Im Landkreis Regen, einem der Hot-Spot-Landkreise in Bayern, ist die 7-Tage-Inzidenz auf 530,3 gestiegen. Am Mittwoch lag sie noch bei knapp 500. Momentan gibt es 410 positive Fälle im Landkreis. Rund 80 Prozent der Betroffenen sind ungeimpft, teilt Reinhard Wölfl, Sprecher des Landratsamts Regen mit. Das war schon in der vergangenen Woche so.
Oft jüngere Menschen betroffen
Letzte Woche waren ein Viertel der Infizierten Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren. Eine weitere große Gruppe waren Menschen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Bei den über 65-Jährigen gab es nur 21 Fälle. Wie sich die Fälle dieser Woche altersmäßig verteilen, konnte das Landratsamt noch nicht genau sagen. Der Trend sei aber ähnlich.
Kein Schwerpunkt erkennbar
Das Amt führt die Steigerung der Fallzahlen auf die Öffnung des öffentlichen Lebens zurück. Es gebe keinen erkennbaren Schwerpunkt in einer Einrichtung oder einem Ort. Die Fälle verteilen sich über den ganzen Landkreis, etwas mehr in den Städten als in kleinen Orten.
Im Vergleich schlechtere Impfquote
Eine Ursache ist auch die im bayernweiten Vergleich geringere Impfquote im Landkreis Regen. Bei den über 12-Jährigen sind knapp 70 Prozent der Menschen vollständig geimpft. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung sind nur knapp 63 Prozent im Landkreis Regen vollständig geimpft. Die hohe Inzidenz liege definitiv nicht an Impfdurchbrüchen, so Wölfl. Die gebe es zwar auch. Sie machen aber zahlenmäßig nicht so viel aus.
Wenig freie Intensivbetten
In den Arberlandkliniken Zwiesel und Viechtach ist momentan nur noch ein einziges der insgesamt zwölf Intensivbetten frei. Insgesamt fünf Covidpatienten liegen am Donnerstag auf der Intensivstation - laut Klinik alle ungeimpft. Zusätzlich liegen 22 weitere Patienten mit schwereren Verläufen von Covid-19 auf der Normalstation.
Inzidenz im Kreis Rottal-Inn sogar noch höher
Für den Kreis Rottal-Inn weist das Robert Koch-Institut am Donnerstag eine 7-Tage-Inzidenz von mehr als 570 aus. Das ist der höchste Wert in Niederbayern. Hier gab es in den letzten sieben Tagen 697 positive Fälle. Laut Intensivregister sind 15 von 16 Intensivbetten belegt. Es liegen sieben Menschen auf der Intensivstation, so das Landratsamt auf BR-Anfrage. Seit vergangenem Freitag sind fünf Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.
Durchschnittsalter geht auch in Rottal-Inn nach unten
Die Kontaktermittlung durch das Gesundheitsamt laufe auf Hochtouren, so ein Sprecher des Landratsamts. Eine statistische Auswertung sei derzeit nicht möglich. Das Durchschnittsalter der Infizierten habe sich aber auch in Rottal-Inn nach unten verlagert. Genaue Werte lägen aber derzeit nicht vor. Im Landkreis Rottal-Inn ist die Impfquote im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (66,8 %) relativ gering. Laut Landratsamt seien im Landkreis Rottal-Inn 52,8 Prozent der Bürgerinnen und Bürger vollständig geimpft.
Vor allem Ungeimpfte sind betroffen
Das Verhältnis der infizierten Ungeimpften zu infizierten Geimpften liegt im Kreis Rottal-Inn laut Landratsamt etwa bei 70 zu 30. Die Corona-Patienten auf Intensivstationen seien auch hier hauptsächlich ungeimpft, so der Landratsamtssprecher.
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