möglich, weiterhin in der Schule zu unterrichten.

Landesärztekammer: Maskenpflicht an Schulen nicht verlängern

Die Maskenpflicht gilt an Grundschulen bis zum Ende dieser Woche. An weiterführenden Schulen dauert sie zwei Wochen lang. Aus Sicht des Präsidenten der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, sollte sie keinesfalls verlängert werden. Der Kampf gegen die steigenden Infektionszahlen dürfe nicht auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen werden, so Quitterer. "Ich denke, dass wir aufgrund der Entwicklung im Sommer und der damals rückläufigen Infektionszahlen etwas nachlässig geworden sind bezüglich der sogenannten AHA-Regeln", sagt der Mediziner. Jetzt müssten sich alle wieder den Infektionszahlen entsprechend diszipliniert verhalten. Aus Sicht des Lehrerverbands hingegen ist Maskenpflicht im Unterricht dringend notwendig.

In Herzogenaurach wenig Kritik an Maskenpflicht

Die meisten Schülerinnen und Schüler am Herzogenauracher Gymnasium sehen die Maskenpflicht offenbar trotz allem eher als Chance denn als Nachteil. Auf keinen Fall wollen sie nochmal zurück zum Distanzunterricht. Schulleiter Norbert Schell hört zwar Kritik an der Maskenpflicht, an seiner Schule halte sie sich aber in Grenzen, sagt der Pädagoge: "Es gibt Maskenverweigerer, es gibt Testverweigerer wie überall, aber es sind bei uns hier wenige", so Schell. Ein Vorteil der Maskenpflicht aus seiner Sicht: Im Fall eines positiven Tests müssen bei weitem nicht so viele Schülerinnen und Schüler in Quarantäne, als wenn keine Masken im Klassenzimmer getragen werden.

Maske bietet Schutz für Lehrerinnen und Lehrer

Schulleiter Schell denkt bei der Maskenpflicht aber auch an sein Personal: "Eine Lehrkraft hat bis zu 120 Schüler am Tag. Da ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit nicht gering", so Schell. Einerseits täten ihm die Schülerinnen und Schüler leid, die die Einschränkung durch den Mund-Nasen-Schutz ertragen müssten. Aber angesichts hoher Inzidenzen, verschiedener Infektionsfälle an der Schule und Impfdurchbrüchen bei Lehrkräften sei die Maskenpflicht richtig.

Schülerinnen: Lieber Maske als Distanzunterricht

15 Minuten nach den Schnelltests zu Unterrichtsbeginn gibt es in der 12. Jahrgangsstufe Entwarnung: Alle Tests sind negativ. Die Masken müssen die Schülerinnen und Schüler aber trotzdem im Unterricht weitertragen. "Wir sind jetzt in unserem letzten Schuljahr und arbeiten auf das Abitur zu. Da wäre es das Schlimmste, wenn wir nochmal in den Distanzunterricht gehen müssten", sagt die 17-jährige Yara Buss. Und ihre Banknachbarin Sophie Manz ergänzt: "Es geht ja um die Sicherheit. Wir wollen schließlich unser Abi machen." Die Vorbereitung auf die Prüfungen funktioniere im Präsenzunterricht nun mal besser als in der Distanz.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!