Die Corona-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen in Bayern steigt rasant. Für die vergangenen sieben Tage liegt sie in der Altersgruppe sechs bis elf Jahre bei 2.187, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilte. Das ist mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zur vor einer Woche ausgewiesenen Inzidenz und der mit Abstand höchste je in Bayern gemeldete Wert.
Werte verdreifachten sich innerhalb einer Woche
Den drastischsten relativen Anstieg gab es bei Kindern bis fünf Jahren. Hier sprang die Inzidenz von 376 vor einer Woche auf 1.204. Das ist mehr als eine Verdreifachung. Auch die Altersgruppen der Zwölf- bis 15-Jährigen mit 1.565 und der 15- bis 19-Jährigen mit 1.596 weisen Werte weit über dem Durchschnitt auf.
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Zu den hohen Werten bei Kindern und Jugendliche könnte auch beitragen, dass es in Schulen sowie bei Kindergartenkindern eine Verpflichtung zu regelmäßigen Tests gibt. Symptomlose Infektionen werden dadurch leichter entdeckt.
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Familienministerin: PCR-Priorität für Kitas und Grundschulen
Mit Blick auf die Überlegungen, PCR-Tests wegen der hohen Infektionszahlen und begrenzter Laborkapazitäten zu priorisieren, forderte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne), dass auch Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinder in Grundschule und Kita prioritär Zugang zu PCR-Tests bekommen. Es brauche genügend PCR-Tests zur Bestätigung von positiven Schnelltests bei Kindern, sagte Spiegel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). "Nur so können wir verhindern, dass gesunde Kinder unnötig lange von der Kita oder Schule ferngehalten werden."
Bayernweite Inzidenz bei weit über 900
Die niedrigsten Inzidenzen gibt es in den Altersgruppen ab 80 sowie 60 bis 79 mit Werten von 193 und 270. Aber auch hier stiegen die Zahlen deutlich an. Über alle Altersgruppen hinweg ermittelte das LGL einen Inzidenzwert von 929. Die leichte Abweichung zum RKI-Wert von 922,2 ergibt sich durch einen etwas späteren Stichzeitpunkt für die Zählung.
Berlin setzt Präsenzpflicht an Schulen aus
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante wird die Präsenzpflicht an Berliner Schulen vorläufig ausgesetzt. Von Dienstag an können Eltern selbst entscheiden, ob ihr Kind die Schule besucht oder zu Hause arbeitet und lernt, wie Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) mitteilte. Das gelte zunächst bis Ende Februar.
Der Präsenzunterricht bleibe die "Regelform", hieß es in einer Mitteilung der Bildungsverwaltung ergänzend. "Schulen werden allen Schülerinnen und Schülern soweit möglich Lernangebote unterbreiten." Sollten sich Eltern gegen die Präsenz ihres Kindes in der Schule entscheiden, müsse das der Schule unmittelbar formlos schriftlich mitgeteilt werden.
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