Brennender Zug bei Traunstein
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Brennender Zug bei Traunstein

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Nach Lok-Brand bei Traunstein: Strecke weiter eingeschränkt

Nach dem Brand eines Reparaturzugs in Traunstein kommt es auf der Hauptbahnstrecke von München nach Salzburg noch zu Einschränkungen. Betroffen ist der Bereich zwischen Übersee und Traunstein. Aus der Lok sind etwa 3.000 Liter Diesel ausgelaufen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Nach dem Brand einer Reparaturlok bei Traunstein war es am Sonntagnachmittag zunächst zu einer Streckensperrung im Zugverkehr auf der Bahnstrecke von Traunstein nach Übersee gekommen. Nun verkehren die Züge zwischen Rosenheim und Salzburg laut Bayerischer Regiobahn (BRB) wieder eingleisig. Laut Mitteilung der DB Netz AG wird es voraussichtlich bis Freitagfrüh bei der eingleisigen Befahrbarkeit bleiben und es muss bisweilen mit kurzen Streckensperrungen gerechnet werden.

Verspätungen zwischen Rosenheim und Salzburg

Zwischen Rosenheim und Salzburg wird die Strecke derzeit eingeschränkt mit Fernverkehrszügen befahren. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, liege die Streckenkapazität aber bei maximal der Hälfte. Auch Nahverkehrszüge sind demnach zwischen München und Salzburg wieder im Einsatz.

Die Züge können jedoch nur mit stark reduzierter Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt zwischen Rosenheim und Salzburg fahren. Zusammen mit den Grenzkontrollen führt dies zu Verspätungen. Geplant ist, pro Stunde jeweils einen Zug in Richtung München und einen in Richtung Salzburg fahren zu lassen. Die genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten sind aufgrund der nötigen Bauarbeiten nicht vorauszusagen.

Gestrandete Reisende kamen in Turnhalle unter

Am Sonntagabend waren in Traunstein und Übersee hunderte Fahrgäste gestrandet und mussten stundenlang warten, da kein Schienenersatzverkehr angeboten wurde. Nach Angaben der BRB war es nicht möglich, einen Busanbieter für den Schienenersatzverkehr zu gewinnen. Die Malteser verteilten am Abend Wasserflaschen. Nach Ausbruch des Brandes verkehrten nach BR-Informationen noch sechs Züge von München nach Übersee, wodurch immer mehr Fahrgäste an den Bahnhöfen nicht mehr weiterkamen. Einige verständigten Familienangehörige und Freunde, um sich abholen zu lassen. Gegen Mitternacht entspannte sich die Lage wieder. Die Menschenansammlung vor dem Bahnhof Traunstein hatte sich aufgelöst. Nach Mitternacht fuhren laut Bahn-Website noch zwei Züge von Traunstein nach Salzburg.

Die Nacht zum Montag verbrachten wohl etliche Reisende, die am Bahnhof Traunstein gestrandet waren, in einer Turnhalle bzw. im ehemaligen Kreiswehrersatzamt. Sie wurden vom BRK mit Abendessen und Frühstück versorgt. Der Malteser-Hilfsdienst brachte am Morgen einige Fahrgäste wieder zum Bahnsteig, damit sie ihre Reise fortsetzen konnten.

Wie eine Sprecherin der BRB erklärte, könnten Taxikosten über das Fahrgastrechteformular auf der Website eingereicht werden. Diese würden im Einzelfall geprüft und dann im Regelfall erstattet.

Die beschädigte Lokomotive
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Die beschädigte Lokomotive

Erneute Streckensperrung wegen Aushubarbeiten nötig

Nach der Komplettsperrung der Strecke zwischen Traunstein und Übersee könne der eingleisige Verkehr laut einer Sprecherin allerdings nur so lange aufrechterhalten werden, bis die Aushubarbeiten beginnen. Bei dem Brand des Bauzugs seien etwa 3.000 Liter Dieselkraftstoff ausgelaufen, deswegen müsse der Boden aus Umweltschutzgründen großflächig ausgehoben werden.

Große Verspätungen bei Bayerischer Regiobahn

Fahrgäste können sich laut BRB über die Verbindungsauskunft auf der Website über aktuelle Zugverbindungen und Verspätungen informieren. Je nach Fahrtziel kann die Umleitung von Freilassing über Mühldorf genutzt werden. Im Fernverkehr fahren wieder einzelne Intercity- und RailJet-Züge mit Verspätungen aufgrund der nach wie vor eingeschränkten Streckenkapazität. Das teilte die Deutsche Bahn am Montag mit.

Wohl kein Ersatzverkehr mit Bussen

Ferner gibt es laut Bayerischer Regiobahn auch weiterhin Probleme mit dem Schienenersatzverkehr. Auf BR-Anfrage am Montagmorgen sagte eine Sprecherin, man habe bereits gestern mit vielen Busunternehmen telefoniert. Nach Absagen werde es deswegen auch heute schwierig sein, einen Ersatzverkehr einzurichten. Die Strecke sei eine beliebte Ausflugs- und Urlaubsstrecke, so die Sprecherin. In Bayern seien derzeit Sommerferien an den Schulen, zudem sei Urlaubszeit.

Reparaturlok in Brand geraten

Per amtlicher Gefahrenmitteilung war die Bevölkerung in Traunstein am Sonntagnachmittag aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Grund war eine starke Rauchentwicklung in dem Gebiet. Wie der Kreisfeuerwehrverband Traunstein mitteilt, waren rund 300 Einsatzkräfte an der Löschung beteiligt. Es habe ein nicht unerhebliches Gefahrenpotenzial darin bestanden, dass die Diesellok der Zuggarnitur in zwei Tanks nahezu 6.000 Liter Dieselkraftstoff an Bord hatte, so der Kreisfeuerwehrverband.

Wie ein Sprecher der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf BR Nachfrage erklärte, waren drei Mitarbeiter gestern auf der Lok gewesen, die zur Kontrolle von Gleisen benutzt wird. Die Mitarbeiter hätten sich in Sicherheit bringen können. Verletzt wurde nach aktuellem Kenntnisstand niemand. Das Unglück hat sich im Stadtteil Haslach zugetragen. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Die Brandursache ist noch unklar.

Im Audio: Nach Lok-Brand: Reisende warteten an den Bahnhöfen in Traunstein und Übersee auf eine Weiterfahrt

Im Gemeindeteil Haslach ist eine Lok in Brand geraten. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen.
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Im Gemeindeteil Haslach ist eine Reparaturlok in Brand geraten. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen.

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