Tafel am Landgericht Regensburg
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Am Landgericht Regensburg wurde Anklage gegen drei mutmaßliche Administratoren der Darknet-Seite erhoben.

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Kinderpornografie-Chat ausgehoben - Anklage in Regensburg

Am Landgericht Regensburg ist Anklage gegen drei Männer erhoben worden, die als mutmaßliche Administratoren einer Darknet-Seite gelten, darunter auch ein Regensburger. Der Anstoß für die Ermittlungen kam von der US-Sicherheitsbehörde FBI.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Bereits vor einem Jahr sind drei mutmaßliche Administratoren einer Darknet-Seite für Kinderpornografie in Deutschland festgenommen worden - nun wurde beim Landgericht Regensburg Anklage gegen die Männer erhoben. Das bestätigten jetzt das Gericht und die mit den Ermittlungen befasste Generalstaatsanwaltschaft Bamberg. Unter den Angeklagten ist auch ein 57-Jähriger Regensburger, wie ein Gerichtssprecher dem BR auf Anfrage bestätigte.

Zwei Männer sitzen aktuell in Untersuchungshaft

Bei den im Juli 2020 festgenommenen Verdächtigen handelt es sich dem Landgericht Regensburg zufolge um drei Männer. Zwei von Ihnen sitzen derzeit noch in Untersuchungshaft, darunter auch der 57-Jährige Regensburger. Er soll zwischen 2019 und 2020 aus Regensburg den Betrieb des Kinderpornografie-Chats mitorganisiert haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm und zwei weiteren Männer im Alter von 29 und 54 Jahren aus Rheinland-Pfalz und Berlin bandenmäßige Verbreitung und den Besitz von Kinderpornografie vor.

Weltweiter Tausch von Gewalt-Bildern über Darknet-Seite

Die Seite selbst soll aus den USA heraus betrieben worden sein. Die Männer in Deutschland hätten aber den Betrieb als Administratoren gewährleistet und unterstützt, heißt es. Allein bei ihnen sollen jeweils mehrere Terabyte an illegalen Aufnahmen beschlagnahmt worden sein. Auf der Seite sollen Bilder von sexueller Gewalt gegen Kinder, vor allem gegen minderjährige Mädchen, getauscht worden sein.

FBI gibt Anstoß für Ermittlungen

Den Anstoß für die Ermittlungen in Deutschland hatte die US-Sicherheitsbehörde FBI gegeben. Sie soll auch den mutmaßlichen Hauptbetreiber in den USA festgenommen und die Plattform abgeschaltet haben. Ob es zum Prozess kommt, hängt davon ab, ob das Landgericht Regensburg die Anklage zulässt.

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