Der Bahnstreik hat am Mittwochmorgen am Hauptbahnhof in Regensburg für Frustration bei vielen Zugreisenden gesorgt. Viele Pendler hatten sich auf den Streik eingestellt – der Bahnhof war deshalb heute vergleichsweise leer leer. Einige Reisende aber wurden vom Streik dennoch überrascht. "Ich finde das unmöglich von den Lokführern. Und so kurzfristig noch dazu", schimpft eine betroffene Bahnreisende, deren Reise nach Berlin abgesagt wurde.
Keine ICEs zwischen Regensburg und Passau
Besonders betroffen vom Streik ist die Verbindung Regensburg-Passau. Hier hat die Bahn bis zum Abend praktisch alle ICE-Verbindungen in beiden Richtungen gestrichen. Zu Behinderungen kommt es auf dieser Strecke auch im Regionalverkehr, obwohl die Strecke teilweise von dem privaten Bahnunternehmen Agilis bedient wird.
- Zum Artikel "Bahnstreiks: Auch in Bayern stehen die Züge still"
Verbindungen nach München und Nürnberg betroffen
Auch mehrere Verbindungen im Regionalverkehr von Regensburg nach Nürnberg fallen aus, weil ab Neumarkt die Nürnberger S-Bahn bestreikt wird.
Vom Streik betroffen ist auch die Bahnstrecke Regensburg-München. Auch hier werden laut Bahn im heute mehrere Züge ausfallen. Das betrifft auch den Flughafenexpress Regensburg-München. Lediglich die Alex-Züge der privaten Länderbahn verkehren nach Fahrplan.
Auf der Strecke Plattling-München fiel nach den Angaben der Bahn heute Vormittag etwa jede zweite Verbindung aus. Auch im weiteren Tagesverlauf kommt es hier zu starken Einschränkungen.
Private Bahnen werden nicht bestreikt
Nicht betroffen vom Streik sind die zahlreichen privaten Bahnunternehmen in Niederbayern und der Oberpfalz, wie die Oberpfalzbahn und die Waldbahn im Bayerischen Wald. Die Regionalbahnen von Agilis bedienen die Strecke Neumarkt in der Oberpfalz - Regensburg - Plattling. Diese Privatbahnen fahren auch, wenn bei der Deutschen Bahn gestreikt wird, allerdings sollten Bahnreisende dennoch aufgrund der Streiklage mit Unregelmäßigkeiten im Fahrplan rechnen. Auch die Alex-Züge von Weiden nach München fahren fahrplanmäßig.
"Am besten mit ausreichend Geduld und vollgeladenem Handy starten, die Fahrpläne vorher nochmal online checken", so ein Sprecher von Pro Bahn zum BR: "Wer seine Reise verschieben kann, sollte sie verschieben."
Streiks werden am Donnerstag fortgesetzt
Für den Donnerstag, an dem die GDL erneut zum Streik aufgerufen hat, erwartet die Bahn eine ähnliche Situation wie am Mittwoch.
Die GDL hatte angekündigt, den Fern- und Regionalverkehr ab Mittwoch, 2.00 Uhr, für 48 Stunden bundesweit zu bestreiken. Sie verlangt im Tarifkonflikt eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt in der Belegschaft ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt.
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