Elf Millionen Menschen haben bereits das Ticket für 49 Euro, das im ganzen Nahverkehr gilt, im Abo - ein großer Erfolg.
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Elf Millionen Menschen haben bereits das Ticket für 49 Euro, das im ganzen Nahverkehr gilt, im Abo - ein großer Erfolg.

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Verkehrsminister fürchten um Zukunft des Deutschlandtickets

Gut 100 Tage nach dem Start des 49-Euro-Tickets ist ungewiss, ob dieser Fahrschein eine Zukunft hat, denn es fehlen Zahlungszusagen für die Folgejahre. Mehrere Landesverkehrsminister fürchten bereits um die Zukunft des Tickets.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Gut drei Monate nach dem Start des Deutschlandtickets sehen Länder und Verkehrsbranche das Projekt angesichts fehlender langfristiger Finanzzusagen in Gefahr. Der Bund und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) "müssen sich jetzt endlich zu dem von ihm selbst initiierten Projekt bekennen und auch in den kommenden Jahren die Hälfte der Kosten des Deutschlandtickets übernehmen", sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) der "Süddeutschen Zeitung".

Bisher elf Millionen Abos

Das Ticket gilt seit Mai und berechtigt für 49 Euro im Monat bundesweit zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr. Rund elf Millionen Menschen haben das Ticket als Abo. Bund und Länder wollen das Deutschlandticket bis 2025 je zur Hälfte mit insgesamt drei Milliarden Euro finanzieren. Mögliche Mehrkosten sind aber nur in diesem Jahr abgedeckt, hier droht im kommenden Jahr eine Finanzierungslücke, da der Bund bislang keine Zusagen machte, diese weiterhin zur Hälfte zur übernehmen.

NRW-Minister Krischer: Fortführung gefährdet

Die "SZ" zitierte aus einem vierseitigen Brief an Wissing, in dem auch Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), derzeit Vorsitzender der Länder-Verkehrsministerkonferenz, mahnt: Ohne eine Einigung in offenen Finanzfragen für die Zeit nach 2023 "sehen die Länder die Fortführung des Deutschlandtickets oder zumindest dessen flächendeckende Anwendung ernsthaft gefährdet".

"Die Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss, weil die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wissen, ob seine Finanzierung im nächsten Jahr weitergeht", warnte auch der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Werner Overkamp. Der Ball liege jetzt bei Bund und Ländern, sie seien gefordert, "die Finanzierung über 2023 hinaus sicherzustellen", sagte Overkamp der "SZ".

Bundesverkehrsministerium verweist auf angespannte Haushaltslage

Ein Sprecher von Wissing sagte der Zeitung, die Diskussionen würden "durch die angespannte Haushaltslage" und die "damit notwendige Priorisierung des Mitteleinsatzes erschwert". Das Verkehrsministerium stehe mit den Ländern und der Branche in engem Austausch, um weitere Details zu klären. Ziel sei eine rechtssichere Umsetzung des Vorhabens.

Mit Informationen von AFP, epd, dpa

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