Sina Kerzinger, Ariane Leja, Anna Rudolph und Melissa Nusser haben Geld gesammelt, damit in ihrem Dorf ein Defibrillator aufgehängt werden kann.
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Sina Kerzinger, Ariane Leja, Anna Rudolph und Melissa Nusser haben Geld gesammelt, damit in ihrem Dorf ein Defibrillator aufgehängt werden kann.

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Mädchen sammeln mit Dorffest Geld für Defibrillator

Vier Freundinnen aus Unterfranken, 11 bis 13 Jahre alt – hatten eine tolle Idee. Sie wollen Geld sammeln, damit in ihrem Dorf Pusselsheim im Landkreis Schweinfurt einen Defibrillator aufgehängt wird und damit im Notfall Leben retten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Sie haben es tatsächlich geschafft: Mit der Hilfe ihrer Eltern und vielen Menschen in ihrem Dorf haben Sina Kerzinger, Ariane Leja, Anna Rudolph und Melissa Nusser soviel Geld gesammelt, dass ein Defibrillator aufgehängt werden kann.

Die Idee zu der tollen Aktion kamen den vier 11 bis 13 Jahre alten Freundinnen nach einem Vorfall im Nachbardorf, erzählt Sina. „Ein Fußballspieler ist auf dem Platz umgekippt und musste wiederbelebt werden. Ohne Defibrillator wäre er nicht mehr am Leben. Und weil das ja jedem passieren kann, deshalb wollten wir auch einen Defibrillator für unser Dorf besorgen.“

Aus erster Idee wird richtiges Dorffest

Und dann ist aus der Idee von, die anfangs nur mit dem Verkauf von Fruchtsaft-Cocktails Geld sammeln wollten, am vergangenen Wochenende ein richtiges kleines Dorffest geworden, mit einem Zelt, einer Hüpfburg, einem Bratwurst- und Kuchenstand und einer Glücksrad-Tombola, für die Mädchen und ihre Geschwister eigenes Spielzeug gegeben haben. Viele aus dem Dorf haben sich spontan beteiligt, sagt Sinas Mama Marika: „Es kamen so viele Rückmeldungen, von Menschen die mit anpacken und helfen wollten, da waren mir manchmal die Tränen in den Augen gestanden.“

Einnahmen von Sponsoren und dem Fest

Die Mädchen und ihre Familien haben schon vor dem Fest Geld bei lokalen Unternehmen und anderen Sponsoren gesammelt. Dazu kamen jetzt die Einnahmen aus dem Fest – die letzte Abrechnung steht zwar noch aus, weil noch nicht alles Rechnungen bezahlt sind, aber so viel ist sicher: Die 3.500 Euro, die der Defibrillator kostet, die haben sie tatsächlich sicher zusammen. Die Mädchen haben sich riesig darüber gefreut. Es wird also demnächst in Pusselsheim in Unterfranken am Gemeindehaus ein solcher "Defi" hängen. Die Gemeinde übernimmt die Wartung.

Defibrillator kann Leben retten

Eine ganz tolle Aktion, findet auch Dr. Benedikt Stubner. Er ist leitender Notarzt in der Notaufnahme im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt und weiß, wie wichtig es ist, einem Patienten mit einem Herzstillstand mit einem Defibrillator schnell zu helfen. „Das Gerät gibt auch medizinischen Laien eine Hilfestellung führt mit Ansagen durch die Situation. Damit kann Zeit gespart werden, bis der Rettungsdienst wirklich vor Ort ist“, sagt der Mediziner. Er hat es tatsächlich schon erlebt, dass ein Patient nur von Ersthelfern mit dem Defi wiederbelebt wurde, bevor der Rettungsdienst eintraf. Das schlimmste, sagt der Notarzt noch, sei es in einem Notfall gar nichts zu tun.

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Auch mit solcher Holzdeko hat Pusselsheim Geld gesammelt

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