Manfred Weber beim Treffen mit niederbayerischen Handwerksbetrieben in Straubing
Bildrechte: BR/Sarah Beham

Manfred Weber beim Treffen mit niederbayerischen Handwerksbetrieben in Straubing

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Manfred Weber zur Energiekrise: "Wir sind zu spät dran"

Der Europaabgeordnete Manfred Weber hat bei einem Treffen mit niederbayerischen Handwerksbetrieben in Straubing das Handeln der Bundesregierung in der Energiekrise scharf kritisiert. Er forderte Steuersenkungen für Betriebe – es gehe um Existenzen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der Europaabgeordnete Manfred Weber fordert Steuersenkungen und einen Strompreisdeckel für Betriebe. Bei einem Treffen mit niederbayerischen Handwerksbetrieben in Straubing am Donnerstag sagte der EVP-Politiker: "Wir sind zu spät dran. Wir brauchen schnelle Regelungen, damit die Betriebe kalkulieren können."

Weber sieht auch die bayerische Kultur bedroht

In Sachen Energie habe die Regierung zu viel Zeit verstreichen lassen – ausbaden müssten das jetzt die Betriebe, so Weber. Ohne finanzielle Hilfe sei das Handwerk bedroht, es gehe dabei auch um die bayerische Kultur. Bäcker, Metzger und Lackiermeister – sie alle eint die Sorge vor dem Winter und die Frage: Wie soll es weitergehen? Alle Betriebe seien von Energie abhängig, doch die kann sich kaum mehr einer leisten.

Handwerk: "So schwierige Zeit noch nicht erlebt"

Christine Mooshammer vom Lackierbetrieb in Schierling hat, wie sie sagt, Existenzangst. Ihr Betrieb müsse 150.000 Euro mehr an Energie im nächsten Jahr bezahlen. Bäckermeister Johann Kroul von der Traditionsbäckerei Plendl in Straubing sagte: "Selbst wenn ich gewisse Produkte weglassen würde, brauche ich trotzdem meinen Ofen: Der Ofen braucht Energie, ich brauche nachts Licht, sonst kann ich nicht arbeiten. Deswegen trifft es uns da stark – wir sind sehr energieabhängig." So eine schwierige Zeit habe man im Handwerk noch nicht erlebt.

  • Zum Artikel: "Das Handwerk in der Energiekrise - Wo führt das noch hin?"

Handwerksbetriebe hoffen auf Unterstützung

Der Europaabgeordnete Manfred Weber von der EVP will die Sorgen mit nach Brüssel nehmen, damit sich etwas ändert, damit die Betriebe und damit auch die bayerische Kultur nicht kaputtgehen, wie er sagte. "Ganz konkret brauchen wir Steuersenkungen im Energiebereich und einen Strompreisdeckel, damit die Betriebe wissen, die Extremausschläge bei den Preisen sind verkraftbar und werden vom Staat abgefedert." Die niederbayerischen Handwerksbetriebe hoffen, dass Weber in Brüssel gehört wird und sie Unterstützung bekommen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!